Saturday, February 12, 2011

Wenn Supermann und Lois Lane wieder alle um sich herum blass aussehen lassen

Ich glaube daran, dass Menschen über feste seelische Formen verfügen, die ihnen erst dann auffallen, wenn sie sich und Andere beobachten. Frauen haben ein paar Formen, Männer haben ein paar Formen und zwischen diesen Formen gibt es mehr oder minder sinnvolle und weniger sinnvolle Paarungen.

Die weniger sinnvollen Paarungen können wir im Alltag in bunter Detailvielfalt immer wieder beobachten, denn bevor wir uns aller Facetten unseres Seins bewusst geworden sind, sind wir bereits alt und der nächste Schub ahnungsloser drängt schon aus den Kreissälen heran, um uns zu ersetzen. Dieser Post ist zwei Menschen gewidmet, die einst meine Freunde waren und es vielleicht einmal wieder sein werden. Doch zurzeit pflegen sie ein uraltes Klischee, das Klischee von Powerwoman und Man of Deeds.

Männer der Tat und Mondfrauen fühlen sich häufig zueinander hingezogen. Sie sehen ineinander eine seelenverwandte Ergänzungen. Aber diese Ergänzung stimmt nur auf den ersten Blick. Wenn ich genauer hinschaue, dann entpuppen sich die seelischen Entsprechungen als falsche Freunde oder wie unsere englischsprachigen Freunde sagen würden: False Friends.

Der Mann der Tat kumpelt gerne und zieht sein Selbstbewusstsein aus der Gewissheit, dass er alles immer wieder hinbekommt, wenn er erst zu handeln beginnt. Seine Fähigkeit sich zu begeistern ähnelt der Sonnenenergie einer Sonnenfrau, die mit ihren Energieausbrüchen alles um sich herum erwärmen kann. So setzt er sich durch, mit einem Übermaß an transformatorischer Energie, dem niemand in seiner Umgebung etwas entgegen zu setzen weiß, außer einem weiteren Mann der Tat.

Diese begeisterten Phasen gehen Hand in Hand mit langen Ruhephasen und der Bereitschaft stets alles hinter sich zu lassen und etwas Neues zu tun. Diese Phasen, die energetische Kehrseite der Begeisterung, sind der Grund dafür, dass Männer der Tat für unzuverlässig gehalten werden. Doch wer Veränderungen begleiten kann, der kann sich nicht an Altes klammern oder?

Die Mondfrau hingegen ist auf einer ständigen Wanderung vergleichbar den Mondphasen. Sie betrachtet die Welt jeden Tag aufs Neue durch einen neuen Blickwinkel und sie verfügt über einen ständigen Überfluss an Energie. Diese Energie fließt ihr zu, weil sie ständig im Wandel ist, wie der Energiefluss um sie herum. Sie steckt ihre Energie übermäßig in viele Projekte und fühlt sich schnell ungerecht behandelt, weil andere Frauen nicht so viel Energie investieren und sie hat schnell das Gefühl, dass andere Menschen in ihren Blickwinkeln festgefahren sind.

Mit der Mondfrau ist es schwer auf einen Nenner zu kommen, da sie jede Vereinbarung jeden Tag im schlimmsten Fall wieder neu interpretiert. Was aus ihrer Sicht verständlich ist, denn sie sieht alles jeden Tag anders.

Gemeinsamkeit beider Formen liegen auf der Hand. Mondfrauen und Männer der Tat sind  Gemeinschaftsbildner. Sie scharen Gruppen um sich herum. Sie wollen verändern. Sie mögen keine Traditionen oder Autoritäten - zu festgefahren. Beide sehen ineinander Seelenverwandte.

Wenn jedoch der Mann der Tat in seine Ruhephase gleitet, dann drängt die Mondfrau mit stetig verändertem Übermaß an Energie nach weiteren Taten. Da sie über einen unermesslichen Energievorrat verfügt sind die Ruhephasen des Mann der Tat für sie eine stete unterschwellige Vernachlässigung. Das Gefühl ungeliebt zu sein sickert ein und wird mit übermäßiger Energie aufgeblasen. Dem Mann der Tat ist es reichlich egal, denn er weiß doch dass eins bei ihm unverbrüchlich ist, die Kumpelei. Also käme er nicht auf den Gedanken, seine Lebenspartnerin würde sich ungeliebt fühlen, wo er doch in seiner Ruhephase mit so vielen Kumpelgefühlen vollgestopft ist.

