Vor mehr als zwanzig Jahren war ich arbeitslos, war ich umgezogen, hatte ein wenig Schulden und null Knete. Meine neue Wohnung war in den Niederlanden und ich musste schnell Arbeit finden, sonst hätte ich bei der Ausländerpolizei keine Aufenthaltsgenehmigung bekommen.
So fing ich erstmal bei Mc Donalds zu arbeiten an, für einen Stundenlohn von 7 DM, sprich 3,50 Euro.
Ich hatte so wenig Geld, dass ich mir nicht mal genug zu essen kaufen konnte und ich nahm rapide ab. Ich fragte eine Freundin, ob sie mir Geld leihen könnte. Diese Freundin lehnte ab. Sie hielt mir einen Vortrag darüber, dass ich nicht mit Geld umgehen könnte. So nahm ich weiter ab, bis ich schließlich wieder liquide war.
Ich fühlte mich sehr enttäuscht und im Stich gelassen. Wann sollte man Geld brauchen, wenn nicht, wenn man am Verhungern war?
Heute sehe ich die Geschichte anders. Ich hatte mir immer gewünscht schön schlank zu sein und so schlank, wie zu Zeiten dieser Hungerkur, war ich nie gewesen. Eigentlich hatte ich mir einen Traum erfüllt, aber das war mir damals nicht klar. Mein verletztes Ego ließ diese Sicht nicht zu... In der Folge legte ich dann ein paar Kilos zu.
Wenn man eine Sache nicht bekommt, ist vielleicht ein anderer Wunsch daran schuld...
3 comments:
Lieber Rainer,
was für eine Geschichte! ...und was für ein interessanter Blickwinkel. Den nehm ich einfach mit und werde ihn bei nächster Gelegenheit mit eigenen Erfahrungen abgleichen.
Ich wünsche Dir, dass Du immer genug von allem hast, was Du brauchst.
Sonnige Grüße und gute N8 aus dem Isartal,
besser und besser,
Gaba
diese Story ist bemerkenswert, wie Gabaretha schon sagt.
Gruß
Barbara
Liebster Rainer,
danke dir für diese Geschichte, die mitten aus deinem Leben ist, und die dir deinen Weg zeigt. Manchmal ist es auch im Nachhinein gut, diesen Weg zu erkennen ;)
Liebste Grüße zu dir, Elisabeth
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