Saturday, February 6, 2016

Die geheime Sehnsucht der Menschen

Wir Menschen leben gerne, reden gerne, wir lieben Feste, Konsum, Geselligkeit. Wir streben nach Glück, wenn auch ein jeder nach einem anderen Verständnis, mit mehr oder weniger Gefühl und Farben.

Aber egal wie unterschiedlich wir alle sind, egal wie wenig wir die Sprache unserer Mitmenschen verstehen, alle Menschen eint eine geheime Sehnsucht.

Sie lebt vergnügt in den tieferen Gewölben unseres Seins und ernährt sich prachtvoll von all unseren Bemühungen etwas Besonderes zu sein. Jede Regung zum Wettbewerb, der Schönste, der Stärkste zu sein, am meisten zu verdienen, die besten Geschichten zu erzählen, die meisten Freunde zu haben, die geheimsten Orte zu kennen, all das nährt die geheime Sehnsucht.

Die Sehnsucht wächst mit jedem Kraftgewinn des Egos. Der Höhepunkt trägt schon seinen Untergang wieder in sich in dem die Sehnsucht wächst und stärker wird, nicht länger getrennt zu sein.

Alles zu sein, alles zu werden - wie entspannend, wie kräftigend ist es ein Nichts zu sein, ein Nichts zu werden. Des Nachts schleicht der König aus seinem Palast und mischt sich unter seine Untertanen um die Blutleere der Macht zu ertragen.

Einfach Nicht-Sein. Einfach Alles Sein, AAAAAHHHHHH wie schön.....




Bild Public Domain bessi pixabay.com

2 comments:

AnnaFelicitas said...

Lieber Ray,

alles loslassen, nichts mehr wollen. Alles was kommt, wertschätzen. Nichts festhalten wollen. Schwebezustand oder bewusst im Augenblick sein?

Wenn alle Menschen sich im selben Zustand des Nicht-Seins befänden, wäre dann noch eine Weiterentwicklung des einzelnen möglich? Und wenn ja, wohin würde diese führen? Ginge es vorwärts oder wieder zurück?

Was meinst du?

Alles Liebe
Anna

Ray Gratzner said...

Liebe Ann,

meiner Meinung nach sind alle Menschen gleich, in meiner Wahrnehmung sehen ich das nicht immer so. Z.B. mag ich einen alten Menschen sehen. Ich sehe seinen etwas langsameren Gang, seine vielleicht eingeschränkte Beweglichkeit. Aus einem Gefühl von relativer Jugend mag ich mich überlegen fühlen.
Der alte Mensch hat aber definitive mehr Zeit gehabt als ich, sich auf unsere Begegnung vorzubereiten. Es mag sein dass er langsam geht, aber einen Stock dabei hat, mit dem er auch dann noch vorwärts kommt, wo es mir schwerfiele...(ein hinkendes Beispiel:-))
Wenn ich aber nicht mit meinem Ego, sondern mit meinem Herzen schaue, dann sehe ich zwei Menschen auf Augenhöhe, die sich begegnen. Gleich .... ohne Unterschied...Und nach diesem Moment des Gleichseins sehnen wir uns in all der verschiedenen Wahrnehmung und wer sich zu sehr selber glaubt, er wäre anders, der landet irgendwann wieder auf dem Boden der Gleichheit...


LG Ray