Thursday, October 29, 2009

Furcht

Wer seine Wahrnehmung erweitert, kommt irgendwann an einen Punkt, wo sich die Erweiterung beschleunigt oder verselbständigt.

Plötzlich (können):
  • die Gefühle anderer Menschen nicht ausgeblendet werden,
  • verliert man sein gewohntes Selbst-Gefühl,
  • hat man das Gefühl von akuter Bedrohung,
  • zeigen sich somatische Folgen wie Herzrasen, Schluckbeschwerden, Ausschlag,
  • wird man von Kleinigkeiten aus der Bahn geworfen, z.B. wenn man ein Glas Marmelade nicht öffnen kann.
Dies sind selbstverständlich nur Beispiele für individuelle Ausprägungen doch wer merkt, dass er eine labile Phase erreicht hat, sollte sein Programm zur Erweiterung der Wahrnehmung für eine Zeit aussetzen und sich im Alltag erneut verankern.

Wenn Du in einer solchen Phase bist und täglich Angst empfindest solltest Du wissen, dass diese Phase unausweichlich für jeden ist, der sich auf den Weg gemacht hat. Jetzt merkst Du warum jeder Weg ein Ritual anbietet, dass den Reisenden absichern soll, ihm Schutz gewähren soll. Umgebe Dich mit Dingen, die du liebst. Tue Dinge, die Du liebst. Stabilisiere Deine Innenwelt, indem Du dich von negativen Gefühlen befreist, indem Du sie einfach ziehen lässt. Sieh ihnen zu wie sie ankommen und wie sie wieder gehen.

Ganz wichtig, du bist nicht verrückt, sondern Dein Verstand versucht seine Herrschaft über Dein Leben zurückzugewinnen, indem er Dir eine riesige Angst schickt - irrationale Angst. Hinter der Angst wartet ein nüchternes rationales Leben auf Dich, dem einige verblödende Wahrnehmungsfilter abgehen.

An irgendeinem Punkt wird Dein Körper Dich von der Angst befreien, indem er die Angst akzeptiert. Sie wird da sein, ohne dass sie dich noch berührt und du kannst Deine Reise weiter fortsetzen.

2 comments:

Anonymous said...

Ach so! Vielen Dank für den Hinweis. Das scheint einiges zu erklären.

Luiza said...

Ja, sehr guter Text. Sehr weise und sehr einleuchtend. Habe ich bereits öfter im Leben ausprobiert. Mal mehr mal weniger freiwillig...

Guten Start in die neue Woche!

Viele Grüsse aus dem Regen,

Luiza