Saturday, May 3, 2008

Am Anfang steht die Angst


Wenn ein Mensch das erste Mal entdeckt, das mit ihm etwas anders zu sein scheint, dann hat er vielleicht Angst. In der Esoterik können viele Begabungen auftreten, die für den davon Betroffenen am Anfang eher einen Fluch, als eine Gabe oder Segnung darstellen.

Wie ist es mit den Fähigkeiten:

* Eine Zukunftsvision zu haben, die eintritt.
* Menschen fühlen zu können.
* Das zweite Gesicht zu haben.
* Luzide Träume zu haben.
* Menschen heilen zu können.
* Wesen der zweiten Aufmerksamkeit wahrzunehmen.
* Den Tod wahrnehmen zu können.

Die Liste ließe sich fortsetzen und Euch fallen bestimmt weitere Punkte ein. Wenn diese Dinge passieren, dann entwickelt der Betroffene Ängste. Nehmen wir aus der Liste oben den Fall, Menschen fühlen zu können. Diesem Punkt steht ja jeder mit seiner Intuition aus dem Alltag recht nahe. Werde ich verrückt, fragt sich der Fühlende vielleicht, wenn er das erste Mal die Gefühle eines anderen Menschen so deutlich gespürt hat, als wären sie von ihm selbst empfunden. Denn Menschen mit abweichenden Vorstellungen von der Realität werden für verrückt gehalten, wobei es meines Wissens keine allgemeine akzeptierte Definition für verrückt gibt, sondern die Psychiatrie mittlerweile mit konkreten Krankheitsbildern arbeitet.

Menschen direkt fühlen zu können ist für den Normalbürger eine Abweichung und wir kennen alle die Strophe aus dem bürgerlichen Freiheitslied, "Die Gedanken sind frei, keine Mensch kann sie wissen." Analog können wir sagen, dass eine Mehrheit der Menschen heute sagen würde, die Gefühle sind frei, kein Mensch kann sie wissen.

Eine andere Furcht kann sein, körperlich krank zu sein oder zu werden. Stimmt etwas nicht mit meinem Kopf, mit meinem Hirn nicht, habe ich vielleicht Tumore? Der Stress mit der veränderten Wahrnehmung und den sonderbaren Gefühlen kann mit dazu beitragen, tatsächlich zu erkranken, in der Regel geht das jedoch schnell vorbei.

Die Kirche mag vielleicht Trost bieten, doch Vorsicht ist geboten, denn heute noch leistet sich der Vatikan Exorzisten und ist bereit Menschen mit außersinnlichen Begabungen für Besessene zu halten. Mit etwas Glück findet man einen Pfarrer oder Priester, der über ähnliche Begabungen verfügt, in der Regel wird dies nicht so sein. Und die Kirche nimmt für sich ein Monopol in Anspruch. Das Monopol auf die zweite Aufmerksamkeit, denn nur sie weiß, das es zwischen Himmel und Hölle und dem Weg der Seele nur die Meinung der Kirche gibt, der der Gläubige folgen soll - zu seinem Heil versteht sich.

Schließlich gibt es auch noch Ängste vor sozialer Ausgrenzung. Was würden Arbeitskollegen oder Freunde denken? Werden sie mich noch respektieren, werden meine Freunde noch zu mir stehen? Haben die Menschen vielleicht Angst vor mir? Alle diese Ängste lösen einen großen Stress aus, der sich langsam wieder legt, wenn der Betroffene Gleichgesinnte trifft. Wenn er merkt, es gibt Menschen, denen Gleiches widerfahren ist.

Eine große Hilfe sind hier die Inder mit ihrem alten Wissen über Meditation und Erfahrungen der zweiten Aufmerksamkeit. Häufig können esoterische Begabungen mit Berichten und Beschreibungen aus der indischen Philosophie in Übereinstimmung gebracht werden, so dass der Betroffene sich mit seinen Erfahrungen nicht mehr alleine fühlen muss.

Und doch ist mit dem Auftreten einer Begabung eine unsichtbare Grenze für immer überschritten. Es gibt kein Zurück mehr in das alte Leben, in dem man mit den meisten Menschen so schöne, anheimelnde Gewissheiten über das Leben teilen konnte. Fortan ist die Welt erfahrungsreicher geworden und nicht immer kann man sich die Gefühle oder Erlebnisse befriedigend erklären.

Die Menschen in der Umgebung sind häufig wenig hilfreich, weil sie selber ratlos vor der Begabung stehen und leider Gottes lügen Menschen. Erzählen sie jemandem seine Gefühle, so streitet er sie vielleicht ab, wenn das Gesagte mit seinem Bild von sich im Widerspruch steht. Und mit gutem Recht, denn wir können jemanden nicht das Recht absprechen, seine Gefühle selbst am besten zu kennen. Und Menschen mit Begabungen machen auch Fehler, sehen und fühlen die Dinge, die sie vielleicht selber sehnlichst zu finden wünschen.

Ein Zurück gibt es nicht mehr und wenn man eine Begabung an sich entdeckt, so wünsche ich demjenigen, dass er möglichst schnell durch die folgende Angstphase durchkommt, denn es bleiben Probleme genug sich neu zu orientieren und zurecht zu finden.

4 comments:

der Gauzibauz said...

Lieber Ray,

das ist ein schöner Post. Es trifft zu, nachher ist nix mehr so wie vorher. Und was andere sich viell. sehnlichst wünschen, empfinde ich mehr als Bürde. Es macht mich oft traurig wenn ich die wahren Gefühle meines Gegenübers erahne. Andererseits lassen sich Dinge vorzeitig erkennen und man kann Massnahmen rechtzeitig ergreifen und sich schützen.
Nur, der 6er im Lotto lässt sich leider nicht erfühlen :)

Liebe Grüsse//Erika

Ray Gratzner said...

Liebe Erika, da kann ich Dir nur beipflichten, einen 6er habe ich im Lotto noch nie erreicht und wenn jemand etwas im Schilde führt, so hat man einen kleinen Zeitgewinn. ;-)

Gabaretha said...

Lieber Ray,
ich empfinde es als großen Vorteil, die eigene Intuition wahrzunehmen und entsprechend agieren und reagieren zu können.
Für mich war es anfangs etwas problematisch, fremde Schwingungen aufzunehmen und trotzdem in meiner Energie zu bleiben. Aber auch dafür hab ich eine gute Lösung gefunden.
Was den Lotto-6er betrifft, denke ich, dass der auch kommen würde, wenn Du ihn wirklich brauchst und willst. Alles hat Konsequenzen!
Besser und besser,
Gaba

der Gauzibauz said...

Liebe Gaba,

WIE schaffst du es in DEINER Energie zu bleiben? Mir macht das Schwierigkeiten.

Liebe Grüsse//Erika