Friday, November 11, 2011

Ruhig mal schlecht fühlen

Sich immer und überall wohlzufühlen ist schön und nicht selten ist diese Vorstellung beliebt bei Menschen, die gerne träumen. Wer gerne träumt liebt das Wohlgefühl, das mentale Bilder speisen, wie Pellets den Pelletofen.

Doch die Sonne kennt den Schatten, das Feuer die Asche und all die guten Gefühle kennen auch Traurigkeit und Unwohlsein. Wenn das innere Wohlbefinden so groß ist, dass wir unsere Verletzungen nicht mehr spüren oder sehen, dann schaffen sie sich Gehör, in dem der Körper krank wird. Beschwerlich gehen wir dann den Weg der Heilung, den eine Achtsamkeit für schiefe Zwischentöne der Seele vielleicht gar nicht erst notwendig gemacht hätte.


10 comments:

Hexe said...

Also ist deine These, schlecht fühlen hilft sich gut zu fühlen? Ich fühle mich lieber gut aber leider viel zu oft schlecht.

Grey Owl Calluna said...

Ja, mein grundsätzlicher Fehler, den ich zu lange gemacht habe.
Jetzt(!) hat sich mein Körper Gehör verschafft.

Dein Post passt genau zu meiner Situation, lieber Ray.
Ich war zu unachtsam,.....habe zu viel gefordert,....und mich am Ende selbst belogen.....
Sei lieb gegrüßt
Grey Owl

WaldSuse said...

Ich kann dir zustimmen.....als ich meinen Traum beerdigte,fing mein inneres Kind zu weinen an......aber ich habe rechtzeitig hin gehört....
aber ich fühle mich auch nicht wohl,wenn ich mich nicht in meiner Mitte bin....aber dieses Unwohlsein/Kranksein sagt uns ganz deutlich,daß wir nicht in unserer Mitte sind,daß wir was tun müssen....
Alles Liebe
WaldSuse

Gabaretha said...

Lieber Rainer,
zuerst mal: Herzlich willkommen zu Hause ;-) Schön, dass Du wieder da bist.
Zu den Gefühlen möchte ich natürlich auch meinen Senf abgeben:
Ich betrachte die Gefühle wie einen wertvollen Kompass. Angenehme Gefühle zeigen mir, wo ich mich hin bewegen könnte um mehr davon zu bekommen und unangenehme Gefühle, zeigen mir an, was ich verändern oder verbessern könnte. Also geben mir häufig die "unangenehmen" Gefühle wertvolle Hinweise und Impulse zu einer Veränderung.
Nach meiner Ansicht ist es sehr hilfreich auf die eigenen Gefühle zu achten, sie zu erkennen und so wie sind anzunehmen. Allerdings lasse ich mich nicht von den Gefühlen lenken (sonst würde ich mich manchmal wie eine trotzige Zweijährige benehmen) sondern setze Akzente wo ich sie spüren will.
(Über das Thema Gefühle könnte ich einen halben Roman schreiben ;-)))
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und viele Gefühle, die Dir wichtige Hinweise geben.
Besser und besser,
Gaba

Ray Gratzner said...

Liebe Hexe,

ich glaube ich kann so gut darin werden mich wohl zu fühlen, dass ich es nicht mehr spüre, wenn ich mich unwohl fühle und dann zeigt mir mein Körper, was ich nicht mehr fühle.
Also ist die These, wenn ich in meine schlechten Gefühle hineinschaue, dann muss ich nicht erst krank werden, um diese Gefühle zu bemerken...

Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Grey Owl,

Du bist ein sehr reflektierter Mensch und offen für Botschaften - Dir fließt viel heilsame Energie zu...

Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Waldsuse,

Du hast einen wunderbaren Post geschrieben und ich kann nur allen Lesern hier empfehlen, einmal bei Dir lesen zu gehen...

Liebe grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Gaba,

vielen Dank für diese intensiven Gedanken, zu denen ich hier zustimmend nicke. Du hast sehr viel Klarheit in Deinen Gedanken, Worten und Gefühlen und vielleicht gibt es ja mal den Roman von Dir zum Thema Gefühle...

Danke - Liebe Grüße Rainer

Postpanamamaxi said...

Lieber Ray,
bei mir sind es nicht die guten oder schlechten Gefühle, sondern die Ausgewogenheit von Innen und Außen.

Lebe ich zu sehr das Außen, dann mag ich mich zwar wohl fühlen und auf andere mit meiner Lebendigkeit sehr anziehend wirken. Aber ich lebe dann über meinem Energielevel und versprühe mehr, als ich nachlegen kann.

Dann kommt irgendeine blöde gesundheitliche Sache und haut mich völlig unerwartet um. So wie Anfang November, als ich dermaßen umgefallen bin, dass ich mich nicht mal mehr abzufangen versucht habe. Und plötzlich auf meiner Brille landete, die prompt zerbrach.

In der daraufhin verschwommenen Sicht habe ich meine Umwelt eher unklar wahrgenommen, mein Innenleben umso deutlicher.

Und mein Körper zwingt mich, wieder langsamer zu rotieren und mehr das Innen zu leben, indem er mich einfach bestreikt, bis ich meine Energiespeicher wieder aufgefüllt habe durch besonders langsames und nach innen gerichtetes Leben.

Manchmal ist es wie Ebbe und Flut...

Alles Liebe,
Deine Postpanamamaxi

Ray Gratzner said...

Liebe Postpanamamaxi,

ist ja umwerfend mit welchem Humor Du über Dich selbst berichtest. Nur gut, dass Du Dich nicht weiter verletzt hast. Brille und Augen, das ist ja alles sehr sensibel..

Ich finde mit dem Gleichgewicht von Innen und Außen und Ebbe und Flut hast Du Deinen Punkt sehr lebensnah dargestellt und ich pflichte Dir bei. Ja, das ist ein wichtiger Punkt, diese beiden Richtungen im Gleichgewicht zu sein. Die eine sei des anderen Anker - sozusagen...

Liebe Grüße Rainer