Saturday, March 20, 2010

Die Entwicklung der Hellsichtigkeit für Alltagsmenschen - letzter Teil

So, bislang sprach ich davon, bewusst darauf zu warten gesehen zu werden. Ich sprach davon Kraft zu verlangen. Ich sprach davon Licht zu schenken.

Wenn ich all diese Dinge getan habe, dann gibt es noch ein übriges zu tun und das ist, das sich selber aufgeben. Der Seher ist nicht mehr, er/sie hat keinen Körper. Mit geliehener Kraft, Licht schenkend und ohne Körper - ohnmächtig, ist der Seher wirkungs- und bedeutungslos geworden. Sein Sehen verändert die Welt, die er wahrnimmt nicht mehr. Er kann die Welt sehen, wie sie ist. Berührungslos und ohne da zu sein schöpft der Seher sein Wissen.

Das Sehen dauert nicht ewig. Irgendwann kehrt der Seher in den Alltag, in seine Körperlichkeit zurück. Er spürt erneut seine Kräfte und seinen Platz im Leben. Mit der Selbstaufgabe ist nicht gemeint, seinen Körper hinter sich lassen zu wollen. Der Körper ist die Kathedrale des Reisenden, er sollte verehrt und gut gepflegt werden. Nein, es ist die innere Bereitschaft zum Loslassen von all dem, was ich meine, dass es mcih ausmacht. Die Eintrittskarte für die Hellsichtigkeit.

Als Alltagsmensch denke ich unablässig. Immer schiessen und sprudeln mir unablässig Gedanken durch den Kopf. Das ist Handbremse schlichtweg für die Karriere auf dem Pfad des Sehens. Der Alltagsmensch muss seine Gedanken ignorieren. Das Sehen bringt keine Erkenntnis in Form großer Gedanken. Vielmehr wird der Seher später nach Worten suchen, um das zu beschreiben, was er sah. Niemals aber ist ein Gedanke zuallererst eine Frucht des Sehens.

Also, wer mag probiere diesen Ansatz mal aus und wer Erfahrungen austauschen will und mehr den privaten Gedankenaustausch sucht, der schreibe mir doch einfach eine Mail. Uns allen steht der Weg des Sehens/Gesehen werdens offen. Unsere Existenz ist nicht kontinuierlich. Und in den Pause ist herrscht das Königreich des Sehens über die Ohnmacht individueller Existenz.

6 comments:

Grey Owl Calluna said...

Lieber Ray!
..."deer Sehr"....hmm....eerinnert mich an das alte toltekische Wissen der Zauberer, die da auch einen "Seher" erwähnen, der wieder geweckt, aktiviert werden muss, damit wir die Welt sehen, wie sie wirklich ist.
Auch ist die Rede davon dieses "Ich" aufzugeben....loszulassen, die alten Verletzungen und Muster.Da sind ja allerhand Gemeinsamkeiten...oder?!

Ich will´s mal versuchen zu beschreiben.....In manchen Momenten oder bei machen Handlungen wissen wir, instinktiv (sehen wir mit dem Seher), was passieren wird, was aus unseren Handlungen erwächst, also...sehen wir in die sogenannte Zukunft, was wir mit dem, was wir tun erreichen. Nur ist dieser Seher bei den Meißten Menschen nicht aktiviert, und ich gebe zu, dass auch ich Schwierigkeiten damit habe.
Ein anderes Beispiel wäre,...Dir fällt estas aus der Hand,...und Du siehst es schon zerschellt am Boden lieben, obwohl es noch im Fallen ist.....
Na ja,...so ähnlich.
Sei lieb gegrüßt
Grey Owl

Ray Gratzner said...

Liebe grye owl, ähnliche Verhältnisse führen zu ähnlichen Einsichten. Ich denke, dass die Ähnlichkeit zwischen Tolteken, Kelten, Schamanen und sonstigen natürlich zurückgehen auf die Große Mutter - die, die uns nie verlassen hat.

Sehen geschieht ihr zu Ehren und alles was mich ihr näher bringt, bringt die Große Mutter ein klein wenig zurück zu ihren Kindern, die die Familienbande wieder ehren sollen.

Letztlich sind die Formulierungen zum Ich aufgeben nichts weiter, als eine Vorbereitung darauf, später es zu bemerken und zu sich zu sagen - aha, das war es also, ich habe gesehen.

Dein Beispiel mit dem fallenden Gegenstand gefällt mir sehr gut, ein treffendes Bild und doch würde ich die Zukunft vorherzusehen nicht zum Sehen, als mehr zu einer speziellen Form von Kraftträumen rechnen. Da die Zukunft nicht ist, wird kein Seher sie je sehen können, aber das Sehen selber ist die beste Voraussetzung soviel über den Moment zu wissen, um eine mächtige Traumreise zu beginnen...

Liebe Grüße und vielen Dank in den Buchenhain...

Grey Owl Calluna said...

Danke lieber Ray! Ich habe Deine Weisheit schon immer, solange ich Dich kenne, überaus geschätzt.
Ich grüße auch Dir ganz herzlich und wünsche Dir noch einen angenehmen Sonntag.
Grey Owl

bruni kantz said...

Das Sehen ist eine alte Gabe. Sie ist, ganz besonders heute, nicht jedem gegeben. Der Seher braucht während des Sehens selbstverständlich seinen menschlichen Körper nicht, denn er ist aus ihm herausgetreten. Er ist eins mit der Natur,zu der er für den Moment des Sehens geworden ist.
Hellsichtigkeit wurde ihm zuteil. Er sieht ein Licht und in diesem Licht kann er "sehen". Vielleicht ist dieses Sehen eher ein Fühlen, ein Erkennen, ein Benennen, ein Sicheinfühlen in bestimmte Ereignisse. Winzige Momente des Sehenkönnens werden diesem sehenden Menschen beschert und sofort genommen, wenn er im Alltag angekommen ist.
Es ist keine Zaubererei, es ist eine Urgabe, die der Mensch erhalten hat, um zu sich selbst zu gelangen. Nur der, der mit dem Bauch denken kann, wird auch "sehen" können.

Sich versenken, meditieren, beten, um zu "sehen", zu verstehen.

Ray Gratzner said...

Liebe grye owl,

auch Dir wünsche ich eine schönen Sonntag und alles Liebe und viel Gesundheit...

LG Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe bruni, das hast Du treffend formuliert. Die Urgabe, des aus sich Heraustretens, hast Du sehr klar dargestellt und mich erfreut. Ich danke Dir. Es ist schön seelische Verwandschaften zu entdecken.

Liebe Grüße Rainer