Thursday, June 11, 2009

Der Wächter


Seit hundert Jahren warte Ich
Sehnsuchtsvoll auf jenen Tag
Doch diese Wache endet nicht
Und mit ihr alle Qual.

Den Menschen soll es wohl ergehen
Sie fassen ihre Hände
Sie werden Liebe in einander sehen
Die Wache hat ein Ende

Und wenn die Frist verstrichen ist
Dann sucht der Wächter zum Ende
Den neuen Wächter für die Frist
Einhundert Jahre bis zur Wende

Und lebst Du kürzer als Einhundert
Doch mit der Wende schon in Dir
Dann lebst Du tausend Jahre
Und mehr noch entfernt von hier

Wir warten - warten auf die Wende

2 comments:

Anonymous said...

Kannst Du dazu eine kleine Interpretationshilfe geben?

Liebe Grüße,
Astraryllis.

Makochou said...

Lieber Ray,
Das ist ein interessantes Gedicht.
Für mich beschreibt es das sehnsuchtsvolle Warten auf eine Beziehung/ auf das Erfahren von Liebe.
Wieso 100, frage ich mich. Wahrscheinlich, weil es öfter dazu benutzt wird, um auszudrücken, dass etwas 'ewig' dauert.
Und es scheint, je näher man kommt, desto weiter entferne man sich.

"Wir warten - warten auf die Wende"
Ich finde das alles sehr passiv.
Kein Wunder, wenn man da nicht zum Ziel kommt, auch wenn es vielleicht 'von Wächter zu Wächter' versprochen wird.
Und auf die Liebe bezogen, dass man nicht warten soll, bis sie kommt. Wahrscheinlich eher, dass man sein Schicksal selber in die Hand nehmen soll.

Liebe Grüße, Makochou