Saturday, June 5, 2010

Auch Palästinenser sind Menschen

In dieser Woche war Henning Mankell im Morgenmagazin. Er war Augenzeuge der Ereignisse, als israelische Soldaten einen Hilfskonvoi für den Gaza-Streifen stürmte und neun Menschen erschoss.


Er erzählte, dass an Bord seines Schiffes keine Waffen waren. Die Israelis hätten alles durchsucht und Leute geschlagen und dann hätten sie einen Nassrasierer und eine Brieföffner hochgehalten und gesagt, seht her, dies sind Waffen.

Ich bin kein Kommunist, Terrorist oder Radikaler. Ich verurteile Gewalt und diese Erzählung von Mankell hat mich sofort an die Weimarer Republik erinnert, als es den Noske Erlass gab. Noske war Sozialdemokrat und hatte erlassen, dass jedermann, der mit der Waffe in der Hand von Regieriungstruppen angetroffen werde, zu erschießen sei. Damals wurde auch ein Zigarrenhändler erschossen, der sich gerade rasierte, als die Regierungstruppen bei ihm klingelten (oftmals rechts gerichtete Freikorps) Ich zitiere hier mal aus dem Buch "Vier Jahre politischer Mord" von E.J. Gumbl.

"Bei einer nächtlichen Runde des Detachements v. Qrothe trat
ein unbekannt gebliebener Mann, der einen Ausweis des Reichs-
wehrministers vorwies, auf den Leutnant Baum zu und sagte: „Herr
Leutnant, lebt der Zigarrenhändier Müller noch? Wenn Sie den
kriegen, erschießen Sie ihn, den habe ich zweimal hinter den Barri-
kaden gesehen!"

Baum begab sich nun ,am 12. März mit 10 Mann in das Zi-
garrengeschäft Memeler Str. 19. Johann Müller war gerade beim
Rasieren und kam mit eingeseiftem Gesicht aus dem Hinterzimmer.
Baum durchsuchte die Wohnung. Es wurden weder Waffen noch
Munition gefunden.

Der Leutnant sagte zu Müller: „Sie agitieren ja für die Unab-
hängigen; Sie haben acht Karten mit verdächtigen Punkten. Ich habe
von anderen gehört, Sie haben auf uns geschossen. Verabschieden
Sie sich von Ihrer Frau. Es ist meine Pflicht, Sie letzt zu er-
schießen!" Die Frau und Tochter schrien laut auf. Leutnant Baum
erblickte m dem stillschweigenden Verharren des Müller ein Schuld-
bekenntnis. Müller verrichtete ein Gebet, wurde dann an die Wand
gestellt und 6 Mann schössen auf ihn. Müller brach zusammen
Ein Sanitäter sollte sich von der Vollstreckung des Todesurteils über-
zeugen und die Leiche wegschaffen. Der Sanitäter fand den Mülle4-
noch lebend. Auf Befehl des Angeklagten gab der zur Patrouille
gehörende russische Schüler Alexander Köhler dem Müller den
Gnadenschuß. („Vorwärts", 16. August 1919.)

Bei der Verhandlung („Beri. Tageblatt", 1. Juni 1920) wurde
Baum freigesprochen mit der Begründung, daß er dem Noske-Erlaß
vom 9. März gefolgt sei, der besagt, daß jeder, der mit der Waffe
kämpfend angetroffen wird, erschossen werden soll. "
Damals kamen sie davon und auch die Israelis kommen zurzeit damit davon, dass sie die Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht richtig versorgen. Auch Palästinenser sind Menschen, die ein Recht auf ein menschenwürdiges Dasein haben und der Gaza Streifen liegt am Mittelmeer. Am selben Meer werden Millionen Europäer ihre Urlaubstage verbringen, während die Israelis Millionen Menschen schinden. Meine Meinung ist, es ist nicht richtig, dass dies in unserer Nachbarschaft geschieht.

5 comments:

Anonymous said...

Yepp, da kommt mal wieder die ganze Sauerei hoch! Er gehört sich einfach nicht, dass Zivilisten unter staalichen Terrormachenschaften zu leiden haben. Aber das ist wohl ein ururaltes Problem, für das keine Lösung in Aussicht ist, solange sich einige der Beteiligten konsequent verweigern. Schade!

Gruß Borelli

SatireKlaus said...

Ich finde das echt nicht in Ordnung von dir, du. Die Überschrift impliziert nämlich die Möglichkeit, es könne sich bei den Palästinensern evtl. NICHT um Menschen handeln; warum sollte man es ansonsten explizit erwähnen, dass sie welche sind? Bitte überdenke deinen Artikel.

Gerd said...

So ganz unrecht hat Herr Klaus nicht. Wenn man Ihren Artikel nur überfliegt und bei der Überschrift hängen bleibt, kann das durchaus zu einem Missverständnis führen.
Wobei durchaus klar ist, dass Sie nicht in Abrede stellen, dass die Palästinenser Menschen sind!
Herr Klaus hätte Ihren Artikel vielleicht etwas gründlicher lesen sollen.

LG Gerd

Ray Gratzner said...

Lieber Gerd,

danke für Deine Sichtweise, dich ganz und gar verstehen kann.

LG Rainer

Grey Owl Calluna said...

Wir sind alle Menschen lieber Ray, und das wissen wir doch.... alle. Oder.

Vielleicht kennt SatireKlaus Dich noch nicht lange genug......

Oh Göttin, ich glaube wenn er auf meine Seite kämen, würde er sich noch mehr wundern.

Ich habe es nicht anders verstanden wie Du´s geschreiben hast.....und wie oft habe ich gesagt ....Schwarze sind auch Menschen.....in gewissen Zeiten, wo ich gerade deshalb diskriminiert wurde, weil ich mit Einem lebte.
Liebe Grüße
Grey Owl