Zurzeit lese ich das Tagebuch der Anne Frank. Die Situation der Anne ist in vielerlei Hinsicht tragisch. Sie erlebt den zweiten Weltkrieg. Sie versteckt sich vor den Deutschen, die sie vor ihrem 15ten Geburtstag, wenn sie sie kriegen würden, in einem KZ sofort vergasen würden.
Sie ist ein Kind und in ihren Freiheiten eingeschränkter als ein Erwachsener.
Es ist tragisch, wenn junge Menschen sterben, lange bevor sie ihr Potenzial ausgeschöpft haben.
Es ist tragisch, wenn die Suche nach Freiheit mißlingt.
Es ist tragisch, wenn man aufgrund seiner Religionszugehörigkeit verfolgt wird.
Wenn ich das Tagebuch lese, dann frage ich mich, was hätte Anne vielleicht den Weg in die Freiheit gebracht. Sie beschreibt ihre Situation in einem Tagebucheintrag als Dasein auf einer sicheren Insel, die von dunklen Wolken umgeben ist, die immer näher kommen und bedrohlicher werden. In einem anderen Eintrag spricht sie davon, dass sie sich selber in der Zukunft nach dem Krieg schwer vorstellen kann.
Die Erwachsenen im Hinterhaus, dem Versteck, streiten sehr viel und machen sich das alltägliche Leben schwer. Sie erschöpfen im Alltag ihre Energien in kleinen Kämpfen und sie haben viel Angst in einer Welt, in der Bomben auf Amsterdam fallen und die Deutschen ein Kopfgeld auf Juden ausgesetzt haben, von dem auch Niederländer Gebrauch machen. Der mutmaßliche Verräter später, ist eine kriminelle Figur, die es auf das Kopfgeld abgesehen hat.
Wie die Flamme des Lebens festhalten, wenn man an soviele Menschen gefesselt ist, die kein Konzept haben außer dem Glauben an Gott? Aber Gott verschlingt die Seinen im Krieg.
Ich schicke Anne meine Liebe und mein Mitgefühl in ihre Vergangenheit. Hab' Mut die Freiheit zu finden, widerstehe und überwinde jede Angst, werde unsichtbar für jede Bombe und jeden Verräter...
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