Wednesday, December 19, 2012

Das eigene Leben retten - Wie geht das denn?



Menschen, ich nehme mich da nicht aus, verbringen einen Teil ihres Lebens damit, sich selber krank zu machen. Da jeder von uns verschiedene Dinge erlebt, sind die Arten des sich selber kränkens von gefühlter unendlicher Anzahl. Und doch gibt es Muster und Wiederholungen getreu dem Spruch, dass ähnliche Verhältnisse ähnliche Verhaltensweisen schaffen.
Ähnliche Verhältnisse? Wir alle sind geboren, um irgendwann zu sterben und wir alle haben einen mehr oder minder ähnlichen Körper, der uns ähnliche Möglichkeiten verleiht. Ähnliche Verhaltensweisen? Vieles von dem was ich im Alltag tue, habe ich anderen Menschen abgeschaut, nachgeahmt, für meine Bedürfnisse soweit abgewandelt, bis es gepasst hat. So habe ich ähnliche Verhaltensweisen in meinem Leben geschaffen.

Ich habe immer geglaubt, weil ich meditiere habe ich einen Vorteil gesund zu bleiben. Leider wurde ich enttäuscht, denn vor wenigen Jahren stand ich unter der Dusche und mich durchfuhr einer jener Gedanken, die die Bedeutung einer inneren Gewissheit haben. Du wirst bald sterben.
Ich war verblüfft und irritiert, denn ich wusste mir keine Erklärung doch nach einem Arztbesuch hatte ich Gewissheit. Ich war ernstlich erkrankt. Auch wenn ich die näheren Umstände hier nicht ausbreiten möchte, es war keine Erkrankung, die ich auf die leichte Schulter nehmen konnte und ich war auch nicht sofort in der Lage meine Krankheit anzunehmen sondern ich haderte mit mir. Wieso passiert Dir das? Das hättest Du merken müssen. Der Glaube an meine Unverletzlichkeit war erschüttert. Mein Ego wurde kleiner und ich begann zu erforschen, welche Aufgabe diese Krankheit in meinem Leben erfüllte.  Ich übernahm die Verantwortung für das Vorhandensein der Krankheit. Warum bist Du da? Was willst Du, was will ich mir mit dieser Krankheit sagen?

Nun, die Krankheit warf mich auf meinen Körper zurück. Sie/Ich sagte mir, he Ray, Du hast auch einen Körper um den Du dich kümmern musst und überhaupt Du musst Dich mal eine Zeitlang nur um Dich selber kümmern. Zu sehr war ich in Meditationswelten jenseits meines Körpers verschwunden. Zu sehr hatte ich mich mit Problemen anderer Menschen auseinander gesetzt. Meine Krankheit richtete meinen inneren Kompass neu aus.

Natürlich sagte die Schulmedizin, dass meine Krankheit nicht heilbar sei. Also begann ich mich mit dem Thema auseinander zu setzen. Ich fand alternative Behandlungsmethoden und stellte fest, dass ein Großteil meiner Gesundheitsprobleme ernährungsbedingt sein mussten. Das habe ich mittlerweile für mich bestätigen können und bin schon lange auf dem Weg der Besserung. Ich werde wieder absolut gesund sein.

Meditation war mir ein großer Helfer auf der Suche nach der richtigen Be-handlung bzw. nach dem richtigen Verhalten zu mir selber. Aber mehr noch, Meditation hat mir auch gezeigt, warum ich in diese Lage überhaupt gekommen bin. Bevor ich krank wurde, waren die Verhaltensweisen, die mich täglich schwächten, Lösungen für andere Probleme, die mir teilweise nicht bewusst waren. Ich lernte mehr von mir kennen, von meiner Familiengeschichte, von den Wünschen und Sehnsüchten meiner Großeltern, die ich emotional als Kind aufgefangen hatte und die zum Teil mit beigetragen hatten, dass ich krank wurde.

Wenn ich zurückblicke würde ich sagen:

  • Für Krankheiten ist es sinnvoll die Verantwortung zu übernehmen. Warum bist Du da. Welche Probleme löst Du?
  • Achtsam im Moment zu leben, hilft zu verstehen welche 'ähnlichen Verhaltensweisen' mich krank machen.
  • Sich selber kennenlernen. Welchem Anteil von mir, der mit beiträgt mich zu schwächen, schaue ich nicht ins Gesicht und Warum?
  • Offen für die Heilung sein. Egal was Ärzte sagen, das Wissen der Schulmedizin ist endlich. Es hilft in vielen Fällen und von daher ist ein Arzt immer aufzusuchen. Aber die innere Stimme kann mir ebenso helfen, mir dort zu helfen, wo der Mediziner nicht weiter weiß. Warum? Weil ich derjenige bin, der weiß warum ich krank wurde, die Krankheit hat ihre Bedeutung.
  • Loslassen und Zeit investieren. Der Tod formt uns. Was mich krank machte habe ich losgelassen und bin heute ein anderer Mensch, als der Ray, der unter der Dusche stand und zu sich selber sagte, er würde bald sterben. Ich habe Verhaltensweisen geändert und Teile meines Schattens integriert.
  • Dankbar sein, selbst für die Krankheit, denn sie ist ein unerbittlicher Lehrmeister. Die Krankheit   hat mich beschenkt, denn mein Leben heute ist bewusster, frischer, freier. Ich bin mit mir selber mehr im Gleichgewicht und meine Empathie ist weiter gewachsen und doch habe ich etwas von mir aufgegeben - losgelassen.
  • Manches als Test auffassen. Zu der Zeit, wo mir klar war, ich muss mich um mich selber kümmern, stellte mir die Unendlichkeit einen hungrigen Geist, mit  sehr beschränkten Grenzen der Liebe auf den Weg. Dieser Mensch wollte soviel Aufmerksamkeit, wie er nur kriegen konnte - sich dem zu entziehen war lehrreich und ich danke diesem hungrigen Geist. Niemand anderer hätte mich freiwillig so viel gelehrt.

