Thursday, January 31, 2008

Der Mensch erstellt eine Landkarte der Welt

Heute nehme ich den Faden von meinem Post 26.11.04 wieder auf: Warum ist der Weg das Ziel?

Ich habe dort am Schluss behauptet, dass ein Mensch im Laufe seines Lebens vier Wege gehen wird. Einer davon ist der Weg zur Landkarte der Welt.

Haben wir es auf die Welt geschafft, dann sind wir im Unbekannten. Wir kennen nichts, aber wie ein kleines Fohlen sofort mit dem Laufen beginnt, spüren wir in uns einen Auftrag. Den Auftrag, die Wege in der uns umgebenden Welt zu erkunden. Wir wollen uns eine Landkarte machen.

Wer eine Kindheitserinnerung hat, der kann in seinen Meditationen diesem Gefühl, diesem ersten starken Drang nachspüren. Wer schon älter ist, wird irgendwann mit Erinnerungen an seine Kindheit gesegnet, die jedem Menschen den Schlüssel zu seiner persönlichen Landkarte in die Hand legen. Wenn alle älteren Menschen nur um die Bedeutung der Kindheitserinnerungen für Wohlbefinden und ihren persönlichen Weg wüssten.

Der innere Auftrag ist einfach - ohne jede Worte ist uns klar, dass diese Welt eine Ausdehnung hat, und das wir sie erkunden wollen. Aber nicht nur, dass wir wissen wollen, was uns umgibt, wir merken uns Wege, merken uns Landkarten. Wir verstehen die Welt wie einen Spaziergang in einem Garten der Wunder. Während die ersten Wochen des Lebens wie ein Rausch immer neuer Abenteuerfahrten sind, klingt irgendwann der Reiz des Neuen ab. Wir leben im Bekannten und der Routine und erst wenn wir uns Neuem und Unbekannten stellen, können wir dem inneren Befehl eine Landkarte zu erstellen genügen.

Warum ist es wichtig einem solchen inneren Befehl zu genügen? Es ist wichtig, weil diese Reise ein Teil von uns ist, der stets ins Unbekannte möchte und dann abgewürgt wird. Und diese gebremste Energie hindert uns daran, im Fluss zu sein. Stellen wir uns ein Leben lang dem Unbekannten, dann halten wir diesen Teil in uns jung und frisch, wie das Baby in uns, das auf die erste Abenteuerfahrt seines Lebens geht.

Killer Cat Scene from The Incredible Shrinking Man

Einige Kommentare beim Vorgängerpost haben mich für ein paar Gefahren der der vorgeschlagenen Meditation sensibilisiert.

Wednesday, January 30, 2008

Energie im Alltag schöpfen

Ich muss lachen, wenn ich höre,
dass der Fisch im Wasser durstig ist.
Du fasst die Tatsache nicht, dass alles,
was am lebendigsten ist, in Deinem eigenen Haus ist;
und so wanderst Du von einer heiligen Stadt
in die andere mit einem verwirrten Blick!

Kabir

Jeder Mensch hat Energie. Die verfügbare Energie ist der wesentliche Faktor, wenn ich auf eine innere Reisen gehen will. Die Energie sammle ich im Alltag. Oftmals beginnt Energie sammeln damit, Energieverschwendung zu vermeiden.

Eine Form der Energieverschwendung im Alltag ist sich selber Wichtigkeit zuzumessen statt Bedeutung. Wir alle haben Bedeutung in den Rollen, die wir im Leben haben. Wir sind Vater, Mutter, Kind, Chef, Berater. Mit den Rollen gehen Rechte und Pflichten einher, die der Bedeutung entsprechen.

Wichtigkeit beginnt, wenn wir über unsere Rolle hinaus mehr sein wollen, als andere Menschen. Wenn der Chef sich dem Personal überlegen fühlt, wenn der Vater seine Freizeit als mehr wert einstuft, als die seiner Kinder.

Eine kleine Übung zur Reinigung von Wichtigkeit hilft mir in meinen Meditationen beweglicher zu sein. Ich stelle mir vor riesengroß zu sein, welche Bilder Orte und Personen tauchen auf. Ihnen gegenüber bilde ich mir eine Wichtigkeit ein. Bewusst reduziere ich meine Größe auf eine normale Größe und atme mit dem Pendelatem bewußt die Größenenergie heraus. Mit jedem Ausatmen lasse ich Luft aus der vorgestellten Größe. Am Schluss habe ich im Bild meine reale Größe und bin nur noch Bedeutung.

Der größenreduzierte Ray ist beweglicher und kann seinerseits die anderen sehen wie sie sind.
Die gleich Übung kann ich umkehren. Ich stelle mir vor, der Schatten von Riesen fiele auf mich. Welche Orte, Personen, Erinnerungen tauchen auf. Auch hier gilt es, die Beteiligten mit Pendelatem auf ihre wahre Größe zu reduzieren, um innerlich nicht unter der angemaßten Wichtigkeit Anderer zu leiden.



Tuesday, January 29, 2008

Aller guten Dinge sind drei, Gefühle teilen ist Wärme


Flüssigkeiten sind stärker als Stein. Die abgeschliffenen Kiesel im Flussbett, die von Wasser zerschnittenen Berge beweisen es. Wasser überwindet jedes Hindernis, indem es um das Hindernis herumfließt, sich einen Weg sucht, verdampft oder gefriert und Hindernisse sprengt. Wasser schafft Leben und Lebensräume, transportiert Nahrung in die kleinste Zelle.

Gefühle sind die zwischenmenschlichen Flüssigkeiten.

Gefühle sind stärker als jeder versteinerte Mensch. All die widerspenstigen Geister, die der Liebe folgen, die von Gefühlen überwundenen aussichtslosen Situationen des Lebens beweisen es. Gefühle überwinden jeden hartherzigen Menschen, indem sie ihm ausweichen, andere Wege suchen, sich erheben oder abkühlen und mit Entschlossenheit beherzt einen Platz zum Leben und Träumen finden. Gefühle lassen uns das Leben erst spüren. Gefühle tragen Nahrung in den kleinsten Winkel der Seele.

Mit anderen ein Gefühl zu teilen ist Wärme. Verschenke ein Gefühl - egal ob groß oder klein. Du schaffst das wärmende Netz in dem das Leben uns alle verbindet und nährt.

Monday, January 28, 2008

Lächeln ist Wärme

In vielen Dingen des Alltags steckt die Energie, die wir sammeln und vermehren können. Lächeln ist Wärme. Wir alle können jeden Tag ein bißchen Wärme um uns herum spenden, indem wir einem Menschen ein Lächeln schenken. Beim Einkaufen, an der Ampel oder im Büro.

Wenn ich über mein lächelndes Bild meditiere, dann kann ich die sanfte Wärme spüren, die in diesem Gefühl liegt. Sie glättet die Ausstrahlung und sie wächst unaufhörlich. Verschenke heute ein Lächeln, für eine wärmere Welt.

Sunday, January 27, 2008

Wärme

Heute nacht war die Heizung ausgefallen. Während die Wohnung auskühlte, saß ich mit einem Heizlüfter im Wohnzimmer und hatte es warm. Und damit hatte ich auch das Thema für meinen Post gefunden.

Ich weiß, dass Wärme wichtig ist für meine Gesundheit und mein Wohlbefinden. Aber was ist menschliche Wärme. Meiner Meinung nach wird esoterische Energie im Alltag gesammelt. Im Alltag wird die Bürde der Arbeit allzu häufig auf die Frauen abgewälzt, die unfreiwillig zu Experten im Energie sammeln werden. Sie wissen wofür Männer zu faul sind es zu lernen und esoterisch suchende Frauen sind Männern oftmals haushoch überlegen.

Die Meisterin der Wärme bei den Frauen ist die Sonnenfrau.

In unserem Kulturkreis begrüßen wir uns mit Handschlag. Der kurze Kontakt von Haut zu Haut ist Wärme, menschliche Wärme. Wenn wir einem Menschen die Hand reichen, wenn wir einen Menschen berühren, dann wird in den Seelen der Menschen Wärme angesprochen.

Eine Bedeutung des Handreichens ist gemeinsam Wärme und Nähe zu spüren. Männer bringen sich häufig um diesen Aspekt des Händereichens, indem sie die gereichte Hand möglichst fest und hart drücken. Ein fester harter Händedruck transportiert mehr Kälte als Wärme und Stärke vergeht im Laufe der Jahre, aber die Wärme begleitet uns ein Leben lang.

