Thursday, July 30, 2009

Vater

Sag mal Ray, ist dir schon einmal aufgefallen, dass immer wenn du deinen Vater besuchst, du gestresst bist.

Ja sicher. Der Alte stresst mich. Er ist halt ein Tyrann.

Kannst du dir vorstellen, dass du deinen Vater auch stresst, weil er mit Kindern nichts anzufanngen weiß?

Aber er hat mich doch bekommen, da muss er doch die Verantwortung übernehmen.

Hmm, meinst Du das Verantwortung übernehmen heisst, dass man nie schlechte Laune hat oder mit anderen Menschen nicht zurechtkommt. Wie würdest Du dann dein Stressgefühl einordnen und hast du je die Verantwortung dafür übernommen, dass du einen Vater bekommen hast?

Ich bin doch das Kind. Wie kann ich das Leben meines Vaters verantworten?

Weil du ein Teil davon bist. Du könntest damit anfangen deinen Stress loszulassen und offen für deinen Vater zu sein. Das wäre verantwortungsvoll. Sonst wirst du ein lebenlang Stress empfinden, wenn du Vaterfiguren begegnest. In Gegenwart von Vaterfiguren sollte man Verantwortung übernehmen und nicht abgeben, sonst ist man einen Teil seiner Freiheit los. Dein Vater hat die Verantwortung für euch Kinder schon übernommen, aber er konnte keine Brücke bauen. Du hättest ihm helfen können, wenn du auch das Kind in ihm gesehen hättest. Probiere es mal aus und versuche an deinen Vater als ein kind zu denken. Was wirst du empfinden?

Ich weiß nicht, aber probieren kann ich es ja mal. Auf alle Fälle ist er ein trauriges Kind, soviel wird mir schon klar....

Sunday, July 26, 2009

Ewiges Leben

Der Olymp

Er lächelt mir zu. "Sag mal Ray, was würdest Du für ein ewiges Leben und allen Reichtum dieser Welt geben? Deine Seele?"

Ich zucke mit den Schultern, "wahrscheinlich nicht ..."

"Und warum nicht?", fragt er freundlich weiter.

"Weil es doch die Seele ist, die ewig leben kann und die Zugang zu allem Reichtum dieser Welt hat?"

"Hmm", er nickt. "Gute Antwort, sie klingt zumindest gut. Was aber wenn deiner Seele nicht erlaubt ist, ewig in dieser Welt zu bleiben?"

Ich zucke wieder mit den Schultern. "Ändert das was?"

Du hast es vielleicht schon einmal erlebt, dass Menschen nur das sehen, was sie gerne sehen möchten. Menschen ergänzen in ihrer Wahrnehmung gerne die Dinge, die sie nicht kennen. Wenn deine Seele nicht ewig bestehen würde, wie könntest du das sehen, wenn du dir wünscht, das deine Seele ewig lebt."

"Gar nicht?"

Er nickt, "gar nicht. Viele Menschen verkaufen ihre Seele für den Glauben an ein ewiges Leben und Zugang zu allem Reichtum ... Sie zahlen einen Preis dafür, dass sie Annahmen haben, wie die Seele aussieht und wie sie funktioniert. Nur derjenige, der von seiner Seele nichts annimmt, ist offen für das, was seine Seele ist. Zahle keinen Preis, sei offen."

Wednesday, July 22, 2009

Der Rückstosseffekt


Manche Menschen besitzen eine Art Sprungfeder in ihrem Willen. Schnell entschlossen schießen sie auf ein Ziel zu. Erreichen es mühelos, schießen darüber hinweg bis sie dann jäh der Rückstoß erreicht.

Ein Beispiel ist fröhliches alkoholisiertes Feiern, bei dem der Alkohol mit viel Spaß in rauen Mengen getrunken wird, aber der nächste Morgen bringt einen Rückstoßeffekt in Gestalt von Kopfschmerzen.

Solche alltäglichen Beispiele gibt es viele, jeder von uns könnte mehrere davon erzählen.

Warum den Rückstoßeffekt nicht positiv nutzen?

Wie könnte man das machen?

Nun. Wir drehen die Sache um.

