Sunday, January 6, 2013

An der Grenze des Bekannten

Hallo, lieber Blogleser. Viele von Euch meditieren und haben viele praktische spirituelle Erfahrungen gesammelt. Je weiter die Reise nach Innen geht so kommt sie unweigerlich an den Punkt, wo ich etwas erfahre, wahrnehme, dass mir völlig unbekannt ist.

Bei dem Einen lösen solche Erfahrungen Ängste aus. Wie sich jetzt verhalten? Nun in dem Fall empfehle ich sich zu verhalten, wie in einer Geisterbahn. Beobachten und die Fahrt dennoch genießen. Und dazu eine kleine Geschichte eines lungenkranken Menschens...

Ein Mann sah in einem Traum einen unbekannten Dschungel. Niemals war er im Leben zuvor dagewesen. Die Erde war keine wirkliche Erde, der Boden und Untergrund schien nur aus einem lederartigen Gefaser zu bestehen, in das er tief einsank. Die Bäume waren bei näherer Betrachtung auch keine Bäume, sondern große lilafarbene Leitungen mit einer matschigen atmenden Oberfläche. In allem wogte ein Wind und eine rote Gischt brandete auf und zog sich regelmäßig zurück. Alles war sehr warm und stickig, 
Inmitten dieser Szenerie schien ein Raubtier zu wohnen. Von dem Tier ging etwas Bedrohliches aus, es sprang in die lila Leitungen und biß hinein, dann verfärbten sich die Leitungen aschgrau und fielen herunter zu anderen aschgrauen Leitungsresten.

Der Mann bekam Angst und flüchtete hinter die lila Stränge bis ihn plötzlich das Raubtier anfiel und biß. Er spürte den Schmerz schneidend in seinem Brustkorb und Widerstand bäumte ihn auf , er begann mit dem Raubtier zu kämpfen. Er packte es und biss es seinerseits, wütend darüber, dass ein Tier ihn fressen wollte. Aber immer, bevor er den Kampf gegen das Tier gewonnen hatte, bekam das Tier sein Erscheinungsbild. Er stellte fest, dass er sich in sich selbst verbissen hatte. Er hasste sich dafür, dass er sich selber auffraß.

Als der Mann aus seinem Traum erwachte war er schweißnass, müde und angestrengt. Er wusste nun, dass der Dschungel seine Lunge gewesen war und dass seine Lunge darunter litt, dass er innerlich sich selber ablehnte und angriff. Er versprach sich selber, im Leben nur noch dass zu geben, was er freiwillig aus Liebe zu geben bereit war. Er wechselte den Arbeitgeber, die Arbeit, er verließ seine Frau - fand eine Andere und er ließ sein Krankheit hinter sich und wenn er keine neue gefunden hat, dann ist er immer noch qietschgesund.

Moral von der kleinen Geschichte, wenn wir es ertragen, die Grenze des Bekannten zu überschreiten, dann erleben wir Wohltaten - sie können schrecklich sein - sie bleiben wohltuend, sie ändern mich, weil ich Neues in mich aufgenommen habe. Das Unbekannte ist zerstörerisch aber der Baum der Freiheit muss von Zeit zu Zeit mit den Einsichten des Unbekannten begossen werden oder die Früchte des Baums werden fad und klein...

Liebe Grüße Rainer

7 comments:

Norbert said...

Sehr schön Rainer.
Das Unbekannte ist unser Verstand. Lernen wir ihn kennen, seine Art seine Natur, dann ist der Weg der Freiheit eine Autobahn.

Das Leben meint es immer gut mit uns. Es ist so wie es gerade sein will. Daran scheitert der Verstand.

Darf ich mir die Geschichte irgendwann mal borgen??

Beste Grüsse
Norbert :-)

Grey Owl Calluna said...

.....ich meine, Du schreibst immer erstaunliche Geschichten....aber die hier.....ist echt klasse!
Danke lieber Ray!

Tja,...so ab und an muss ich Risiken eingehen und einfach nur mal leben.....so gut ich kann......und ich hab' bisher viele Grenzen überschritten.....
Liebe Grüße
Grey Owl

Ray Gratzner said...

Lieber Norbert,

wenn Du die Geschichte verwenden willst, würde mich das freuen. Du hats ja eine Art, Sachen gut miteinander zu kombinieren, dass es sehr sinnvoll ist...
Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Grey Owl,

vielen Dank für das positive Feedback und das Du gerne über Grenzen gehst, das glaube ich sofort...

Liebe Grüße Rainer

Monika Maria Neumeyer said...

Überwindung, Überwindung, Überwindung und am Schluss die Krönung: eine Duftrosenblüte, ein neuer saMen ... :-)

Sich selbstlos verströmen und schlussendlich die Kelchblätter fallen lassen.

Deine Geschichte ist wunderschön, Rainer. Was wären wir BLOß ohne bewusstSein.

Herzlich
Monika

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Diese Geschichte spricht mir aus dem Herzen.
Es ist immer Zeit aufzubrechen, egal wie lange man vorher verweilte. Wir sollten niemals aufhören uns neu zu entdecken und uns den Überraschungen, die das Leben für uns bereit hat, hingeben.
Schöne Grüße,
Jaunes