Thursday, July 31, 2008

Eine Freundin erzählt


„Eines Tages stand ich dann das erste Mal am Fenster zur Ewigkeit. Ich hatte viel davon erzählt bekommen. Einiges habe ich gespürt, intuitiv geahnt. Ich war nicht so naiv an ein Fenster zu denken wie in einem Haus. Bestimmt wäre es nicht so geometrisch und würde nicht nach Holz riechen und würde kein Hindernis darstellen."

"Außerdem war mir völlig unklar, warum ich wohl ein Fenster zur Ewigkeit besuchen sollte. Ewigkeit, das sagt sich so schnell dahin, doch ist man gefasst auf die Ewigkeit? Jeder stellt sich dann doch etwas anderes darunter vor. Ich natürlich auch."

"Ich stellte mir die Ewigkeit als einen unendlich weiten mit Licht gefluteten Raum vor, in dem die Post abgeht. Das Reich der Mythen und Legenden. Na ja. Was dann kam war natürlich anders. Keine Light Show, keine silbernen Reiter. Ich war an einem zunächst dunklen Ort mit meiner Lehrerin angelangt und er forderte mich auf, mir ein Bild zu machen von dem Ort an dem ich sei."

"Ich sah nichts, fühlte nichts und tastete umher. Wenn ich vortastete, entzog sich alles und ich spürte nichts. Wenn ich lauschte war Ruhe und wenn ich nicht darauf achtete, schien es zu rauschen. Ich konnte machen was ich wollte. Ich bekam keine zusammenhängende Wahrnehmung hin."

"Versuche die Umgebung in Dir zu schauen", sagte meine Lehrerin.

"Ich warf einen Blick nach innen und war sofort zu Tränen gerührt. Meine Eltern, die ich seit Jahrzehnten nicht gesehen hatten standen da und winkten mir zu."

"Lasse sie gehen, es ist Dein Wunsch sie zu sehen. Mache Dir ein Bild von dem Ort hier", sagte meine Lehrerin.

"Ich ließ meine Eltern los und bemerkte wie sich eine Umgebung abzeichnete. Eine blaue Welt, in der alles von Wissen getränkt schien, egal wohin ich blickte, ich wusste die Bedeutung dessen was ich sah. Z. B. sah ich eine schemenhafte Engelgestalt und wusste sofort, dass es kein Engel war, sondern eine wandernde Bewusstheit, die irgendwo anders auf der Erde durch die Ewigkeit streifte. Ich suchte meine Lehrerin und ich spürte Ihre Erleuchtetheit, spürte dass sie selber noch suchte und noch nicht fertig mit ihrem Weg."

"Dann kehrten wir zurück. Meine Lehrerin wehrte jedes Gespräch ab".

"Warte. Wir werden darüber reden, wenn es Zeit ist…….."


Wird fortgesetzt...

6 comments:

Anonymous said...

Schöne Geschichte:-)

Anonymous said...

Mir gefiel in dieser Geschichte besonders der "Engel", der aber keiner war, sondern ein umherstreifendes Bewusstsein.

Dir ein schönes, erholsames Wochenende,
Astraryllis.

Ray Gratzner said...

Liebe Luiza, danke für Deinen Kommentar. LG Rainer

Liebe astraryllis, dank für Deinen Hinweis.... Viel Spaß beim Rumstreifen...KG Rainer

Anonymous said...

Bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht.
LG
Barbara

Ray Gratzner said...

Liebe barbara, danke für die nachfrage...;-)

Ray Gratzner said...

Liebe barbara, danke für die nachfrage...;-)