Wenn wir alle Fische sind im Wasserbecken des Lebens, dann wärmen wir das Wasser für alle ein kleines bisschen an, wenn wir Menschen bewusst mit Wärme die Hand geben. Schön dass ich Dich treffe. Schön das Du da bist.




Saturday, January 26, 2008

Traum der schwarzen Füße

Ich träume und ich weiß nicht, wo ich bin.

Ein älterer Mann tritt in mein Blickfeld. Ich kenne ihn, aber ich weiß nicht woher. Er sagt: "Dieser Körper", dabei macht er eine an seiner Körperform herabstreichende Bewegung mit der Hand, "ist nicht das richtige Bild von mir."

„Ich habe weitaus mehr Energie gesammelt in all den Jahren, als ich in meiner Jugend je besessen habe. Ich müsste jung aussehen, wie ein Baby! Oder wie ein Kleinkind." Der alte Mann kichert vergnügt.

"Vor mir liegen nur noch ein paar Jahre, aber es werden die intensivsten und schönsten meines Lebens werden- so hoffe ich und das ist möglich, weil ich frühzeitig angefangen habe mich mit dem Altern auseinanderzusetzen. Und frühzeitig bedeutet schon vor fünfzig Jahren, in den sogenannten besten Jahren."

Ich möchte mich bewegen, doch meine Füße sind seltsam starr. Ich blicke auf meine Beine, die schwer und schwarz aussehen. Er hat meinen Blick verfolgt und kommentiert:

"Die Müdigkeit der schwarzen Beine. Wenn du damit häufiger konfrontiert wirst, dann passiert um dich herum etwas, das vielleicht für dich nicht einfach zu verstehen ist. Die Menschen um dich herum, meistens alle in deinem oder ähnlichen Alter verlieren an der Oberfläche ihrer Energiekörper an Leuchtkraft. Die schönen Körper werden fahl von einer schwarzen Kruste überzogen und der Prozess beginnt am Boden, sozusagen bodenständig. Die Leute haben sich Routinen zugelegt, möchten nicht mehr umdenken oder umlernen und verknöchern mental und hier komme ich ins Spiel, weil du ab jetzt mit dem Alter zu tun bekommst. Jetzt müssen wir anfangen dem Alter zu begegnen, denn vielleicht musst du 100 Jahre alt werden und musst gut in Form sein trotz allem."


Ich schüttle zweifelnd den Kopf. "100 Jahre? Wie soll ich 100 Jahre schaffen?"

"Ganz einfach, vertrau dir, indem du jung bleibst, du musst jünger werden. Du musst träumen, lernen und Energie sammeln und merkwürdige Dinge tun, die dich verändern und mit deinen Beinen fangen wir an. Fühle mal deine Beine und sag mir die Farbe, die dazu passt."

Ich fühle meine Beine, sie scheinen grün zu schimmern - normal denn ich träume ja. "Ja, was ist damit, grün irgendwie."

Er macht eine weit ausladende Geste mit dem Arm. "Stell dir vor, es sind Faserstrahlen, die in keinem festen Boden verankert sind. Lass sie fließen."

Ich probiere es aus. Mein Traum verändert sich. Ich lande als Kind in meiner Heimatstadt. Die Straße meiner Jugend ist das Thema des Traumes.

Er räuspert sich, der alte Mann ist mitgekommen. "Aha, jetzt hast du verstanden, was Kinder ausmacht. Die sind nicht verwurzelt, haben keine Routinen, sind fähig sich neu zu verwurzeln. Gehe mal an den Ort deiner Arbeit und schau dir deine Beine in Ruhe an, jede Wette, die sind schwarz und verkrustet."

Wieder wechselt die Traumszene. Ich bin in einem Büro einer Firma, in der ich vor Jahren einmal gearbeitet habe. Ich betrachte meine Beine, die von einer schwarzen krustigen Schicht bedeckt zu sein scheinen. "Ja, stimmt du hast recht."


"Und, wenn du das festgestellt hast, dann überträgst du nicht einfach dein altes Kindergefühl auf deine 'Berufsbeine' Nein, lass die grünen Helfer ran. Es sind freundliche kleine Flämmchen, die diesen schwarzen Mist auflösen, sie leben von so etwas, aber sie brauchen auch eine Einladung, also lade sie ein, setzte sie auf deine Berufsbeine und warte bis eine deutliche farbliche Veränderung einsetzt."

Im Traum scheint alles einfach zu sein. Ich wünsche mir grüne Flämmchen, die meine Beine besuchen, und schon sind sie da. Sie befreien meine Beine von der schwarzen Last. Ich kann mich wieder bewegen. Ein befreites Gefühl und eine Lust zu arbeiten erfasst mich.

Der Alte klopft mir auf die Schulter. "Fassen wir zusammen. Im Laufe der Jahre verknöchert der Energiekörper deiner Mitstreiter im Alltag. Mit den grünen Helferlein reinigen wir unsere Beine. Im Ergebnis werden wir froh und stehen auf einer uns Kraft gebenden Umgebung, die uns zu unseren Zielen bringt."

Wem dieses Bild etwas sagt, der versuche es mal nachzuvollziehen. Ansonsten: Träume sind Schäume.


Friday, January 25, 2008

Was tat die Frau von Seneca für ihn, wenn er ins Bett ging



Seneca der Jüngere, (geboren 1, gestorben 65), war eine lange Zeit seines Lebens Vorstandsmitglied der Rom AG. Der Arbeitgeber hatte noch weitgehende disziplinarische Rechte, auf die Arbeitgeber heute verzichten müssen. Sein Chef Nero befahl ihm später im Ruhestand den Selbstmord.

(Ich hoffe nicht, dass in Deutschland die Politiker irgendwann eine Standortdebatte führen, dass die Einführung der Todesstrafe für Mitarbeiter unbedingt notwendig sei, um im Zeitalter der Globalisierung mithalten zu können;-)) )

Seneca hatte aufgrund seines Amtes mit vielen Menschen in Rom zu tun, und hatte die Gelegenheit, die menschliche Natur in allen Lebenslagen gründlich zu studieren. Er wurde aufgrund seiner feinen Beobachtungsgabe zu einem subtilen Kenner der Menschen und hat uns viele aktuelle Werke hinterlassen.

Wenn Seneca abends ins Bett ging, dann hatte er die Angewohnheit, den Tag im Geiste noch einmal durchzugehen. Er gab sich Rechenschaft über jeden Moment seines Tages ab, durchlebte den Tag erneut und war in der Lage einzuschätzen, wo er sein Verhalten ändern sollte.
Dabei ließ er nicht nur die Ereignisse Revue passieren, er ging Gespräche durch, betrachtete seine Gefühle.

Seneca profitierte von dieser Übung mit einem unbeschwerten Schlaf, und einer Unbefangenheit im Umgang mit anderen Menschen, die ihm half, sein Leben zu kontrollieren.

Was tat Senecas Gattin? Wenn die Lichter gelöscht waren, sprach sie ihn nicht mehr an, damit er in Ruhe seine innere Selbstschau durchführen konnte.

Wer von euch macht auch so eine Selbstschau und was bringt es euch?

Seneca on Anger

Thursday, January 24, 2008

Gefühle zurücklassen II

In letzter Zeit befällt mich ab und zu ein unerklärliches, trauriges Gefühl, das ich in meiner Nabelgegend spüre. Es ist durchdringend, schmerzhaft und unerklärlich intensiv. Ich habe das Gefühl in meine Meditation mitgenommen, um seine Bedeutung zu ergründen.

Vor meinem inneren Auge erschien mir ein Moment meiner Kindheit. Meine Mutter erzählte, was meiner Urgroßmutter passiert war. Sie hatte acht Kindern das Leben geschenkt. Während des zweiten Weltkrieges wurden die sechs Söhne zur Wehrmacht eingezogen.

Während der Krieg tobte kam hin und wieder der Briefträger und brachte einen Brief der Wehrmacht. Diese Briefe enthielten die Meldungen, dass einer ihrer Söhne gefallen sei. Meine Urgroßmutter nahm den Brief, sie sagte nichts, ging auf ihr Zimmer und schloss sich ein. Sie blieb für sich für ein bis zwei Tage und liess niemanden ins Zimmer. Niemand wusste, was sie in dem Zimmer tat. Wenn sie nach Tagen das Zimmer verließ, war sie ruhig, aber sie sprach nie wieder von ihrem toten Kind.

