Monday, January 25, 2010

Die hellsehende Ameise

In einem fernen Lande lebte eins eine hellsehende Ameise. Sie war unter den Ameisenvölkern weithin bekannt und war aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten von den Pflichten einer normalen Ameise befreit. Und stets gab es eine Ameise, die sich um ihr Wohlergehen kümmerte, auch wenn die hellsehende Ameise dies abzulehnen versuchte, denn schließlich war Hellsehen für eine hellsehende Ameise keine Arbeit, es war Leben.

Immer wenn es Tag wurde begab sich die Ameise an die Oberfläche und genoss den Sonnenschein. In der Regel kamen dann die von weither angereisten Boten anderer Ameisenvölker, die die Fragen ihrer Ameisenköniginnen überbrachten. Es waren Fragen wie:

Sollten wir unseren Ameisenhügel verlegen?

Müssen wir Krieg fürchten?

Es gibt eine schlimme Krankheit, wie werden wir sie überstehen?

Die hellsehende Ameise gab stets die richtige Antwort und dadurch wurde sie berühmter und bekannter.

Eines Tages sprach die Ameise, "heute mittag wird ein Vogel kommen, er wird inmitten des Ameisenhügels landen, und er wird aus all diesen Tausenden von Ameisen mich wählen, wird mich aufpicken und verschlucken und an seine Kinder als Speise verteilen."

"Aber Mutter", so nannten die Ameisen aus Respekt die hellsehende Ameise. "Wie kannst du das zulassen? Bleibe heute nachmittag hier unten bei uns im Bau, bevor dieser Vogel die Ameisenvölker in eine grauenvolle Dunkelheit stürzt."

Die hellsehende Ameise schwieg.

Der Tag brach an und die Ameise schickte sich an an die Oberfläche zu gehen. Da verwehrten ihr die Ameisen den Weg.

"Ach Kinder", sagte die hellsehende Ameise. "Wenn ihr mich in eurem Herzen bewahrt, dann habt ihr doch immer Zugang zum Licht, egal ob ich lebe oder nicht, denn sind wir nicht alle gleich?"

Da machte die Ameisen Platz und ließen die hellsehende Ameise an die Oberfläche.  Dort beantwortete sie den ganzen Tag die Fragen der angereisten Ameisen und Punkt zwölf Uhr ließ sich ein Vogel auf dem Ameisenhügel nieder.

Tausende von Ameisen stürzten sich auf den Vogel und ein Chaos brach aus.  Mit der Macht des Schicksals ausgestattet bewegte dieser seinen Schnabel in Richtung der Ameise und machte sich zum Schlucken bereit. Die hellsehende Ameise ließ los. "So sieht der Tod alse aus", sagte sie und blickte dem Vogelschnabel mutig entgegen, dann wurde es dunkel, im Schatten des herannahenden Schnabels.

Ergeben senkte die hellsehende Ameise den Kopf, als sie im Durcheinander zur Seite geschubst wurde und der Schnabel eine andere Ameise erfasste. Der Vogel rührte durch den Boden und alle Ameisen flogen durch die Luft. Dann flatterte der Vogel davon.

Die hellsehende Ameise kam wieder zu sich und sah von ihrem Standpunkt aus, wie der ganze Ameisenhügel trauerte. Sie hörte Stimmen.

"So eine Kraft. Sie sah ihren eigenen Tod voraus. Mutig ging sie in ihren Tod. Aber sie ist in uns, wir können wie sie sein."

Da begriff die hellsehende Ameise, dass sie für die Ameisen tot bleiben musste. Sie waren bereit




Es war einmal eine hellsehende Ameise, die zog durch den Wald. Sie sah wunderbare Dinge und bestimmt hat sie es geschafft die Freiheit zu finden.

1 comment:

ElBa said...

sehr intressante geschichte... ^^