Friday, February 11, 2011
Rayndrops and seeing
Mir war wohl in meinem Pelz. Ich saß auf der Veranda am Vormittag, genoss die sommerlichen Temperaturen und blickte hinüber zum Schicksalsberg. So jedenfalls nannte ich ihn damals noch, bevor ich seine wirklicher Bedeutung erfuhr( Eine andere Geschichte). Es hatte zu regnen begonnen und sie war lautlos aus dem kleinen gekalkten Haus gekommen und in den Regen geschritten. Die Tropfen trafen unregelmäßig den Stoff ihres Kleides, der langsam feucht wurde. Sie hob die Hände zum Himmel und summte hingebungsvoll eine Melodie.
Der Klang ihrer Stimme tat mir gut. Neugierig stand ich auf und wollte mir näher ansehen, wohin sie blickte, als mich zwei Hände mit sanftem Druck auf der rechten Schulter aufhielten. "Lass sie Ray, sie ist in Trance. Versuche es zu sehen."
Im nächsten Augenblick verschwand die Welt um mich herum. Den Regen hörte ich immer noch, aber nicht so wie Regen klingt, sondern es war ein metallisches Rauschen in Zeitlupe, in dem sich stille Momente ausbreiteten, wie Luftballons durch die Gegend segeln. Da gab es eine weitere Art Luftballons, die umherzogen und durch alle Gegenstände ohne Widerstand wandern konnte. Was diese Luftballons berührten, erstarrte in der Zeit und fand erst zu seiner Bewegung zurück, wenn die Ballons weitergezogen waren.
Inmitten all dieser Blasen ging plötzlich eine Lampe an. Was für ein schönes Licht dachte ich, Es strahlte hell, irdisch blau, doch anders als Licht schien diese Lichtquelle formveränderlich, denn die Quelle vibrierte, wackelte, federte umher. Immer wenn mich einer der Lichtstrahlen berührte, fühlte ich mich beschwingt und wollte lachen. Dann fokussierte sich meine Wahrnehmung neu, und ich sah ein intensives gelbrotes Leuchten, dass mein ganzes Gesichtsfeld einnahm. Ich konnte eintauchen in diese Licht wie in ein Meer und ich konnte über dieses Meer gleiten wie ein Fisch im Wasser.
Schließlich saugte mich ein Strudel aus dem Licht in eine Art Loch in diesem Leuchten. Ich betrat den dunklen Fleck und bekam Angst. Ich fühlte, dass ich sehr klein war, und dass etwas Großes Bedrohliches mit mir im Raum zu sein schien. Ich sah mich in meiner Angst umher rasen und alles Licht löschen, weil ich glaubte, dass nur die Dunkelheit, dass nur das Nicht-Gesehenwerden mir einen Schutz bieten könnte. Mir war klar, dass es nicht meine Jugend war, dass es nicht mein Leben war, aber ich sah was die Angst anrichtete. Sie riss Löcher in diesen wunderbaren leuchtenden Ozean und sie breitete sich aus, weil sie Feind jedes Leuchtens war.
Da rief ich mein Licht, und sah in seinem Schein in einer Ecke ein kleines verängstigtes Mädchen. Ich rief es zu mir. Erst als ich ihm versicherte, dass nichts Böses passieren könnte, kam das Mädchen zu mir. "Komm ins Licht", sagte ich und ich merkte wie von den dunklen Rändern her, der leuchtende Ozean zurückkehrte.
Ich wachte auf, im feuchten Gras sitzend, und suchte meine Angst. Dann rief ich den kleinen Ray ins Licht.
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3 comments:
Deine Geschichten, lieber Ray, sind immer sehr poetisch, und haben einen tieferen Sinn.
Du hast Phantasie und beschreibst alles sehr gefühlvoll,....dass man "die Bilder dazu sieht"....während man liest.
Das kann wahrlich nicht jeder von sich behaupten.
...und ich denke mal, Du bist auch in der Lage, Dich in Menschen hinein zu versetzen, zu fühlen, was sie fühlen,......dies entnehme ich Deiner Art und Weise wie und was Du schreibst.
Kann auch nicht jeder....
Danke für diese Geschichte, die sicher ihren Ursprung in Deiner Wahrheit, Deiner Seele hat.
Alles Liebe
und noch mal ein schönes Wochenende für Dich.
Grey Owl
Ich möchte mich noch einaml bedanken lieber Ray, für Deinen Kommentar auf meiner Seite, der mich angeregt hat, den "Dreamwalker" etwas genauer zu erklären....
Liebe Grüße
Gey Owl
Lieber Rainer,
das schöne Licht, das in Dir leuchtet, bringst Du wundervoll in Deiner Geschichte zum Ausdruck.
Vielen Dank, dass Du Deine Gedanken mit mir und Deinen anderen Lesern teilst und unsere dabei anregst.
Ich wünsche Dir viel Licht und Liebe,
besser und besser,
Gaba
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