In meiner Meditation kann ich den Schmerz spüren, geliebte Menschen zu verlieren. Ich fühle eine Frau um ihre Kinder trauern. Gefühle, die wir nicht besprechen, geben wir doch weiter. Meine Urgroßmutter reichte ihren Schmerz an meine Mutter weiter. Über die Erzählung hat sie die Gefühle auch an mich weitergereicht.

Eine Generation reicht Gefühle an die nächste weiter und wie lange mag es dauern, bis die Gefühle unserer Vorfahren in uns nicht mehr präsent sind? Dauert es wie in der Bibel, bis ins siebte Glied? Ich weiß es nicht. Ich weiß, dass nicht jedes Gefühl, dass ich spüre mein Gefühl ist und das macht die Welt nicht einfacher.

Wednesday, January 23, 2008

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist


Matthäus 22,21


Dieser Satz aus der Bibel, sollte Klarheit schaffen, wer auf Erden König ist. Diesen Satz kann man mit Gewinn auf die Esoterik übertragen.

Es gibt immer den Bereich Alltag. Im Alltag müssen Menschen funktionieren, gibt es Gesetze, die von allen Bürgern zu befolgen sind. Für mich bedeutet dieser Satz; gebt dem Kaiser, was des Kaiser ist, auch die Aufforderung, nicht miteinander zu vermischen, was nicht zusammen gehört.

Wir leben im Alltag in einer Welt, der Ursache und Wirkungen. Wenn wir uns sinnvoll verhalten wollen, sollten alle unsere Handlungen eine rationale Begründung haben. Z.B. , ich nehme einen Einkaufswagen, weil ich viel einkaufen werde. Irrationale Begründungen haben im Alltag keinen Platz. Wenn die Vernunft der Kaiser der Alltagswelt ist, dann gebe ich dem Kaiser, was des Kaisers ist, indem ich im Alltag rational handle.

Mit Meditation, Schamanismus und Ritualen u.a. verändere ich die Wahrnehmung meines Körpers und wende mich Inhalten der zweiten Aufmerksamkeit zu. Der Kaiser hat gewechselt. Jetzt gelten andere Regeln und Verhaltensweisen, die mich stärken und schützen sollen im Umgang mit der zweiten Aufmerksamkeit. Was immer ich an Erkenntnis und Wissen von dort in den Alltag herübernehme, muss wieder dem Rationalitätsprinzip des Alltags entsprechen.

Insofern sind esoterisch Suchende viel vernünftigere Menschen, als nicht Suchende, denn der Esoteriker ist sich des Wechsels der Perspektive bewusst. Er trennt besser zwischen der rationalen und der irrationalen Welt und setzt seine Energien in beiden Welten effizienter ein.

Ein nicht Suchender, der den Unterschied nicht kennt, mag denken, dass Esoteriker die Weltsichten vermengen und wird zu einem Fehlurteil verleitet, das Esoteriker weltfremd sind.

Wer hat diese Diskussion schon geführt. Was habt ihr erlebt?

Tuesday, January 22, 2008

Zurückgelassene Gefühle

Es ist Jahre her, da trug ich Nachts Zeitungen aus. Ich fuhr mit einem Fahrad eine einsame Strecke entlang. Links und rechts nur Wiesen und Bäume. An einer bestimmten Stelle zwischen zwei Dörfern, fiel mir eine Stelle in den Wiesen auf, die eine düstere unerklärlich traurige Ausstrahlung zu haben schien. In der Morgendämmerung hatte ich kein besonderes Verlangen, mir diese Wiese anzuschauen. Ich hatte außerdem Kunden, die auf ihre Zeitung warteten. Aber der Eindruck enormer Trauer hielt mich fest.

Eines Tages, als ich in meiner Freizeit zwischen den Dörfern spazieren ging, entdeckte ich auf der Wiese Fundamente alter Gebäude. Da hatte ein Gebäude gestanden, aber wann und was?

Ich fragte einen Dorfbewohner. Der erinnerte sich, dass dort im zweiten Weltkrieg ein kleines Lager gewesen war.

Hatte ich die Gefühle der Gefangen von damals, ihr Unglücklichsein gefühlt. Waren nach so vielen Jahren noch an diesem Ort Gefühle spürbar. Das ich die merkwürdigen Gefühle zuerst gespürt hatte und später erst die Fundamente der ehemaligen Baracken fand, überzeugte mich, dass die Menschen ihre Gefühle nicht mitgenommen hatten, als sie weggingen.

Was ist Eure Meinung. Lassen Menschen Gefühle zurück? Kann man diese Gefühle spüren?

Monday, January 21, 2008

Die Reise ins Unbekannte, Update


Um die Systematik der Posts auf diesem Blog verständlicher zu machen, habe ich eine kleine Zeichnung angefertigt.

Eine Erläuterung der Zeichung ist der Post die Reise ins Unbekannte.

Sunday, January 20, 2008

Was bewegt Roland Koch?

Ich frage mich, ob das Verhalten von Roland Koch noch anders erklärt werden kann. Eine mögliche Erklärung wäre:

Vielleicht war er einmal tatsächlich klein. Als Kind in der Familie war er für Kommunismus und wollte seine Eltern schon frühzeitig enteignen. Die schlugen mit brutalstmöglicher Härte zurück, und machten ihm klar, das sein Verhalten ihn als kriminellen Jugendlichen abstempelte, der nur nach Erwachsenenstrafrecht abgebüßt werden konnte. So verbrachte er seine Jugend zu Hause im Knast.

Er lernte Kinder zu hassen, weil die sich, so wie er, in Schwierigkeiten bringen konnten, und er wurde vom Stockholm-Syndrom befallen. Er liebte die Erwachsenen und wollte so sein wie sie. Wenn ich mal groß bin stecke ich alle Kinder in den Knast, weil sie klein sind und kOMMUNISMUS wollen. Er spürte in sich das unglückliche wütende innere Kind, das sich nicht verzeihen konnte, schwächer als die Erwachsenen zu sein.

So könnte es gewesen sein, aber wie das Ganze mit Fakten untermauern, dass es nicht nur eine Theorie bleibt?

Der Eingeweihte in der neuen Welt

Ein schönes Buch von Cyril Scott, in das ich bisweilen gerne einmal wieder reinschaue ist der Eingeweihte. Wie sehr sich esoterische Inhalte im Laufe der Zeit ähneln, nur die Sprache passt sich dem Zeitgeist an.

"....Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Notwendigkeit der Synchronisierung von Empfinden und Gedanken. Wenn Sie über Liebe meditieren, dürfen Sie nicht Liebe denken, sondern sollten auch Liebe empfinden.....
Imagination.. ist jene von Gott erbaute himmlische Leiter, auf der der Strebende in die glückseligen Höhen der Erkenntnis steigen kann.
...Beobachten Sie selbst: Liebe bedarf der Nahrung von innen und nicht von außen. Solange sie abhängig sind von Äußeren, werden Sie nie sicher sein. Erst wenn Sie sich entschließen, von jenen Äußerlichkeiten nicht mehr abhängig sein zu wollen, so werden Sie sicher...."

Scott, Cyril, Bd.2 : In der Neuen Welt

Saturday, January 19, 2008

Schreckliche Zeichen am Himmel: analoges Denken

„In der Nacht bin ich aufgewacht, weil es im Zimmer so hell war. Ich bin aufgestanden und nach draußen gegangen. Am Himmel sah ich ein hell leuchtendes Bild eines Kreuzes in Flammen. In dem Augenblick wusste ich, dass wir fliehen müssen.“

So hat es mir meine Großmutter erzählt, die zeit ihres Lebens eine sehr gläubige Christin war. Meine Großmutter ist im Zweiten Weltkrieg vor der Sowjetarmee aus Westpreußen geflüchtet. Ich war damals noch nicht geboren und kann das Erlebnis meiner Großmutter nicht beurteilen, meine Großmutter war überzeugt Zeuge eines Zeichens gewesen zu sein, gemeinsam mit anderen Dorfbewohnern.

Analogieschlüsse sind in der Esoterik ein beliebtes praktisches Verfahren. Egal ob jemand aus dem Kaffeesatz, aus dem Vogelflug oder aus den zufällig gezogenen Tarotkarten liest, aus der Beobachtung wird auf weitere persönliche Sachverhalte geschlossen, die nicht ursächlich miteinander verbunden sind. Mit anderen Worten, man zieht einen Analogieschluss.

