Wednesday, March 12, 2008

Am Morgen Genervt


Er rieb sich die Hände, klatschte dann ein paar Mal in die Hände und lief auf der Stelle. Er lächelte übertrieben vergnügt, ein bisschen blöde sah er dabei schon aus.
"Warum machst Du das?", wollte ich wissen.
"Das erinnert mich daran, wie sehr sich manche Menschen anstrengen, sich erst voller Entschiedenheit warm zu machen, um dann auf der Stelle zu laufen."
"Aber das ist doch albern", protestierte ich.
"Es ist aber anstrengend", sagte er kopfnickend. "Ich könnte jetzt nicht stundenlang auf der Stelle traben. Irgendwann fange ich an zu schwitzen, und dann komme ich aus der Puste."
"Was willst Du mir damit sagen?", fragte ich genervt.
"Dir?", er flötete harmlos.
"Was wollte ich Dir schon sagen. Jede Technik, jedes Wissen ist sinnlos, wenn wir uns nicht von unserem Standpunkt fortbewegen. Wenn der Tag zu Ende ist, schau dich um und frage dich, was sehe ich heute anders als gestern. Wenn Du darauf eine Antwort hast, dann bist du da, wo ich dich gerne hätte."
"Egal wie die Antwort ist?"
"Klar."

2 comments:

Gabaretha said...

Lieber Mann der Tat! (Ray) ;-)
Du hast ein schönes Beispiel erzählt, das mir gut einleuchtet. Dein Label "Mann der Tat" gefällt mir übrigens besonders gut.
Ich wünsche Dir einen entpannten und guten Abend.
Alles Liebe,
Gaba

Ray Gratzner said...

Liebe gaba, danke für Deinen Besuch und Dein Feedback.