Es war einmal ein böses böses Mädchen. Das wusste ganz genau, dass es böse war. Es genoss seine Bösigkeit sehr, denn egal wie böse es war, es fand immer ein paar neue Freunde, die ihr zuhörten und noch nichts von seinen Bösigkeiten wussten.
Das böse böse Mädchen wollte immer Geschenke haben. Alle um sie herum sollten ihr Geschenke machen und sie trösten, denn das böse Mädchen war der Ansicht, dass sie vom Leben sehr schlecht behandelt worden war. Sie besaß ein Haus, einen großen Freundeskreis, hatte mehrere Männer, immer so viele, wie sie gerade brauchte. Es fehlte ihr nicht an Geld und es mangelte ihr nicht an Mitgefühl für sich selber.
Eines Tages begegnete sie einem kranken Mann. "Schenk' mir was", sagte sie.
"Ich bin krank, ich habe nichts zu verschenken", sagte der Mann.
"Du böser Mann gönnst mir nur nichts", schrie da das böse Mädchen und rannte zu ihren Freunden und schimpfte über den mißgünstigen Simulanten. Diese fanden den Mann auch sehr böse und das freute das böse Mädchen.
Das böse Mädchen begegnete in ihrem Leben vielen Menschen. Die einen arbeiteten für sie, die anderen hörten ihr zu. Wieder andere schenkten ihr Aufmerksamkeit und Energie, weil es ihr in ihrem Leben so schlecht ging. So vergingen die Jahre und das böse Mädchen verlor sein ursprüngliches Leuchten. Statt des eigenen Lichtes und der eigenen Flamme war sie erfüllt von all dem fremden Leuchten, von der Energie, die sie aus anderen Menschen saugte. Auf der Energieebene sah sie aus wie Frankenstein, der aus Leichenteilen gefertigt war, so war sie gefertigt aus dem erloschenen Leuchten fremder Menschen.
Mit dem Übermaß an fremden Energiefasern ging auch die Freude und die Krankheiten kamen. Erst ein paar, dann immer mehr und schließlich ging es ihr so schlecht, wie sei immer gesagt hatte, dass es ihr gehen würde.
Die Ärzte kamen und schnitten an ihr rum und sie gaben ihr Pillen, aber so recht wollten sie die Ursache für ihre Leiden nicht finden.
Schließlich begegnete das Mädchen dem kranken Mann wieder, der mittlerweile genesen war. "Na, willst Du mir jetzt was schenken?", fragte sie.
"Danke, vielen Dank. Ohne dich hätte ich nie erfahren, wie wichtig es ist sich auf das eigene Wohl zu besinnen und sein Leben von kleingeistigen Energiesaugern zu befreien. Ich habe die Fülle gefunden und Liebe im Überfluss. Bei dir habe ich von ferne gesehen, wie du alle Menschen, um dich herum ausgesaugt hast und wofür? Für ein Gefühl, dass die Welt böse ist, das wertvollste von anderen Menschen, deren Lebensenergie verprasst?"
"Die Welt hat einen Überfluss an Kleingeistern und Energiesaugern. Aber auch an liebevollen Menschen, die aus eigener Kraft den Überfluss in sich selber finden und damit auch die Fähigkeit anteilzunehmen anstatt nur zu nehmen."
"Du bist irre", sprach das böse Mädchen und kicherte. "Schau dich doch an."
"Danke."
6 comments:
Lieber Rainer,
gute Mädchen kommen ja bekanntlich in den Himmel. ...und was ist mit den bösen? Wo kommen die eigentlich wirklich hin?
Ich wünsche Dir ganz viele liebe und gute Mädchen, die Deinen Tag mit Freude, Licht und Liebe bereichern.
Besser und besser,
Gaba
Eine Frage habe ich noch, lieber Rainer: Wieso hast du dich eigentlich für ein böses Mädchen entschieden?
;)
Alles Liebe
Anna
Lieber Rainer,
nun ja, leider verfolgen uns diese "emotionalen Vampire" sehr hartnäckig aber das GUTE und der Glaube in uns läßt uns standhaft sein und verneinen.
Lg,
das Kreativ-Team
Liebe Gaba,
leider bin ich keine Frauenexperte. Immer wieder stehe ich ratlos und mit dem Gefühl von Inkompetenz vor dem Rätsel Frau. Ob blond ob schwarz, ob böse oder lieb - was hält die Frau im Innersten zusammen? Wo kommt sie her, wo geht sie hin? Rätsel über Rätsel...
Liebe Grüße Rainer
Liebe Anna,
hier kam mir eine Erfahrung aus jungen Jahren zustatten.... Es soll keine generelle Aussage über das edle und vornehme Wesen der Frauen sein...
Liebe Grüße Rainer
Liebes Kreativ-Team,
vielen Dank für diesen Ratschlag... Der hilft bestimmt.
Liebe Grüße Rainer
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