Zeitqualität

Sie haben sicher schon beobachtet, dass es Zeiten gibt, da sind die Dinge reif für bestimmte Dinge. Ähnliche Verhältnisse schaffen ähnliche Verhaltensweisen und so werden z. B. Erfindungen fast zeitgleich von unterschiedlichen Personen um den Globus herumgemacht, die untereinander nicht im Kontext stehen. Es gibt also eine Zeitqualität, die bestimmte Ereignisse begünstigen, wie die Rush hour den Verkehrsstau wahrscheinlich macht.

Analoges Denken ist eine Technik, die uns hilft eine Zeitqualität zu erfassen, die wir noch nicht bemerkt haben. Ich besitze Wahrnehmungsfilter. Wenn ich mich in diesem Blog mit Esoterik beschäftige, dann habe ich meine Wahrnehmung auf diese Themen konzentriert, aber Veränderungen auf dem Finanzmarkt entgehen mir, weil meine Aufmerksamkeit woanders gebunden ist.

Analoges Denken löst die Gebundenheit der Aufmerksamkeit auf. Für einen Moment stoppt die Routine der Denkgewohnheiten und ich öffne mich neuen Sichten, neuen Perspektiven. Jetzt kann mir z. B.eine Tarotkarte bewusst machen, dass sich ein Konflikt anbahnt, ich fühle, was ich vorher ausgeblendet hatte.

Es ist also kein Geheimnis oder übernatürliche Kraft am Wirken, wenn analoges Denken uns zu Einsichten führt. Wir öffnen uns dem, was wir wissen und unsere Wahrnehmungsfilter bislang nicht in die Aufmerksamkeit haben passieren lassen.

Pretty Woman by Shahrukhan

Boah ey, 8 Stunden arbeiten, 5 Stunden Fernuniversität, zwei Stunden Fahrt, da wünschte ich, ich hätte noch so viel Energy wie Sharuk Khan in diesem Video.

Thursday, January 17, 2008

Einsamkeit

Einsamkeit

Einsamkeit kommt vor, ungewählt oder ausgesucht.

Unsere moderne Gesellschaft bringt für viele Menschen Einsamkeit. Einsamkeit im Alter. Der Ehepartner ist gestorben und der Überlebende hat keine Übung darin, sich nach neuen Partnern umzuschauen.

Schichtarbeit, Überstunden, soziale Isolierung und…

Ein intaktes Familienleben garantiert keinen erfüllenden menschlichen Kontakt, denn Verwandte können sich das Leben durch Konkurrenz und Neid sehr schwer machen und auch in einer Ehe können sich die Partner einsam fühlen.

Einsamkeit ist ein Thema und wenn es zum persönlichen Problem wird, wenn ich unter der Einsamkeit leide, was ist dann zu tun?

In der Esoterik gibt es Menschen, die bewusst die Einsamkeit suchen, um in der richtigen Stimmung zu sein für die Zwiesprache mit Gott, um sich zu öffnen für Visionen und Erkenntnisse. Das bedeutet, dass in der Einsamkeit die Möglichkeit zum Kraft schöpfen schlummert. Wenn ich die Wahl hätte, an der Einsamkeit zu leiden, oder an der Einsamkeit zu wachsen, was würde ich wählen?

Warum Einsamkeit schmerzt?

Menschen bilden Gruppen weil es für sie Vorteile bringt. Gruppen bieten Schutz. Die Bestrafung durch Ausstoßung aus der Gruppe zeigt, dass eine Bedrohung mit dem Alleinsein, mit dem Einsamsein verbunden ist. In der schwarzen Pädagogik, beim Mobben von Menschen, bei Machtspielchen wird immer wieder von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Menschen auszuschließen oder Ihnen das Gefühl zu geben allein zu stehen. „Wenn Sie 100 Geisterfahrer sehen, meinen Sie nicht, sie müssten sich einmal kritisch prüfen? Alle sagen… Alle finden….“

Neben dem Gesichtspunkt der Bedrohung gibt es auch die Frage nach dem Sinn des Lebens. Ich lebe Tag für Tag, ein Tag gleicht dem Anderen, wann ist meine Strafe endlich zu Ende, warum muss ich immer wieder weiterleben - wofür? Wenn ich nicht für Andere da sein kann, von Anderen gebraucht werde, wieso lebe ich?

Mit anderen Worten, Menschen fühlen sich verletzlich und zweifeln an dem Sinn ihres Daseins, wenn sie allein sind. Und das ist normal. Gerade Männer tun sich mitunter schwer Schwächegefühle zu akzeptieren, aber wenn ich allein bin, darf ich diese Gefühle haben.

Der ewige Gefährte

Beim Reisen ins Innere ist man nie allein. Man wandert in Bildern, in Landschaften und begegnet Lebewesen. Unter den Lebewesen der inneren Welten gibt es auch Gefährten. Vor diesen Gefährten braucht man keine Angst zu haben. Sie sind lebendig, und sie haben ihr Eigenleben. Nehmen wir einmal an, sie schrieben ein Buch. Dieses Buch wird von Charakteren bevölkert, die sich lieben, sich verfolgen Unsinn machen oder ein Drama aufführen. Egal was sie tun, sie sind Geschöpfe ihrer inneren Welten, und wenn sie zuerst das Geschehen dieser Charaktere beobachten und es später dann aufschreiben, und wenn die Geschichte die sie in ihrem Inneren sahen ihnen gefallen hat, dann wird sie anderen Menschen auch gefallen. Was mir hilft, hilft auch Anderen. Wenn es für mich sinnvoll ist, ist es für andere sinnvoll und schon habe ich einen Lebenssinn gefunden. Ein Sinn von uns Menschen ist, Sinn für uns zu finden, weil wir damit auch in anderen Leben Sinn stiften können.

Wenn Sie ihr Buch fertig geschrieben haben, dann entlassen sie ihr Werk in die Freiheit. Sie entlassen ein Kind in das Leben, das jetzt mit anderen Menschen spielt, und es wird sie überraschen, wieviel Freude und wieviele unbekannte Botschaften andere Menschen ihrem Buch abgewinnen, die sie selber nicht bemerkt haben. Damit will ich sagen, die Innenwelt lebt. Sie liegt voller ungeschriebener Werke, unbehauener Skulpturen, unvollendeter Ideen und den Einsamen unter uns, ist es gegeben untern ihnen zu wandern.

Wenn sie ein einsamer Mensch sind, und sie können es im Moment nicht lösen, dann suchen sie ihren inneren Gefährten. Dem einen ist es die Arbeit an einem Buch, der andere wird begleitet von einem Wolf aus seinen Träumen, der dritte spricht zu Gott im stillen Gebet. Der Gefährte von dem ich rede ist unsere anderes Selbst, unser Spiegel. Er drängt sich nicht auf und wir verlieren in sehr jungen Jahren den Kontakt zu ihm, obwohl das andere Selbst uns stets begleitet und auf uns achtet. Laden Sie ihr anderes Selbst ein, ihre Einsamkeit zu lindern. Beobachten sie ihren Alltag. Das andere Selbst ist sehr einfallsreich, wie es mit ihnen redet. Es schickt Einfälle, es durchlöchert den Wall, des Leugnens und es beschäftigt sie mit einem Weg mit Herz.

Ihr anderes Selbst wird sie aus der Einsamkeit führen. Aber das andere Selbst zwingt sie nicht, und es lässt sich nicht zwingen. Es ist behutsam, gleicht einem Schatten und Zwang ist ein Fremdwort für das andere Selbst. Aber wenn sie es einladen, und wenn sie auf die zarten Hinweise achten, dann führt es sie an einem seidenen Faden aus dem Labyrinth der Einsamkeit in ein sinnstiftendes Leben.

Wednesday, January 16, 2008

Umfrage beendet. Sollte Furzhumor die Weltherrschaft im Internet antreten.

An der Umfrage nahmen 22 Personen teil.

....................................................Stimmen Prozent
Unbedingt ! ..............................12.............. 64%
Weiß nicht! ...............................1.................. 4%
Alles zur rechten
Zeit am rechten Platz ................1.................. 4%
Im Internet sollte
Netiquette herrschen! ..............8................ 36%


Sodass diese Runde an die Vertreter des Furzhumors geht.

Zwei Meinungen zur Liebe

"O was für eine wunderbare Sache ist die Liebe, die den Menschen in so vielen Tugenden erstrahlen läßt und ihn eine solche Fülle edler Sitten lehrt."

