Sunday, March 25, 2012

Was ist eigentlich Reaktanz?

"Unter Reaktanz faßt man alle jene  Antworten eines Menschen zusammen, die er zeigt, wenn
die Freiheitsgrade seines Handelns beschnitten werden, und die dazu dienen, diese Freiheitsgrade
wiederherzustellen, etwa in Form von Verweigerung (keine «Hausaufgaben» machen)..."

Quelle: Lehrbuch Klinische Psychologie –Psychotherapie, Huber Verlag, ISBN 3-456-82988-4, S.726

"Ein sekundärer oder zweitrangiger Krankheitsgewinn liegt vor,  wenn es Menschen mithilfe körperlicher Störungsgefühle gelingt,  unangenehme Gefühle zu umgehen oder von anderen  freundlich und mitfühlend behandelt zu werden. Wenn ein 'erblindeter' Mensch das Ende seiner Beziehung vermeiden kann, wenn ein nörgelnder und jammernder Mensch vermeiden kann, das er arbeiten muss."  Frei nach Klinische Psychologie, Ronald J. Comer. S.194 978-3-8274-1905-7


Vielleicht sind die meisten modernen Meister des mentalen Tai Chi in Psychotherapie....
"Under reactance are summed up all those answers of a man, he shows, when
the freedom of his actions are cut, and serve the purpose to restore these degrees of freedom, in the form of denial (no "homework" ... "

Source
Lehrbuch Klinische Psychologie –Psychotherapie, Huber Verlag, ISBN 3-456-82988-4, S.726

"secondary gain from illness occurs when people are using physical disorder feelings  to avoid unpleasant feelings or manage to be treated by other people kind and compassionate. If a 'blinded' man can avoid the end of his relationship, if a nagging and whining man can avoid that he must work. " According to Clinical Psychology, Ronald J. Comer. p.194 978-3-8274-1905-7

Perhaps the most modern master of the mental Tai Chi are nowadays in psychotherapy ....

13 comments:

Grey Owl Calluna said...

....und wenn man Mitleid erhaschen kann,...und somit im Mittelpunkt steht, und Energie von den Mit-leidenden abzieht....
Liebe Grüße in Deine Tag, lieber Ray....
Grey Owl

Dies und Das vom Neckarstrand said...

Liebr Ray,
Menschen die darauf aus sind, im Mitelpunkt zu stehen aufgrund eines leidens oder anderer Vorfälle werden sehr bald erkannt und man zieht seine Fürsorge und Hilfsbereitschaft eher ab.
Aber du hast es toll erklärt. Mir war das gar nicht so klar bewußt
Liebe Grüße
irmi

Dori said...

Jetzt habe ich wieder etwas dazu gelernt, lieber Ray. Obwohl ich es als Gefühl schon kannte ;-)
Einen schönen Wochenstart für Dich, liebe Grüße von Dori

Norbert said...

Das kennt man zu genüge.
Da fehlt noch die Bezeichnung derer, die es mit sich machen lassen ;-)

Es gibt ja keine Zufälle, oder??
:-)
Gruß
Norbert

Ray Gratzner said...

Liebe Grey Owl,
Du bringts es mal wieder messerscharf auf den Punkt, vielen Dank für die Analyse...

Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Irmi,

Dir als Philosophin und weise Beobachterin ist das Thema nicht fremd, danke für Deine Gedanken zum obligatorischen Ende solcher einseitigen Beziehungen...

Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Dori,

vielen Dank für die lieben Wochenanfangsgrüße. Ich hoffe Dir aht bislang die Sonne geschienen...

Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Lieber Norbert,

vielleicht meinst Du das Helferyndrom?

Vielen Dank für Deinen konstuktiven Kommentar.

Liebe Grüße Rainer

Postpanamamaxi said...

