Eines Tages begegnete ich meinem Finger im Traum. Ich erwähnte bereits, dass ich ein Träumer bin? Ok, also ich begegnete meinem Finger im Traum. Ich grüßte ihn automatisch und ging weiter, aber dann wurde ich doch neugierig, wo mein Finger denn wohl so ganz allein ohne mich hin unterwegs war.
Ob er ein Geheimnis vor mir hatte? Ob ich ihn ohne es zu merken brüsk vor die Fingerkuppe gestoßen hatte? Ich folgte ihm und hatte den Vorteil, dass mein Finger keine Ohren besaß. Dann wurde er schneller und ich verlor ihn kurz aus den Augen. Wo er wohl so schnell hin verschwunden sah. Dann hörte ich das Geräusch von Haut auf Haut. Ich folgte dem Geräusch und sah meinen Finger inmitten vieler anderer Finger mitten in einer Art sinnlichem Gewühl. Da wurde gestreichelt, ineinander verhakt. Da gab es einen Ölwasserfall, unter dem Finger aufreizend auf und ab gingen und sich in Öl duschten.
Einige Finger bewarfen sich mit Farbe, andere versuchten sich in ein Gebüsch zu ziehen. Drei Finger stupsten einen Igel immer wider aus anderen Richtungen, sodass der arme Kerl sich zur Kugel einrollte, was ihm aber nicht half, weil er dann immer noch am Bauch gekitzelt wurde.
Nachdem sich alle so richtig eingesaut hatten zogen alle Finger in einer Art Polonaise in eine Bäckerwerkstatt, wo sie sich an den frisch gebackenen Brötchen sauberputzten.
Plötzlich bekam ich ein schlechtes Gewissen. Ich hatte meinem Finger nicht vertraut. Was konnte es harmloseres geben, als das Miteinander von Fingern in einer Sommernacht.
In letzter Zeit esse ich wenig Brötchen. Ja. Das wars wohl Tschüss.
1 comment:
Lieber Rainer
Du hast aber einen schlmmen Finger - meiner bleibt immer zu Hause mit seinen 9 anderen Brüder, da hat er genug Gesellschaft, gut die Sache mit dem Streicheln, diese Mode haben alle meine Finger, weil das so schön sei.
Liebe Grüsse zentao
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