Andreas Cappellanus


"Die Attraktion scheint bei der leblosen Materie das
zu sein, was die Selbstliebe bei der lebendigen ist."

Georg Christoph Lichtenberg

Tuesday, January 15, 2008

Die Nebel von Avalon



Da ist eine Insel, Avalon, die sich von den Menschen immer weiter entfernt. Auf dieser Insel lebt das alte Wissen und immer weniger Menschen kennen noch den Weg dahin.

Dieses Bild finde ich wunderschön. Es deckt sich mit einigen Lebenserfahrungen. Dem Verlust der Kindheit, einer Welt, die mit dem Altern entschwindet und scheinbar weniger greifbar wird.

Der Verlust von Wissen durch die Verdrängung alter Kulturen. 'Moderne' Menschen zwingen überall auf dem Planeten anderen Menschen ihre Lebensweise auf, und so verschwinden Sprachen und mit jeder Sprache verschwindet auch das tradierte Wort.

Der Mensch als wahrnehmendes Wesen trägt eine Insel in sich, die sich mit der Zeit von ihm weiter entfernt und die aus meiner Sicht in einem Nebel verborgen liegt. Avalon ist nicht nur draußen in der Welt, Avalon ist in uns und wir können dahin gelangen, mit einer Reise in das Innere des Menschen.

Manche Menschen auf einer spirituellen Reise erleben in den Anstrengungen der Reise genau das. Befreit von den Routinen des Alltags, offen für eine neue Erfahrung, im Einklang mit der Welt um sich herum, durchdringen sie den Nebel und betreten in ihrem Inneren Avalon. Dieser Moment ist unvergesslich und verändert das Leben des Reisenden. Er befindet sich an der Pforte eines Bewusstseinszustandes, der uns allen zugänglich ist, wenn wir uns in der Reise üben. Er kann von Avalon Wissen mitbringen. Wissen um Heilungsmöglichkeiten, konkrete Lösungen, wie mit Menschen umzugehen ist, Ereignisse, die in der Zukunft liegen erahnen und und und.

Warum entfernt sich Avalon in den Bildern immer von uns modernen Menschen? Nun unsere Lebensweise enthält Bestandteile, die die innere Reise schwierig machen. Ich möchte eine kleine Aufzählung geben, was dazu gehört, die sieben Haupt-Ursachen für den zunehmenden Abstand zu Avalon:

1. Hetze und Unrast

Das Berufsleben bringt uns Termine, die gehalten werden müssen. Das ist nicht leicht. Mit der Unruhe und Hetze entfernen wir uns von der Entspannung, die der Geist braucht, um zu wandern. Wenn der Blick in das Innere wie der Blick auf die Oberfläche eines Sees wäre, dann sind die Hetze und die Unrast die Wellen auf dem See. Zum Blicken brauchen wir eine ruhige Oberfläche.

2. Obsession

Manche Dinge schlagen uns in den Bann. Wir werden süchtig nach Spielen, Alkohol, Geld, Besitz, Sammelleidenschaften. Alles intensive Begehren bindet unsere Aufmerksamkeit und so ist der Geist nicht mehr frei zu wandern. Er kehrt immer wieder an das Objekt der Begierde zurück. Eine Obsession hält uns vom Blick in die Oberfläche des Sees zurück. Wir blicken immer nur auf das Eine.

3. Ehrgeiz

Wenn ich viel erreichen will, dann sind meine Energien sehr auf ein Ziel ausgerichtet. Der Effekt ist ähnlich der Obsession, nur dass sich der Ehrgeiz auch auf das Reisen nach Innen erstrecken kann. Die Reise nach Innen kennt aber keinen Zwang. Wenn ich etwas erzwingen will, beschwöre ich das Gegenteil herauf. Der schnell nach innen Wandernde geht einen viel längeren Weg, weil das was er sucht vor ihm zurückweicht.

4. Ewig Leben wollen

Wer ewig lebt, dem ist nichts wirklich wichtig. Jeder Fehler kann wieder gut gemacht werden und nichts ist endgültig. Avalon ist eine endgültige Welt, in der ebenso gestorben wird, wie im Alltag. Mehr noch im Land des Wissens ist das Wissen um den eigenen Tod präsent. Wer den Tod leugnet, erreicht Avalon nicht aus eigener Kraft.

5. Nicht zu lieben

Die Reise ins Innere geschieht auf Wegen der Liebe. Je weniger Liebe ein Mensch empfindet, umso weniger tief kann er ins Innere dringen. Liebe bereitet den Weg.

6. Routinen

Routinen hier sind Wahrnehmungsroutinen. Wenn ich es gewohnt bin, mit Pflanzen nicht reden zu können, dann bin ich nicht offen dafür es zu tun, wenn es möglich wäre. Sind sie ein Routine-Mensch, dann durchbrechen sie ihre Wahrnehmungsroutinen. Reden Sie mit ihrer Lieblingspflanze ab und zu. Aber, keine Geheimnisse verraten. Es gibt geschwätzige Pflanzen.

7. Krankheit

Eine Krankheit kann ein zusätzliches Hindernis sein, den Geist frei fließen zu lassen, wenn Schmerzen unsere Aufmerksamkeit ‚vollmüllen’. Hier muss der Reisende lernen, Schmerzen mental zu kompensieren.

Wann immer wir diese sieben Punkte Punkte in unserem Alltag Aufmerksamkeit schenken, kommt uns Avalon aus dem Nebel ein Stück näher.

Dieser Weg, Xavier Naidoo

Also ging ich diese Straße lang.
Und die Straße führte zu mir.
Das Lied, das du am letzten Abend sangst,
spielte nun in mir.
Noch ein paar Schritte und dann war ich da
mit dem Schlüssel zu dieser Tür.

Dieser Weg wird kein leichter sein.
Dieser Weg wird steinig und schwer.
Nicht mit vielen wirst du dir einig sein.
Doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Es war nur ein kleiner Augenblick.
Einen Moment war ich nicht da.
Danach ging ich einen kleinen Schritt.
Und dann wurde es mir klar.

Dieser Weg wird kein leichter sein.
Dieser Weg wird steinig und schwer.
Nicht mit vielen wirst du dir einig sein.
Doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Manche treten dich.
Manche lieben dich.
Manche geben sich für dich auf.
Manche segnen dich.
Setz dein Segel nicht,
Wenn der Wind das Meer aufbraust.

Manche treten dich.
Manche lieben dich.
Manche geben sich für dich auf.
Manche segnen dich.
Setz dein Segel nicht,
Wenn der Wind das Meer aufbraust.

Dieser Weg wird kein leichter sein.
Dieser Weg wird steinig und schwer.
Nicht mit vielen wirst du dir einig sein.
Doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Dieser Weg wird kein leichter sein.
Dieser Weg wird steinig und schwer.
Nicht mit vielen wirst du dir einig sein.
Doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Dieser Weg wird kein leichter sein.
Dieser Weg wird steinig und schwer.
Nicht mit vielen wirst du dir einig sein.
Doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Dieser Weg

Dieser Weg ist steinig und schwer.
Nicht mit vielen wirst du dir einig sein.
Doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Dieser Weg Dieser Weg

Xavier Naidoo

Monday, January 14, 2008

Was ist Management?

Management ist die Kunst Menschen dazu zu bewegen, geordnet an einer Sache zu arbeiten. Dabei werden häufig fehlerhafte Vermutungen über die zu bewegenden Menschen angestellt.

Vermutung 1: Nur wenn ich weiß, wo es lang geht, dann können wir alle erfolgreich sein. Der Manager fühlt sich wohl, weil er einem Rezept vertrauen kann. Die Mitarbeiter werden sich wohl und sicher fühlen, wenn das Rezept auf sinnvollem Weg zum Ziel führt. Sie vertrauen dann ihrem Chef. Das heißt der Anweisung durch den Chef, steht das Vertrauen der Mitarbeiter gegenüber. Da die Vorgabe durch den Chef autoritär ist, ist der Manager versucht seine Mitarbeiter zu maßregeln. Ein gemaßregelter Mitarbeiter antwortet mit Misstrauen und wird nach Fehlern im Rezept des Chefs suchen, was das Vertrauen weiter unterminiert.
Ein Konflikt-Teufelskreis hat begonnen. Der autoritäre vorgebende Chef hat die geringste Wirkung in der Menschenführung, denn sein Management ist davon abhängig, das sein Rezept stimmt und er eben nicht mit seinen Mitarbeitern autoritär sondern vertrauensvoll umgeht. Merke: Patriarchen sind ineffiziente Tyrannen.