Ich nenne solche Opfer gern "Statisten auf der Bühne einer Dramaqueen".
Die Exfrau meines Bruders hat Borderline-Syndrom. Als ich mich geweigert habe, mich zum Statisten/Zuschauer ihrer Selbstinszenierungen machen zu lassen, bekam ich das Etikett "böse" angeheftet.
Ich trage es stolz wie einen Orden... :-)
Ja, sie ist krank, aber meine Toleranz hört da auf, wo es anfängt, mir zu schaden und wehzutun. Ganz einfache Regel für die Ziehung der dringend notwendigen Grenzlinie zum Selbstschutz.

Und die anderen, die "Quengeln und Jammern" als Weg zum persönlichen Ziel erkoren haben, die habe ich noch nie leiden können.
Ich bin eher derjenige, der dem Glück mit Aktivität und Geduld zuarbeitet. Und dann kommt es auch.

Gabriela said...

Lieber Rainer,
ich finde durch das umfangreiche Wissen der Psychologie lässt sich vielerlei verstehen und erklären. Was mir jedoch manchmal etwas abgeht, sind wirkungsvolle Möglichkeiten zur positiven Veränderung.

Die Energie folgt der Aufmerksamkeit und jeder darf sich frei entscheiden, worauf er seine Aufmerksamkeit richten mag. ...und schließlich auch die Verantwortung tragen. Don't forget: Wer den sekundären Krankheitsgewinn hat, hat auch primär die Last.
Da passt doch wieder mal richtig gut: besser und besser!
Viele liebe Grüße, Gaba

Ray Gratzner said...

Liebe Postpanamamaxi,

in punkto Abgrenzung können sich andere bei Dir ein Beispiel nehmen. Aber ich nehme auch an, dass diese Konsequenz aus Erfahrungen gewachsen ist, bei denen Du dich verletzt hast.

Vielen Dank und liebe Grüße in die Meeresfrische...
Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Gaba,

Du als gelernte Psychologin hast natürlich in Sachen Psychologieauslegung das letzte Wort. Sehr weise, dass der vermeintliche Gewinner auch eine Last damit trägt...

Liebe Grüße an die Isar

Rainer

Postpanamamaxi said...

Ja, lieber Ray,
das hast Du sehr gut erkannt. Ich habe mit Herzblut bezahlt und literweise vergossen.
Es ist eine zentrale Lernaufgabe in meinem Leben - und wohl auch Lehrauftrag.
Mein Leben besteht aus mehreren Phasen. Der Kindheit in Geborgenheit, der Jugend und dem Leben als junge Erwachsene mit dem Verlust des Vertrauens in mich, meinen Wert und in mein Umfeld - und das mühsame Hineinwachsen zurück in meine wirkliche Größe.
Ich wollte lange Zeit einfach nur gemocht werden und nicht unangenehm schlau auffallen und habe mich dafür verleugnet und einen viel zu hohen Preis gezahlt. Und war das Opfer von solchen Dramaqueens und anderen "Energieschmarotzern".
Bis jemand kam, die an mich glaubte, als ich es noch nicht vermochte. Die mir zum ersten mal seit Verlust meines Selbstvertrauens das Gefühl gab, nicht nur etwas wert, sondern unendlich wertvoll sein zu können. Dass meine Gaben auch eine Aufgabe beinhalten. Die mir half, mich anzunehmen, denn das ist der erste Schritt, dass einen auch das Umfeld annimmt.

Erst mit 35 änderte ich mein Leben - und mein Leben änderte sich um mich.
Ich bin angekommen und brach sofort wieder auf ins Leben. Mutiger. Sogar mutig genug, um sich gepflegt unbeliebt zu machen, wenn es um wichtiges ging.

Und seitdem versuche ich, dieses Gefühl des Angenommenseins auch an mein Umfeld weiterzugeben.

Resilienz ist auch zum guten Teil lernbar durch die Umgebung. Also muss es auch lehrbar sein. Ich wünsche mir, dass es ansteckend ist. Damit die Welt stärker wird.