Wenn er zur Tat schreitet, dann möchte er neue Taten. Er liebt nicht immer die Wiederholung. Die Mondfrau hingegen durchläuft Kreise auf stetem neuen Niveau. Sie wiederholt in Zyklen, was sie bereits getan hat. Dafür hat wiederum der Mann der Tat irgendwann kein Verständnis mehr, die Begeisterung hegt er für das Neue, Unbekannte aber nicht für die stete Neubetrachtung bekannter Dinge. Er braucht Referenzpunkte, keine im Kreis wandernden Leuchttürme.

Beide Partner haben ein Faible für das Maßlose. Wenn sie sich in dieser Eigenschaft gegenseitig verstärken zieht dasProbleme in allen Bereichen des gemeinsamen Lebens nach sich. Sie erschöpfen ihre Umwelt, verheizen als Duo Infernale die Gemeinschaft um sich herum für Ihre Projekte ohne ein Gespür für andere Befindlichkeiten  und Energiehaushalte zu entwickeln. Sie klinken sich aus der Gemeinschaft aus und fühlen sich am Ende noch verfolgt, denn wenn sie in sich hineinschauen, dann finden Sie nur besondere Dinge, die sie von den anderen abheben.

Spätestens wenn der Raubbau auch den eigenen Körper mit Symptomen erfasst, werden sie angehalten. Dann müssen Sie sich mäßigen und sich selbst erkennen.

10 comments:

Grey Owl Calluna said...

Tja, so ist das halt mit den Supermännern und Superfrauen.....grins.....
Das sind schon sehr poetische Gedanken zum Thema.

...ich glaube Mondfrauen haben viel Gefühl.....

Sei lieb gegrüßt
Grey Owl

Ray Gratzner said...

Liebe gerey owl, da hast Du die Wahrehit gesprochen. Echte Mondfrauen haben sehr, sehr viel Gefühl.

Danke für die Anteilnahme...

Liebe Grüße
Rainer

Anonymous said...

Na ja, ich weiß schon, wen Du meinst!

Gruß + gute Nacht!

Borelli

PM said...

Die kommen mir auch bekannt vor... Viel Gefühl kann ja etwas Schönes sein. Aber ins Maßlose gesteigert und mit dem Anspruch verbunden, jemand ganz Besonderes zu sein und deswegen beim Ausdruck der vielen Gefühle keine Rücksicht auf Andere nehmen zu brauchen - das kann schon schwierig werden. Manchmal ist weniger eben mehr...

Good night and good luck,
PM

Dori said...

Lieber Ray,
mein Gott - was für eine tolle Beobachtungsgabe.
Ich kenne diese Supermänner und Mondfrauen auch, habe mich aber ganz von ihnen zurückgezogen. Irgendwie passen sie nicht mehr in mein Leben, wobei sich natürlich die Frage stellt, ob sie jemals dort hineingehört haben?
Ist auch nicht mehr wichtig, ich habe nämlich derzeit viel Spass mit zweien, die sich kürzlich "aus dem Kreißsaal gedrängt haben" - grins.
Ich wünsche Dir einen strahlendschönen Sonntag,
Dori

Ray Gratzner said...

Lieber Borelli, Dich kenne ich nicht nur als coolen Humanisten - nein: Du bist auch ein Meister der Glättung von Gegensätzen und der Moderation.
Mondfrauen verfallen in Deinem Fahrwasser einfach in ruhigeres Fahrwasser und fühlen sich sehr wohl dabei...

Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe PM, stimmt schon, für Mondfrau und Mann der Tat sind Mäßigung wichtige Schlüssel zur Selbstverwirklichung. Aber es braucht viel, bis Sie das lernen.

Haben Sie das geschafft, dann sind Sie freier. Sich nicht zu mäßigen spielt wieder den geheimnisvollen Männern in ihrem Umfeld zu und am Ende....

Liebe Grüße
Rainer

Ray Gratzner said...

Liebe Dori,

Du bist ein Mensch mit wunderbarer innerer Stimme. Sich zurückziehen und abzuwarten bedeutet seine Energien wieder für sich einsetzen zu können.

Ich gratuliere Dir zu Deinem doppelten Glück. CU ich werde mich öfter mal auf Deinem Blog blicken lassen.

Christian said...

Ich glaube Superman ist privat recht langweilig, viel zu gut für die meisten Frauen.
Batman ist da sicherlich interessanter, der alte Playboy

Ray Gratzner said...

Lieber Christian,

als Evolutionsexperte schätze ich Deine Expertise sehr. Im Alltag müsste er eine Brille tragen und zu einer Art Schlaffi mutieren.

Dank für den Hinweis. Jetzt werde ich mal gleich was über Evolution lernen... Bis gleich.
Liebe Grüße Rainer