Ein kleiner Marienkäfer flog hoch in den Himmel. Das Fliegen machte ihm Spaß. Er flog so hoch, dass er die Erde nicht mehr erkennen konnte, denn er war ein bißchen kurzsichtig.
'Die Welt ist blau, voller Luft und leer und ich liebe es zu fliegen, in all diesen Weiten', dachte der Marienkäfer.
Der Marienkäfer begegnete einem Adler und eine Weile flog er mit ihm dahin, doch der Adler bemerkte ihn nicht, denn der Adler war weitsichtig.
Schließlich wurde der Marienkäfer müde und durstig und er ließ sich zur Erde zurückfallen. Hungrig suchte er sich eine schöne grüne Pflanze, setzte sich auf ein schwankendes Blatt und verspeiste ein paar Blattläuse. Als er satt war, sah er sich um und sagte, "die Welt ist grün, duftend und schwankend. Die Welt ist so wunderbar, denn sie ändert sich immer wieder."
So lebte der Marienkäfer sein lustiges Leben, doch dann spürte er, dass sein Lebensende nahe war. Er fühlte, dass er eine Quintessenz des Lebens aussprechen sollte.
"Hmm", sagte er, "Mal ist die Welt eine leere luftige Wüste, in der Dich niemand sieht, dann wieder gleicht sie einem nicht endend wollenden Blattlausbuffet. Nun da ich sterben muss scheint es mir doch mehr, als sei die Welt nur eine bunte Ablenkung gewesen."
Er seufzte.
"Jetzt muss ich sterben und ich weiss nicht wozu ich gelebt haben soll."
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Sterblichkeit wird nicht erfahren, während wir leben. Wenn wir wissen wollen, warum wir leben, müssen wir verstehen, warum wir sterblich sind.
7 comments:
und Du meinst, wir werden jemals mit unserer Fragerei auf einen grünen Zweig kommen?
Ich nehme Bezug auf Deinen Kommentar bei ahora, wenn Du auf Barbara drückst, öffnet sich ein anderer Blog von mir und Curt. Schau mal rein, würde mich freuen --- und! mal sehen, was Du dazu sagst. ;)
Gruß
Barbara
wenn man während des eigenen lebens mit der sterblickeit konfrontiert wird, verliert es an schrecken... fragen bleiben immer!
der marienkäfer wusste sein leben zu leben...
lieben gruss und ein schönes wochenende für dich lieber rainer.
jrene
Lieber Ray
Du sprichst eine grosse Wahrheit gelassen aus. Ein Schöne Geschichte.
Liebe Grüsse zentao
Lieber Ray,
Dein Beitrag passt sehr gut zum heutigen Allerheiligen.
Ich habe heute mit meiner Familie die Gräber meiner Angehörigen besucht...und in viele fragende Gesichter geschaut.
Meine Meinung:
Im hier und jetzt ist für mich alles gegenwärtig.
Das Leben und das Sterben.
...ich vertraue darauf, dass ich auf all meine Fragen zum richtigen Zeitpunkt die geeigneten Antworten erhalten werde.
Alles Liebe aus dem Isartal,
besser und besser,
Gaba
Guten Tag Ray
Sterben, Tod, Leben bedeutet für mich DA SEIN und nichts festhalten wollen, wer nach innen frägt bekommt bestimmt die Antworten die er/sie braucht und für die die Zeit für ihn/sie reif ist, darauf vertraue ich.
Danke Dir für Deine Gedanken so schön eingepackt in diese märchenhafte Geschichte.
Schönen Sonntag und lieben Gruss
Elfe
Hallo Ray!
Manchmal im Leben erfahren wir diese "Sterblichkeit" in Form einer Krankheit, die das "Aus" für unseren Körper bedeuten könnte, und das ist der Punkt, in vielen Leben, wo man eine Chance bekommt, darüber nachzudenken, oder gar noch weiter zu gehen, um zu erfahren, warum wir sterblich sind........
Viele liebe Grüße
Grey Owl
Lieber Rainer,
eine sehr schöne Geschichte - Marienkäfer und Adler nebeneinander... :) Alles ist möglich. Ich glaube auch, dass ich die Antworten finden werde, wenn ich mir die Fragen zwar stelle, aber nicht krampfhaft nach Antworten suche. Alles zu seiner Zeit :)
Alles Liebe von Elisabeth
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