Vermutung Nr. 2: Ich muss meine Mitarbeiter motivieren. Dieser Manager hat lange vergessen, das er mit den Anderen auf einer Stufe steht. Er hält sich für motiviert und die Mitarbeiter für unmotiviert. Damit trägt er das Bild unmotivierter Mitarbeiter mit sich herum. Er versucht, um sich und seine Weltsicht zu bestätigen, überall unmotivierte Mitarbeiter zu sehen. Dieser Manager polarisiert von Anfang an.
Seine Motivationsmaßnahmen führen die Leute am Schluss dahin, wo sie schon einmal waren, bevor sie vor den Kopf gestoßen wurden. Häufig sind Motivatoren nicht wirklich an den Mitarbeitern interessiert sondern an flexiblen Gehältern. Sie denken, wenn es stimmt, das es besondere Motivation gibt, dann muss die auch gesondert belohnt werden. Dem höheren Gehaltsanspruch der Manager steht als Rechtfertigung der Popanz der unmotivierten Mitarbeiter gegenüber. Diese Manager pflegen ein schlechtes Mitarbeiterbild, um ungeniert absahnen zu können.
Wer schon einmal erlebt hat, dass Mitarbeiter gemobbt wurden, indem ihnen keine Arbeit gegeben wurde, der weiß das Mitarbeiter sehr gerne arbeiten. Merke Motivatoren sind gierig.

Vermutung Nr. 3: Wenn ich Mitarbeiter beteilige und freie Hand lasse, dann werden sie ihr Bestes geben. Das Beste gibt eine Gruppe von Menschen, wenn sie zu jedem Moment sinnvoll zusammenarbeiten. Diese sinnvolle Zusammenarbeit gelingt, wenn die Arbeitswelt als in ihren Bedeutungen sachlich verstanden wird.

Wenn viele Menschen an einer Sache arbeiten, gibt es viele Einzelinteressen, die mit dem Arbeitsauftrag nichts zu tun haben. Geltungsbedürfnis, private Sorgen, Wettbewerb... Sehr schnell setzen sich die Stärksten in der Gruppe durch und verfolgen ihre persönlichen Ziele und spannen die Gruppe dafür ein. Nun wird nicht mehr sachlich der Bedeutung entsprechend gearbeitet, es wird politisch gearbeitet.
Eine Gruppe kann gute Arbeitsergebnisse erzeugen, aber unter dem Preis, die Schwachen zu verschleißen. Die Manager werden sich freuen und sagen, hier die Gruppe leistet etwas und die Firma hat Aufwand gespart. Und schaut, wie die Gruppe mit den Drückebergern umgeht. Diese Managementform verschleisst Mitarbeiter und schwächt den Manager, der Problemlösungskompetenzen verliert. Merke: Laissez Faire wird von Rentner gemacht oder von denen, die den ganzen Tag im Urlaub sind.
Dann gibt es die Vermesser und Beleger. Sie kommen in Scharen, unterstellen die Welt sei eine Maschine, die gemessen werden kann und stellen alle unter faulen Generalverdacht. Es wird viel aufgeschrieben und dokumentiert und am Schluss steht die Rechnung und der Beweis, das alles richtig oder falsch sei. Diese Schwarz-Weiß-Welt ist geprägt von Angst. Hier arbeiten alle, um nicht schuld zu sein und wenn Gott Zahl zufrieden ist, dann sind die Manager es auch. Merke: Messmanager sind furchtsame Leute.

Management kann aber auch sein:
  • Die Zusammenarbeit vieler Menschen auf gleicher Augenhöhe, in der der Manager sicherstellt, das Lösungsrezepte von der Bedeutung für die Lösung aktuell sind.
  • Dass die Einzelinteressen im Einklang mit dem Gesamtinteresse sind.
  • Dass eine unbekümmerte Atmosphäre herrscht
  • Und das allen Beteiligten klar ist, wie das Endergebnis aussieht.
Ohne Furcht, ohne Gier, ohne Trägheit und Tyrannei und ohne Annahmen über die Mitarbeiter, die doch immer Projektionen bleiben müssen.

Sunday, January 13, 2008

Mit Leichen leben, Warum?

Henriette McCall berichtet in ihrem Buch Mesopotamian Myth, dass Pietro della Valle, ein italienischer Adeliger, der in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts lebte eine spektakuläre Reise in den Orient unternahm. Nachdem er zwölf Jahre später zurückkehrte, wurde er von der einbalsamierten Leiche seiner Frau begleitet, die zehn Jahre zuvor gestorben war, und die ihn auf der Reise überallhin begleitet hatte.

Warum können Menschen so schwer von den Toten loslassen?

Im Gilgamesch Epos beweint Gilgamesch seinen toten Freund Enkidu,
"Ob mein Freund nicht doch aufstünde von meinem Geschrei -
Sechs Tage und sieben Nächte,
Bis dass der Wurm sein Gesicht befiel."
Quelle. McCall Mesopotamian Myth

Der Tod seines Freundes ist unfassbar für den trauernden Gilgamesch, dass er ihn nicht beerdigt und während ich davon lese, gruselt es mich. Dieses Gruseln hat auch Hollywood vermarktet z.B. im Hitchcock Film Psycho, in dem ein junger Mann zusammen mit seiner toten Mutter im Haus lebt, ein Motel betreibt und Frauen umbringt. Seine tote Mutter hat immer noch Gewalt über ihn, so scheint es. Oder die Mumienfilme, die mich das Gruseln lehren.
Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass die alten Mesopotamier ihre Toten unter dem Fußboden bestatteten, dann wird mir vollends klar, warum ich als Kind Angst hatte in den Keller zu gehen.

Nicht loslassen können aus Liebe mag ein Grund sein Tote zu verwahren, manchmal ist Geldbedarf der Beweggrund. So wird einer alten Dame vorgeworfen den Tod ihres Mannes verheimlicht zu haben, um seine Rente weiter zu beziehen. Sie bewahrte ihren Gatten 10 Monate lang im Bett auf.

So wohl auch ein 56 -Jähriger Mann, der den Tod einer alten Dame nicht angab.

In diesen speziellen Fällen bewahrheiten sich die Sprüche, das Festhalten der Tod ist und Loslassen das Leben ist. Aber auch Reden ist Silber und Schweigen ist Geld äh Gold.

Saturday, January 12, 2008

Blackmore's Night Where are we going from here

Einfach anhören und entspannen. Mir gefällts.

Wie man die Vorsehung befragt, praktisches Beispiel.

.....
Dann ging er in die nahe Kirche zur Früh-
messe, mehr in Erinnerung ritterlicher Gewohnheit,
als aus Andacht, denn seine Gedanken waren ganz al-
lein auf Anna hingerichtet und obgleich wohlgemeint,
doch nicht heilig zu nennen. Ob er sie heiraten solle,
ob sie ihn wolle, ob sie nicht zu jung sei, ob er ihr
gleich seine Hand anbiete, ob er prüfend warte, das
schwirrte ihm so im Kopfe umher, daß er nicht auf
eignen Rat sich verlassen wollte, sondern die Vorse-
hung anzusprechen beschloß, indem er eine Münze
für den Opferstock aus seinem Beutel nahm. Er hatte
sich dies als Kind schon in zweifelhaften Fällen ange-
wöhnt, er warf die mit einem Kreuz auf der einen
Seite bezeichnete Münze in die Höhe, fing sie in der
flachen Hand auf, und war diese heilig bezeichnete
Seite oben, so billigte der Himmel seinen Vorsatz.
Auch diesmal erhielt er dreimal das Kreuz hinter ein-
ander, somit blieb ihm kein Zweifel, daß er um Anna
bald anhalten müsse. Er ging mutig heim, waffnete
sich und ließ sich von Anna einen Kranz auf die
Lanze stecken, dann ritt er von einem gemieteten
Knecht begleitet, nach dem Weinmarkte, wo die
Schranken eingerichtet waren.
......


Quelle: Arnim: Die Kronenwächter. Erster Band. S. 631

Seneca on Anger



This video is worth wile watching, given you have 24 minutes of spare time left.

Friday, January 11, 2008

Furcht ist ein schlechter Ratgeber.

Wie reagieren Sie, wenn sie jemanden kennenlernen, der ihnen erzählt, dass er aus dem Irak stammt. Ich habe im letzten Jahr einen Iraker beiläufig kennengelernt. Ein Mann mit sympathischer Ausstrahlung, schwarzen Haaren, dunkelbraunen Augen.

