Monday, January 25, 2016

Flüchtlinge - Flüchtlinge

Heute hatte ich ein Gespräch mit einer Frau, die zurzeit lieber zu Hause bleibt. Draußen wäre es vielleicht zu gefährlich. Die Verunsicherung ist groß und in der Gerüchteküche werden tagtäglich neue Moritaten erzählt. Wie wohl der Karneval in Köln wird?

Auch Ängste haben Ihren Anspruch auf Raum. Wir können unseren Ängsten Tag für Tag ins Auge blicken. Sind sie heute noch da. Können wir heute einen weiteren Tag mit Ihnen leben? Ja. Dann ist es gut.

Unser Ängste brauchen wir uns von den Politikern nicht klein reden lassen. Ängste sollen uns schützen, auch wenn es Ängste vor Menschen sind, die selber Schutz suchen.

Die Politiker holen da schon mal schnell den Moralzeigefinger raus, aber es bleibt ihre Aufgabe den Prozess ungezügelter Zuzug so zu gestalten, dass unsere Ängste beherrschbar bleiben. Wir müssen nicht bequem für die Politiker werden, indem wir unseren Ängsten keinen Raum einräumen.

Wir müssen uns unserer Angst stellen und uns fragen, was brauche ich heute, um mich sicherer zu fühlen.

Schreibe ich meinem Bundestagsabgeordneten?
Übernehme ich ein Ehrenamt?
Gehe ich in einen Kampfsportverein?

Egal was wir tun, es wird richtig sein, wenn wir uns damit unserer Angst stellen und nicht zurückweichen, bis die Angst gegangen ist. Integrieren wir unsere Ängste und die unserer Mitmenschen und vertrauen wir darauf, dass wir gemeinsam Wege finden werden, die Ängste hinter uns zu lassen und uns alle gemeinsam mit den Neuankömmlingen sicher zu fühlen. Aber alles beginnt nun mal damit die Ängste zuzulassen und zu akzeptieren.

LG Ray



Public Domain geralt pixabay.com

4 comments:

Grey Owl Calluna said...

Wir können es uns leisten, über Ängste zu philosophieren. Hatten wir doch bisher eigentlich Glück.
Und genau genommen ist es ja auch so vorgesehen, uns „Kleine“ in Angst zu lassen. Schaut man genauer hin, hätte man auch allen Grund,.....Angst zu haben. Denn da wird gespielt im großen Rahmen....mit uns und der Welt. Und wir,....stehen dem eigentlich recht ohnmächtig gegenüber.
Aber darüber,.....denken wir lieber NICHT nach (solange wir es uns eben leisten können, es uns nicht wirklich betrifft). Zumindest nicht täglich und offensichtlich. Sonst würden wir ja irre werden.
LG Grey Owl

Ray Gratzner said...

Liebe Grey Owl,

ja, da mag ein zynistisches Kalkül am Werke sein, dass mit dem ewigen divide et impera, Flüchtlinge gegen Deutsche, Deutsche gegen Europäer usw usf. den Druck auf uns alle bewusst erhöht, damit wir schön billig in der Spur bleiben....

LG Ray

AnnaFelicitas said...

Deinem Text, lieber Ray, ist nichts hinzuzufügen. Angst lähmt, macht handlungsunfähig. Daher ist es mehr als notwendig, sich ihr zu stellen, um den Kopf und das Herz für Lösungen frei zu machen.

Alles Liebe
Anna

Ray Gratzner said...

Liebe Katzenflüsterin, danke für die Bekräftigung LG Ray