Monday, November 14, 2011

Fortschritt

Meine Großeltern hatten ein ungeheiztes Plumsklo. Wer auf den Topf wollte musste das Haus verlassen und das Häuschen betreten, wo es einen breiten Holzsitz gab in das eine runde Öffnung gesägt war. In der Öffnung steckte ein klobiger Deckel. Statt Toilettenpapier gab es alte Zeitungen, denn meine Großeltern hatten ihre eigene Sicht der Dinge, wofür die Zeitungen gut sind, wenn sie alt sind.

Wenn das Klo voll war, musste ein großer Bottich geleert und der Inhalt vergraben  werden, was die Enkelchen gerne gegen eine kleine Belohnung taten.

Heute habe ich ein WC mit Zentralheizung und vierlagiges Klopapier. Was für ein Fortschritt.

11 comments:

Das Kreativ-Team said...

Tja, der gute alte Fortschritt - hier mit dem 4lagigen Klopapier und weg mit der Zeitung.
Lg,
Das Kreativ-Team

Paderkroete said...

hm ...als ich Kind war gab es noch ne sogenannte "Jauchekule" ..die iwann ...weiss nicht wie oft ...mit rohren dann auf bauers Acker geleitet wurde .....das waren noch Zeiten ...:-))))

WaldSuse said...

Ich gebs zu....ich mag es lieber so wie heute.....
als ich Kind war,hatten die Nachbarn noch eine Jauchegrube,da schöpfte die Oma regelmäßig den stinkenden Inhalt mit nem Eimer an einem Stiel heraus und düngte damit den Salat...*grusel*...ich hab bei denen nie Salat gegessen.

Grüßles WaldSuse

Grey Owl Calluna said...

Unsere Toilette war immer im Haus, auch, wenn's zuerst nur ein Plumsclo war. Aber ich hab' das dann auch anders kennengelernt. Das Clo auf dem Hof, beim Jörg zu Hause, oder in Kuba.
Im Grunde ist's mir egal. Ich käme auch wieder mit dem alten Plumsclo zurecht.....ist näher an der Erde.....
Liebe Grüße
Grey Owl

Ray Gratzner said...

Liebes Kreativteam,

ja, so ist das... Schön, dass ihr hier wart...

Liebe Grüße
Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Paderkröte,

jo und bei der Leerung durfte nicht geraucht werden, denn da gibt es ja diese entzündlichen Gase....


Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Waldsuse,

oh Gott, ich wahrscheinlich auch nicht. Was haben die da immer auf den Gurken gesucht? Darmkeime von Kühen?


Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Rosi,

ein Plumsklo ist natürlich ressourcenschonender und freundlicher für Mutter Erde...

Liebe Grüße nach Thüringen...
Rainer

AnnaFelicitas said...

Es hört sich vielleicht ein wenig verrückt an, lieber Rainer, aber ich freue mich jeden Morgen darüber, dass frisches Wasser aus den Hähnen strömt, und dass das auch noch in warmer UND kalter Form geschieht ;)

Alles Liebe
Anna

Postpanamamaxi said...

Lieber Ray,
ich mache Mittelalter-Reenactment und nach einem Heerlagerwochenende mit eingeschränkter Hygiene freue ich mich jedesmal auf meine warme Dusche und mein Porzellanklo.

Wenn man jeden Liter Wasser mit der Kanne von der 300m entfernten Zapfstelle holen muss, dann reicht auch mal ein Liter kaltes Wasser für eine Waschung von Kopf bis Fuß. Und man ist deswegen nicht unbedingt schmutziger als sonst.

Zum Bewusstmachen, wie bequem wir es heute haben, ist so ein Wochenende sehr gut.

Und was die Ressourcenschonung betrifft...ich versuche, möglichst wenig zu verbrauchen und trotzdem einen gewissen Komfort zu bewahren. Solarthermie auf dem Dach ist eine Maßnahme, Wassersparmaßnahmen und erneuerbare Energien sind weitere Möglichkeiten.

Wir wollen zurück zur Natur, aber keiner will zu Fuß gehen...

Ray Gratzner said...

Liebe Postpanamamaxi,

das sind ja spannende Neuigkeiten. Mittelalter nacherleben. Wow.

Ich finde es toll, dass Du Dich bei den erneuerbaren Energien engagierst...

Ja, auf Bequemlichkeiten verzichten ist immer schwer. Mit den heutigen Klärwasserstandards denke ich, ist das WC keine Sünde mehr.

Liebe Grüße an das Nordlicht...
Rainer