„Die Menschen haben Angst, wenn sie Iraker treffen“, sagte er. Ich ertappte mich dabei, dass mir ganz kurz die Frage durch den Sinn ging, ob dieser Iraker vor mir pro-westlich oder anti-westlich sei. Und das, obwohl ich mir abgewöhnt habe, Nachrichten zu schauen, um nicht mit schwerpunktmäßigen schlechten Nachrichten überschwemmt zu werden, die den Sendern höhere Einschaltquoten bringen. Nachrichten, in denen die Medien das Bild von arabischen Attentätern seit dem 11.9 wachhalten. Wir kamen ins Gespräch und ich genoss die Unterhaltung. Hätte ich mich von Skepsis oder Furcht leiten lassen, wäre ich um ein interessantes Gespräch ärmer gewesen.


Wenn Menschen arbeitslos werden, erfahren sie häufig, dass sich Freunde und Bekannte abwenden. Ein allseits bekanntes Ritual in der Sommerpause sind die Gedankenübungen parlamentarischer Hinterbänkler, wie man den Hartz IV –Empfängern das Geld kürzen können. Arbeitslose stehen unter dem Generalverdacht, selbst an ihrer Lage schuld zu sein, und Freunde und Bekannte wenden sich ab, als ob Arbeitslosigkeit ansteckend wäre und man Angst hätte, man könnte dieses Unglück auf sich ziehen. Betreibt da ein Teil der Deutschen eine Art von Alltagsmagie?

Der Aufschwung und der Abbau von Arbeitslosigkeit haben gezeigt, das Arbeitslosigkeit nicht von der Willigkeit der Menschen verursacht wurde. Gerne haben viele Millionen Menschen Arbeitslosigkeit gegen Arbeit getauscht. Arbeitslose Menschen haben Fähigkeiten und Kräfte, die die Volkswirtschaft brachliegen lässt. Wenn wir uns aus Furcht vor den Arbeitslosen abwenden, dann werden wir ärmer - wer weiß welcher Mensch eine Lösung für eins unserer Probleme weiß. Und die Arbeitslosen werden deprimierter, sie fühlen sich allein gelassen. Insofern ist die Furcht ein schlechter Ratgeber, sie führt zur Verschwendung.

Furcht wird gerne behauptet, dass sie den Menschen schützen soll. Dies stimmt in elementaren Bedrohungssituationen, wie der Begegnung mit Erdbeben, Unfällen oder Missgeschicken. Ich kämpfe oder laufe weg, um mich vor Feinden zu schützen.


Aber Furcht hat lange schon das Umfeld körperlicher Bedrohung verlassen. Es gibt die Furcht vor dem Unsichtbaren, dem Irrationalen. Es gibt die Furcht vor dem Chef, dem Vater, dem Nachbarn, die durch Vorstellungen und Gedanken wachgerufen wird. Und diese Furcht soll uns im Alltag veranlassen, Konflikte zu vermeiden – mit dem Unsichtbaren, dem Irrationalen, dem Chef, dem Vater, dem Nachbarn, denn diese Furchtmacher senden eine Botschaft – Du wirst verlieren. Die Furcht resultiert aus der Erwartung einer Niederlage und der damit verbundenen negativen Folgen.


Was, wenn ich unbesiegbar wäre, wenn es keine Niederlage gäbe und damit auch keine negativen Folgen, dann wäre ich wäre frei von Furcht. Frei von Furcht könnte ich mich unbefangen und unbekümmert entscheiden.

Und hier setzt die Meditationsübung an. Ich bereite mich auf die Meditation vor.

Die Übung heißt Erdvertrauen: Ich stelle mir vor die Erdkugel zu sein und drehe mich um meine Achse, ich spüre die Ozeane, die Berge, die Polkappen. Alles greift ineinander, wo Mangel entsteht, entsteht an anderer Stelle Überfluss. Die Erde kennt kein Mein und Dein. Alles auf der Erde lebt und ist in Bewegung. Ich bin in Bewegung vom Mangel zum Überfluss. Die Übung wird abgeschlossen mit dem Bild vom Übenden, der aus dem Wasser steigt.

Nach der Übung ist dem Übenden klarer, dass Furcht von den Bildern anderer Menschen übertragenwerden kann. Von diesen Bildern kann der Übende loslassen und sich der Erde zuwenden.


Die Erde zeigt mir, dass auf ihr Platz und Überfluss für alle da ist, ja mehr noch - jeder Mensch ist Teil des Überflusses. Wir brauchen unsere Mitmenschen nicht fürchten. Sie beschenken uns, wenn wir keine Furcht vor ihnen haben.

Thursday, January 10, 2008

Onleihe Bibliothek im Kommen

Esoterik Interessierte lesen bestimmt viel. Ich bin über einen Artikel gestolpert in dem es um Onleihe Bibliotheken geht. D.h., dass man wie in einer Bibliothek sich über das Internet digitale Daten ausleihen kann. Soll wie bei einer Bibliothek funktionieren. Ich finde das spannend und werde es wohl ausprobieren. Wen's interessiert, hier weiterlesen.

Wednesday, January 9, 2008

Langeweile?



Langeweile ist ein unterschätztes Gefühl im Alltag. Viele Leute quälen sich überTeile ihrer freien Zeit, und fragen sich, was sie vielleicht tun könnten? Worauf sie vielleicht Lust hätten. Wenige kommen auf den Gedanken das Gefühl der Langeweile zu erforschen. Es gibt eine Standarderklärung für Langeweile auf die im Alltag automatisch zurückgegriffen wird.
Ich habe Langeweile, weil ich nicht das Richtige tue, nicht mit den richtige Leuten zusammen bin, nicht zur richtigen Zeit am rechten Ort bin.



Städter finden mitunter das Bild eines Dorfes oder ländliche Idylle langweilig, weil sie nicht wissen würden, womit sie sich dort beschäftigen sollen.

Ich behaupte alle Gefühle haben eine Bedeutung und gemäß ihrer Bedeutung ist mit ihnen umzugehen. Ich behaupte die Bedeutung der Langeweile ist es nicht einen Mangel zu haben oder zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

Wenn ich mich langweile, dann halte ich für einen Moment inne und betrachte das Gefühl. Sehr schnell spüre ich einen ruhigen Punkt. Ich fühle an einer Art Hindernis angekommen zu sein, für das ich zuerst einmal keinen Namen habe.


Wenn ich mich in das Gefühl weiter vertiefe, dann finde ich ein Bild, in dem ich etwas in den Händen halte. Ich halte etwas in den Händen. Andere Menschen haben andere Bilder. Sie tragen vielleicht ein Mütze oder stehen an einem auffälligen Ort. Uns allen gemeinsam ist, dass die Aufmerksamkeit unseres Körpers in einer Art Tagtraum beschäftigt ist. Wir erkennen diese Beschäftigung und das damit verbundene zur Ruhe kommen als einen Zustand, der die Langeweile verursacht.

Wenn ich mich weiter mit dem Gegenstand beschäftige den ich in diesem Tagtraum in den Händen halte, dann stelle ich schnell fest, das der Tagtraum einen Tagtraum enthält. In meinen Händen liegt ein Tagtraum, der zu neuer Größe und Deutlichkeit wächst, wenn ich meine Aufmerksamkeit auf ihn richte. Ich träume in diesem entfaltenden Traum von einem Menschen der Vergangenheit, den ich aus den Augen verloren habe und mit dem ich gerne ein bisschen Zeit verbrächte.

Weil ich meine Langeweile richtig deute - als Hinweis auf einen verdeckten Wunschtraum, kann ich nach dem suchen, womit mein Körper sich befasst. Mir wird bewusst, was ich tun möchte. Ich habe der Bedeutung des Gefühles Langeweile entsprechend gehandelt und habe jetzt die Chance ein intensiveres, erfüllteres Leben zu führen, indem ich mich daran mache, mir diesen Traum zu verwirklichen.