Nehmen wir an, ich liebe eine Person. Jetzt stelle ich mir für ein paar Momente vor, diese Person wäre abgrundtief böse und hassenswert. In meiner Vorstellung übertreibe ich diese negative Sicht bewusst.

Dann kehre ich das Ganze um, mit dem Effekt, dass sich mein liebevolles Gefühl für diese Person verstärkt hat. Ich bin dankbar und glücklich diese Person so zu lieben, wie sie ist. Diese verstärkte Gefühl kann ich bewusst aufrechterhalten.

Mit dem Rückstoßeffekt kann ich jedes positive Gefühl bewusst weiter stärken. Einfach mal probieren...

Sunday, July 19, 2009

Die Liebe ist eine Macht



Die Liebe ist das Wichtigste in meinem Leben. Mit jedem Atemzug atme ich die Liebe ein und mit jedem Ausatmen gebe ich Liebe zurück. Mein Sinn ist es ein Leben lang mit der Liebe verbunden zu sein.

Verbinde dich fest mit der Liebe, jeden Tag noch ein bißchen fester und du wirst staunen was passieren wird ...

Reise nach Jerusalem


Ein weiser Mann ging in seinem Garten spazieren. Dabei knickte er das Gras mit seinen Füßen, trat auf einen Wurm, löschte das Leben einer Ameise aus.

Er verscheuchte einen Vogel, den ein halbverhungerter Raubvogel dringend als Mahlzeit gebraucht hätte.

"Alles auf dem wir gehen und stehen lebt", dachte der weise Mann."Wir Menschen sind so anders als die Tiere, weil wir Vernunft besitzen."

Als der weise Mann nach Stunden des Nachdenkens den Garten verließ, flog ein kleiner Spatz eilig zu seinem Nest, aus den ihn der weise Mann durch seine Anwesenheit vertrieben hatte. Er brütete wieder auf den erkalteten Eiern, die das Leben bereits verloren hatten.
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Egal was wir tun, dass wir leben bedeutet Verdrängung. Wir sollten daher unserem Leben einen Sinn geben.

Wednesday, July 15, 2009

Wald


Ein Mann lief entlang des Waldes und war mit sich selbst uneins. Sollte er seine Schritte in den Wald lenken?

Nur bislang war noch nie jemand, den er kannte aus dem Wald zurückgekehrt.

Zum anderen behauptete der Dorfpriester, dass es keine Wälder gebe. Hätte der große Geist gewollt, dass es Wälder gebe, dann hätte der große Geist welche gemacht. Hätte er aber nicht, das wäre der Beweis, dass es keine Wälder gäbe.

Nachts drangen aus dem dunklen Wald, den es nicht gab, seltsame lustvolle Geräusche. Uaaahhh, Ohhhhh, Jaaa usw.. Dann versammelten sich die Dorfbewohner vor der Kirche um zu beten.

Doch heute konnte er seinen Neugier nicht mehr bezwingen. Er lenkte die Schritte ins Unbekannte. Er war kaum ein paar Schritte ins Unbekannte gegangen, als er auf eine Weggabelung stieß. Dort hing ein Schild mit zwei Fragen. Bist du selbständig? Hier entlang. Bist du neugierig? Hier entlang.

Der mann entschied sich für die Neugier und ging duch ein Tor, das krachend hinter ihm ins Schloss fiel. Er las ein zweites Schild. Neugierige Menschen kehren niemals in eine Welt zurück die sie bereits kannten.

Er las wieder ein Schild. Bist Du selbständig? Neugierig folgt er diemal dieser Auswahl. Wieder ging er durch ein Tor. Dort fand er einen Automaten, darauf stand: Wähle die Mission deines Lebens. Hier drücken. Unter hier war ein langer roter Pfeil, der auf einen roten Knopf hinwies.

Er drückte. "Erobere die Welt mit Liebe."

Neugierig drückte er den Knopf noch einmal und las, "Schenke der Welt Frieden."

Ja, also, dachte der Mann. Meine Mission kann doch nicht beliebig sein. Ich wähle sie selbst. Hmm er überlegte. Tausend nackte Frauen finden...Nicht schlecht, aber nicht nachweltwürdig. Reich werden, nicht schlecht...interessiert aber auch niemanden.

