Sunday, September 25, 2011

Frösche lieben die Freiheit

Gestern  begegnete ich im Dunkeln auf meinem Spaziergang einem Frosch. Jener hatte sich vor ein Haus verlaufen. Weit und breit keine Wasser in Sicht und hinter ihm nur eine Straße, auf der lauter Autofahrer fuhren, die für Frösche nicht anhalten.

Der Frosch war keine Schönheit. Er hatte einen blassbraun ockerfarbenen Teint und sah nicht unbedingt aus, wie ein Freund fürs Leben. Ich packte ihn und barg ihn in meinen Händen und hoffte, er würde mir nicht vor Angst auf die Handflächen kacken. Ich meine die essen Fliegen und so solchen Kram, wer weiß, was da auf meiner Hand gelandet wär.

Würde er beißen? Würde er giftige Sekrete absondern?


Ich schloss die Hände um ihn, so dass er es dunkel hatte und stellte fest, dass er sich angenehm kühl und feucht anfühlte. Er bewahrte die Ruhe und ich entwickelte den Plan ihn zu einem nahegelegenen  Bächlein zu bringen.


Während ich Froschtaxi spielte erholte sich der kleine Kerl von seinem Schreck und blieb starr kühl und unbewegt, doch dann - dann brach die Freiheitsliebe in ihm durch und er versuchte den Schwachpunkt in meinen Händen zu finden. Zielsicher und todesmutig steckte er seinen kleinen Kopf mal zwischen das eine Fingerpaar und dann wieder gegen das nächste. Wenn er mit dem Kopf einen kleine Mulde entdeckte, dann stemmte er sich sofort mit seinem ganzen kühlen Leib nach vorne und versuchte  sich durchzupressen.

Ich war stärker - HäHÄHä.

Scchließlich gelang mein geheimer hinterhältiger Plan, in der Nähe des Baches, weitab von blöden Autofahrern entließ ich den kleinen Gesellen in das Unterholz. Nach einer kurzen Verschnaufpause machte sich der wilde Frosch auf in Richtung Bach, sehr zu meiner Freude...

Mach's gut Froschi, ich hab' Dich lieb - falls Du das hier lesen solltest.

10 comments:

Dies und Das vom Neckarstrand said...

Lieber Ray
wer liebt sie denn nicht, die Freiheit? Und ein so kleiner Frosch bildet da keine Ausnahme.
Du hast es gut gemacht, ihn an einen Bach zu bringen. Du hast ihm nicht nur die Freiheit gegeben, sondern auch sein Leben gerettet.
Einen lieben Aabendgruß schickt Dir
Irmi

Paderkroete said...

ICH und Wir haben das gelesen! danke dafür!

Gabriela said...

Lieber Rainer,
ich finde schön, dass Du dem Frosch eine "bessere Welt" geschenkt hast. In wenigen Augenblicken hast Du seine Lebensumstände drastisch verbessert. Ich finde nur, Du hättest ihn (vorsichtshalber) küssen sollen ;-)
Wer weiß, was dann geschehen wäre?
Ich wünsche Dir einen schönen Start in eine kraftvolle und starke Woche mit vielen Freiheiten,
besser und besser,
Gaba

Ray Gratzner said...

Liebe Irmi,

dass Du Dich in Frösche reinversetzen kannst ist mir klar. Danke für den empathischen Abendgruß

Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Paderkröte,

ihr zwei seid mir die Liebsten...

Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Gaba,

das war eigentlich dumm von mir. Vielleicht war das mein Prinz und ich hätte Königin werden können.

;-) Shit happens. Liebe Grüße in das hoffentlich morgen sonnige Isartal
Rainer

Grey Owl Calluna said...

Das war ja wirklich lieb und sehr mutig von Dir lieber Ray.
Ein Leben gerettet......
Liebe Grüße
Grey Owl

AnnaFelicitas said...

Dein aufmerksamer Umgang mit deiner Umwelt war es, lieber Rainer, der mich zum Bleiben bewegt hat, nachdem ich dein Blog entdeckt hatte! Darüber freue ich mich noch heute :)

Alles Liebe
Anna

Ray Gratzner said...

Liebe Rosi, ich wette Du machst so was auch ab und zu wa? Liebe Grüße ins Froschland Thüringen...

Liebe Grüße Rainer Gratz

Ray Gratzner said...

Liebe Anna, danke, dass Du mir das verrätst. Da kann ich doch bewusst an meiner Leserbindung arbeite.

Liebe Grüße an die Zauberwesenfee
Rainer