Doch halt - Störgefühle tauchen auf. Dieser Traum ist nicht einfach zu verwirklichen, denn es tritt ein innerer Gegner auf. Das Bild eines bekannten Menschen taucht auf, der genau nicht möchte, dass ich mit dem Menschen aus meiner Vergangenheit Kontakt aufnehme. Es gibt einen Konflikt zwischen meinem Traum und meinem inneren Bild von dem Gegner

Dies mag als Beispiel genügen. Wir sind von Menschen umgeben, die unser Verhalten bewerten. Dies ist gut und das ist falsch. Viele Wünsche, Impulse und Träume vergessen wir, geben sie auf, weil wir sie für falsch halten, weil andere Menschen sie für falsch halten. Dieses Aufgebe kann im Alltag so zur Gewohnheit werden, dass wir es nicht mehr merken, wenn wir Wünsche vergessen zugunsten von Werbung, Staat, Arbeit, Bekannten und Familie.

Meine vergessenen Träume begrüße ich daher wie alte Freunde. Ich habe sie gern und lasse ihnen Platz, so zu sein, wie sie sind. Mal sehen was passiert?

Wenn ich nicht mehr tu, wovon ich träume, dann breitet sich Langweile aus und das Leben wird schal und leer, egal wie viele Genussmittel verzehre.

Langeweile kann uns zu unseren vergessenen Träumen führen. Wenn wir uns dem Konflikt stellen, weswegen wir die Träume vergaßen, finden wir uns wieder. Unser Leben wird kraftvoller und schöner - konfliktvoller vielleicht auch. Probiert es mal aus, das nächste Mal wenn ihr Euch langweilt.

Weiterführendes:
Was die Stupidedia zur Langeweile meint.
Was die Wikipedia zur Langweile meint.

Tuesday, January 8, 2008

Winter Haiku


Ach, der Wintertag!
Der Schatten des Reitermanns
friert auf der Erde

Basho

Quelle: Mascetti, Zen-Weisheit, ISBN 3-442-33721-6

Monday, January 7, 2008

Aus dem Nachlass eines jung Verstorbenen, der nicht an das Grab seiner Großmutter väterlicherseits eilte

Liebe Mutter!

Ich schreibe diesen Brief nicht um Dich anzuklagen oder zu verletzen. Ich schreibe diesen Brief, damit Du verstehst, was in mir vor sich geht. Dieser Brief ist zum Teil nicht an Dich gerichtet sondern an die Frau, die Du mal vor Jahren gewesen bist. Jedes einzelne Wort ist mir ernst und es täte mir leid, wenn du es einfach von Dir weisen würdest, bloß weil es in unserer Familie nicht üblich ist, die Dinge beim Namen zu nennen oder über seine Gefühle zu reden.

Ich bin drei Jahre alt gewesen. In diesem Alter lernte ich mich finden und die Welt zusammenhängender zu begreifen. Kindermund tut Wahrheit kund. Genauso erfasste ich intuitiv die Stimmung der Leute, die mich umgaben. Ich liebte dich damals sehr und wünschte mir auch wiedergeliebt zu werden. Ich spürte aber bei Dir mir gegenüber eine ständige Gereiztheit und Ablehnung. Du konntest mich damals nicht annehmen wie ich war, sondern Du warst trotzig. Du fühltest Dich von mir vereinnahmt. Wenn ich hingegen beobachtete wie Du Marcel und Armande behandeltest, konnte ich eine solche Gereiztheit nicht empfinden. Weiß der Himmel warum Du gerade auf mich schlecht zu sprechen warst, als ich gerade in dieser wichtigen Phase war.

Die ständige Zurückweisung tat mir weh. Was konnte ich dafür, dass ich auf der Welt war? Eines Morgens nahm ich meinen Mut zusammen und fragte Dich, ob Du mich lieb hättest. Du warst irritiert und wolltest offensichtlich davon nichts hören. Du willst oftmals unangenehme Dinge nicht hören. Für mich war die Frage sehr wichtig - um nicht zu sagen überlebenswichtig. Denn so ein kleiner Wurm braucht das Gefühl geliebt zu sein oder er stirbt. Ich versuchte also verzweifelt Dir meine Gefühlsnot zu offenbaren aber Du wurdest ärgerlich, drehtest Dich um und sagtest, "Das bildest du dir ein." Als Du das Zimmer verlassen hattest, war ich unfähig, mich zu bewegen. Über eine Stunde habe ich auf dem Fleck gestanden und konnte mich nicht rühren. Dass Du mich so behandelst und ich mir alles einbildete entwickelte sich in meinem Kopf so, dass ich ein böser Mensch bin, der Dir böse Gefühle zumisst, die Du gar nicht hattest.

All diese negativen Gefühle waren mir entsprungen, wenn ich Dir glauben sollte. Ich wollte aber liebenswert sein. Diesen Widerspruch hielt ich nicht aus. Noch am gleichen tage bekam ich Fieber und wurde krank. Als die Krankheit vorüber war, fing ich an all das zu tun, was mich für Dich wohl liebenswert machte. Ich gab meine kindliche Welt, die ohne Liebe unerträglich war auf, zugunsten einer Scheinwelt, wo ich mich bemühte so zu sein, dass Du mich lieben könntest. Damals habe ich mich verloren. Aber das Allein gelassen werden in meiner Not, das hatte sich unauslöschlich in die Tiefe meiner Seele gebrannt.

Dann war da noch mein Bruder Armande, der aus Angst log. Ihr habt ihm Angst gemacht und weil er sich nicht zutraute gegen euch zu bestehen, log er. Ihr habt ihm soviel Angst gemacht, dass er auch heute mit dreißig Jahren noch lügt.

Bruder Armande hatte ein Lieblingsspiel als ich klein war. Er hat mir gegenüber demonstriert, dass er besseren Zugang zu Dir hatte, als ich. Wir Kinder haben alle um Deine Liebe gekämpft. Er machte sich einen Spaß daraus mir meine Ohnmacht Dir gegenüber zu beweisen.

Als ich fünf Jahre alt war, beschwerte sich Frau Müller, dass ihr eine Fahrradbirne fehlte. Du kamst zu uns ins Wohnzimmer und fragtest wer die Birne - Preis 15 Pfennig - genommen hätte. Armande sagte, dass ich es gewesen sei. Ich sagte, "Ich war es nicht." Der Lügner Armande rächte sich wieder dafür, dass er als Größter mehr Verantwortung tragen musste als der Kleinste. Du glaubtest Armande und mir nicht, denn ich war für Dich nicht glaubwürdig.
Ich weiß nicht wie lange Du mit dem Teppichklopfer auf mir herum gedroschen hast (nebenbei ist das ein Signal der Liebe?) jedenfalls gestand ich gedemütigt und verletzt, was ich nicht getan hatte. Meine Glaubwürdigkeit war dahin. Mir blieb nichts andere übrig, als ein Clown zu werden, denn dazu hattet ihr mich gemacht und Du hast mich ein absolutes Gefühl der Ohnmacht erleben lassen. Doch ohne Liebe kann ein Kind nicht leben und so vergaß ich.

Du wolltest damals keine Kritik hören, weil Du Angst vor negativen Sachen hattest. So hast Du die Unfähigkeit des Vaters vorgeschoben, um von Dir abzulenken. Er war der Buhmann, weil er respektlos, unverständnisvoll uns Kindern gegenüber und ein großer Egoist war.

Und Armande hat es mir demonstriert, dass ihm geglaubt wurde und nicht mir. Er hat mich leiden lassen und keiner hat mir geglaubt.


Doch all das ist vergeben und vergessen. Als jetzt die Oma starb, da verlangtest Du ich sollte zur Beerdigung kommen und wieder einmal war es Dir egal, was ich empfand. Für Dich zählt nur, was man muss. Du musstest immer. Aber für mich zählt, was man fühlt und ich bin kein kleines Kind mehr, das sich für alles die Schuld in die Schuhe schiebt, Was Du nicht akzeptieren kannst, ist das ich ein Wesen mit eigenen Gefühlen und Empfindungen bin. Statt dessen kommst Du mir mit meinem Vater. Mein Vater, der Zeit seines Lebens nichts anderes zu tun hatte, als seine Kinder zu verarschen, um sich selber in seinen unbefleckten Erwachsenenhimmel zu erheben.

Er hat nie Rücksicht auf meine Gefühle genommen und wenn ich ihn mal gebraucht hätte, dann war er nicht da. Als Vater hat er versagt. Seine Mutter hat er vernachlässigt und sie durch seine merkwürdigen Verhaltensweisen - er hat ihr immerhin das Haus unter dem Hintern wegverkauft, während sie im Krankenhaus lag - um einige Jahre ihres Lebens gebracht. Er hat mir nichts vorzuwerfen.

Wie Du siehst gibt es keinen Grund zu streiten, lass' uns also vertragen.