So überlegte er eine Weile, dann sagte er, ich will Geschichten erzählen, denn jeder Mensch ist und hat eine Geschichte, so kann ich sie lieben, so kann ich der Welt Frieden schenken und sei es für einen Moment, so bleiben meine Geschichten vielleicht auch der Nachwelt, wenn sie es schaffen, menschlich zu sein. Glücklich ging er von dannen.

Der Wald aber jubelte. Dieser Mensch war schnell selbständig geworden. Ihm hatte nur ein bißchen Neugier gefehlt.....

Sunday, July 12, 2009

Wollen


Schopenhauer hat einmal gesagt: das man tun kann, was man will, aber nicht wollen kann, was man will.

Und damit ist man wieder bei der erdballumspannenden Frage, was ist die Quelle meiner gigantischen Willenskraft. Ist das, was wir im Alltag wollen nicht zu 98,99 % eine Wiederholung.
Ist für eine Wiederholung Willenskraft notwendig oder nur eine Dressur?

Aber was ist mit dem 1 % wo kommt das her?

Fühlen

Wenn die Leute früher verreisten, früher, als die Mac Donalds Kultur noch nicht alle Menschen durch Straßen miteinander verbunden hat, damit wir alle in gleich aussehenden Restaurants, gleich aussehende Fastfood zu uns nehmen. Als damals, als die Eisenbahn noch nicht war, da dauerte es Wochen oder Monate, bevor man von einer verreisten Person etwas hörte, bzw. las.

Dabei sind wir alle miteinander verbunden. Jeder kann jeden spüren, immer und überall. Das wir die die Anderen um uns herum dennoch nicht ständig fühlen ist ein Segen, bei dem was die Menschheit im Normalfall bewegt, vielleicht vergleichbar mit dem, was hauptsächlich gegoogelt wird...und wonach wird am meisten gesucht?

Saturday, July 11, 2009

Bademoden


In letzter Zeit gehe ich öfters Schwimmen. Die Bademode ist beim Schwimmen sehr interessant. Während im 20.ten Jahrhundert die Bekleidung beim Baden immer geringer wurde, scheint mit den Männerbadeshorts wieder eine Gegenbewegung eingesetzt zu haben.

Heute schwamm ich hinter jemanden, der einen riesigen schwarzen Umriss hatte. Wie ein grosse Robbe, dachte ich. Oder ein grosser schwarzer Manta. Die Beine guckten am Ende des schwarzen Umriss wie zwei kleine rosa Warzen heraus.

Als ich die Robbe später an Land sah, war es doch ein Mann, der eine Badeshorts vom Bauchnabel bis zu den Fußgelenken trug. Alles in allem gereichte die Hosen einem kleinen Kinderzelt zur Ehre.

Wo wird das enden? Badeshorts mit Schleppen, mehrere Meter Stoffbahnen, Stoffknäuel im Schwimmbad...Beunruhigend....

Friday, July 10, 2009

Jürgen ist wieder da - mit Stöckchen :-)

Jürgen hat ein Stöckchen in die Welt geworfen, das er von Astraryllis bekam... Es handelt sich um drei Fragen, die ich gerne beantworten würde...
  • Was bedeutet für Dich ein gelungenes und erfülltes Leben, und was bist Du bereit, heute dafür zu tun?
Je länger das Leben dauert, umso weniger spreche ich von gelungen, als mehr von Erfahrungen. Im Moment ist es mir wichtig, auch in widrigen Situationen des Lebens ein liebevolles Gefühl für meine Mitmenschen zu bewahren und zu erfahren, wie die Welt sich mir dann darstellt.
  • Was willst Du noch lernen und warum?
Ich lerne jeden Tag auf inneren Reisen dazu und das mache ich, weil es mich erfüllt.
  • Was verstehst Du unter Liebe und wie lebst Du sie in Deinem täglichen Leben?
Liebe spendet der Seele Leben, der Rest kommt von allein. Wir haben immer die Wahl fremden Rufen zu folgen und kommst du mir doof komm ich dir doof zu spielen oder Leben zu schenken. Liebe ist eine Entscheidung....