Ich könnte stundenlang über dieses Thema weiter schreiben, doch eines möchte ich dem Leser auf alle Fälle mit geben. Aussichtslos ist ein Wort, dass die Fähigkeiten der Menschen sich selber zu heilen in Abrede stellt. Solange wir nicht gestorben sind, stehen wir vielleicht mit dem Rücken zur Wand, aber wir haben noch Zeit, uns um unser Heil zu kümmern.

11 comments:

Angelika said...

Mein lieber Rainer
Das hast Du gut beschrieben.
Jeder Mensch muss auf seinen Körper hören, ihm gutes tun, damit er sich wohlfühlt und gesund bleibt.
Wenn einem erwischt hat, ist es ganz wichtig die Kranjheit anzunehmen und zu lernen mit ihr umzugehen, ich weiss leichter gesagt als getan, doch es geht, auch wenn´s dauert. Ich habs auch gelernt. Mit diesem Thema kann man Bände füllen.

liebe Grüße
Angelika

Grey Owl Calluna said...

Tja,....lieber Ray,....da gibt's nix mehr zu sagen.......da bleibt mir nur.....zuzustimmen.....
Nur all' zu wahrer Post!
Danke.

Ist ja auch oft mein Thmea....smile....
Liebe Grüße
Grey Owl

Rowan said...

Ganz wunderbar geschrieben.

Norbert said...

Man könnte noch viel zu diesem Thema sagen, man kann es auch so lassen! :-)

Unser Körper ist das Vehikel, mit dem das Selbst auf diesem Planeten seine Er-FAHR-ung macht.

Es gibt eine Gesundheit und damit auch nur einen Krankheit. Die Art der Krankheit gibt uns jedem einen Hinweis, wo das Vehikel eine Korrektur benötigt.
Es ist so, wie Du es beschrieben hast.
Hinschauen, was einem der Flurschaden mitteilen möchte. ;-)

Daher ist die Straßen-Mitte für das Auto auch so schonend. Doch ohne Tanken, Motorenöl, Reifendruck... geht auch hier nicht.

Ein Boxenstopp hier und da ist da sehr hilfreich.

Allzeit gute Fahrt für DEINEN Körper!!! :-)

LG
Norbert

Anonymous said...

Lieber Rainer
Die Wege um uns auf eine Spirituelle Bahn zu schiessen, sind unerforschbar, aber jeder erlebt diesen Moment wo wir einen Warnschuss vor den Bug geknallt kriegen.
Deine Liste finde ich gut nur würde ich sie für mich ergänzen; verzichte in Zukunft ganz auf die Ärzte, werde Dein eigener Arzt, Deinem inneren Arzt kannst Du vertrauen.
Und dann wieder hole ich mir immer wieder die Worte von Cué "es geht mir in jeder Hinsicht Besser und Besser" und diese Worte wiederhole ich bis zu 100 X täglich. So weiss Dein Unterbewusstsein, dass Du gesund bist und glaubt es am Ende selber und Du bist Gesund.
Noch ein Wort zu den Ärzten, Wenn Jesus im Jahr 2012 geboren worden wäre ?.... wenn ich beim Arzt war hatte ich eine neue Krankheit und neue chemische Medikamente, die meinen Körper erst recht krank machten. Seit sicher 5 Jahren war ich nicht mehr beim Arzt. Ich nehme nur meine Homöopathischen Medis.
Liebe Grüsse Erwin (zentao)

Ray Gratzner said...

Liebe Angelika,

vielen Dank, ja sich selber zuhören: Dir ist es auch passiert - da verbindet uns was...
Liebe Grüße Rainer
Schön gesund bleiben

Ray Gratzner said...

Liebe Grey Owl,

Du bist wahrscheinlich derjenige von uns beiden, der ein größeres Paket zu schultern hat. Respekt und immer weiter geht es - Tag für Tag..

Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Ashmodiel,

vielen Dank und liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Lieber Norbert,

ach da geht mir als Mann das Herz doch auf, bei so vielen Beispielen mit KFZ und Motoren.

Möge die Wartung immer mit uns sein ;-)
Herzlichen Dank und liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Lieber Zentao,

dass Du in besonderer Beziehung zu Deinem inneren Arzt stehst weiß ich ja. Vielen Dank für Deine konstruktiven und wahren Worte...

Liebe Grüße Rainer

AnnaFelicitas said...

Hallo lieber Rainer,

deine Geschichte hat mich angesprochen, sehr berührt und an deinen Gefühlen teilhaben lassen. Dadurch hat sie dich mir wieder ein Stückchen näher gebracht und dafür danke ich dir sehr.

Alles Liebe
Anna