Tuesday, January 19, 2010

Seelenlachen




"Manchmal, wenn ich unterwegs bin in der Unendlichkeit, dann bin ich es leid, all diese Schönheiten nicht teilen zu können. Ich würde gerne ein Lagerfeuer machen, Wanderer und Passanten einladen zu verweilen und ich würde ihnen erzählen, von den sanften Wellen der See des Unfassbaren. Wie es sich anfühlt, hinein zu greifen und nichts zu fühlen und doch den See zu sehen, der da zu sein scheint, und doch nicht be- oder ergriffen werden kann. Wie es sich anfühlt in wunderbare Wellen hineinzuhechten und doch nur ins Bodenlose zu fallen, sinnlos verwundert, bis es die Seele kitzelt und sie loslacht. Sie lacht laut und schallend über diesen Ort."

"Tage und Wochen habe ich diesen See umwandert, ohne natürlich je rumzukommen - unfassbar."

"Zurück im Alltag ist mir der See wieder in den Sinn gekommen, wenn ich mich mit Geschäftsleuten unterhielt, die mir etwas verkaufen wollten. Es war wieder wie am See. Sie sprachen von etwas, das ich vor mir sah, doch wenn ich es berühren wollte, hatte es keine Substanz. Da ist mir klar geworden, dass wir die erste Lüge, die wir in unserem Leben entlarven, uns gut merken sollten. Lausch in dich rein und fühle, wie die Seele lacht auch wenn du vielleicht entäuscht bist. Ein guter Lügner wird dich stets wandern lassen, ohne dass du je ankommst."

1 comment:

Dori said...

Lieber Rainer,

Seelenlachen - was für ein Wort. Gelesen, gedacht, laut gesprochen, verursacht es in meiner Herzgegend ein leichtes Kribbeln.
Hast Du es schon mal versucht?

Viele liebe Sonnengrüße

Dori :-)