Wednesday, July 8, 2009

per aspera ad astra


Rolli, der coole Humanist von meiner Arbeitsstelle hat heute mal den Spruch gebracht, per aspera ad astra, was sinngemäß wohl bedeutet, nur unter Mühen gelangen wir zu den Sternen.

Ich weiß, das die Sterne eines Jeden verschieden sind, und dass die Mühen des Einzelnen auch verschieden sind. Es halten sich auch immer wieder Gerüchte, dass manchen Menschen alles hinterhergetragen wird und die sich garnicht bemühen müssen.

Wahrscheinlich würde Gaba jetzt sagen, dass per aspera ad astra ein Glaubenssatz sein kann, den man auf gar keinen Fall verinnerlichen sollte, wenn man sich seinen Weg zu den Sternen einfach vorstellen und gestalten will.

Ich möchte zu meinen Sternen, doch noch ziehen sie sich vor mir zurück, egal wie sehr ich mich mühe. Zeit für Besinnung und Innehalten. Zeit für Träume der Mühelosigkeit, Zeit für Unbekümmertheit.

Sunday, July 5, 2009

Wunsch


Manche Wünsche entwickeln ein Eigenleben, kaum dass sie gedacht oder vorgestellt sind.

Wenn sich z.B. eine Frau wünscht einmal im Leben eine Prinzessin zu sein, aber ihr Leben ist weit davon entfernt, dass sie das Leben einer Prinzessin führen kann. Der Traum entfleucht in die Umwelt und hat jetzt einen harten Job vor sich. Überall ist die nackte und schonungslose Realität und dieser Traum geht jetzt quasi in Verhandlungen mit anderen Träumen, die anderen Menschen gehören.

Welcher Traum hat Vorfahrt? Eine zentrale Planungsinstanz für Träume gibt es wohl nicht, die Prioritäten setzt oder eine vorläufige Ordnung in die unterschiedlichen Anforderungen bringt ...

Und was ist es, dass den einen Traum zur Wirklichkeit werden lässt und den anderen nicht...

Nun, es geht um die Einsamkeit der träumenden Absicht.

Friday, July 3, 2009

Chef?


"Hallo Chef", begrüßte der Schüler seinen Meister, der aufgrund seines hohen Alters nur noch sehr langsam gehen konnte.

"Oho", sagte der Meister. "Wie kannst du deinen Chef in mir erkennen, wenn ich doch derjenige bin, der bei dir in die Lehre gegangen ist."

Der Schüler dachte, 'Der Meister ist verwirrt, ich werde ihm einen Tee kochen, der seinen Geist stärkt.' Gesagt getan.

Als der Meister den Tee bekam fragte er, "Ist es das, was ich heute lernen soll?"
"Trink nur zu", erwiderte der Schüler.

Als der Meister den Tee getrunken hatte, blühte er auf. Er ging schnell herum wie ein junger Mann und sagte immer wieder, "für jedes Problem ist ein Kraut gewachsen."
Glücklich kam der Schüler wieder zu seinem Meister, "seht ihr Chef, nun geht es euch wieder gut."
Darauf gab der Meister zurück. "Nicht der Tee hat mich gestärkt, sondern deine Verwirrtheit. Wenn du verwirrt bist, dann fühle ich mich kräftiger als ein junger Mann."
Der junge Mann war sehr verwirrt und alsbald sprang der alte Meister bis zur Decke ohne aus dem Atem zu kommen.

Der Schüler setzte sich hin und verzweifelte an seinem wahnsinnig gewordenen Meister.
Schließlich setzte sich der Meister neben ihn und sprach, "verzweifle nicht, körperliche Kraft lässt uns glauben, dass sich alles bewegen ließe, wenn man nur einen Hebel hätte, um anzusetzen. Ein Mensch allerdings hat zeitlebens eine solche Kraft, dass ihn nichts und niemand bewegen kann. Wenn du das beachtest, dann wirst du keine Probleme mehr haben mit anderen Menschen."

"Das heißt, du bewegst mich nicht. Ich lerne nichts bei dir?"

"So ist es. Du lernst nichts bei mir. So wie ich gesprungen bin, als ich deine Verwirrtheit spürte, so kannst du der Meister sein."