Ich stelle mir eine Wasseroberfläche vor. Eine Seenlandschaft aus dem Urlaub kommt mir in den Sinn. Ein Gedanke an meine Arbeit irrt durch meinen Kopf. Der Gedanke wirkt auf die Wasseroberfläche, die reagiert, die bewegt und dampfend blubbert, als ob das Wasser kochen würde. Ich beginne Pendelatem, einatmen und ausatmen haben dieselbe Länge. Der Pendelatem wirkt beruhigend.
Konzentriere ich mich auf meine Meditation, wird die Wasseroberfläche des Sees ruhiger. Schließlich ist die Wasserfläche so unbewegt, das eine spiegelgleiche Fläche entstanden ist. Jetzt versuche ich mich im Spiegel der Wasseroberfläche zu sehen.
Die Oberfläche beginnt wieder zu brodeln. Das bedeutet, ich bin mit mir noch nicht im Einklang. Ich bin noch nicht zur Ruhe gekommen. Ich lasse mein Spiegelbild kommen. Ich warte auf mein Bild. Das Warten beruhigt das wieder in Bewegung geratene Wasser. Ich kann mich schließlich klar sehen. Jetzt ist auch meine Atmung unmerklich geworden. Ich fühle mein Spiegelbild und stelle mir vor es bestünde aus reiner Liebe.
An den Seiten der Spiegelfläche blubbert und schwappt es erneut. Das bedeutet, ich bin noch nicht im Einklang damit mich zu lieben. Auch dieses Gefühl erzwinge ich nicht. Ich warte bis sich die Wasseroberfläche erneut beruhigt hat. Wenn der Spiegel ruhig geworden ist, stelle ich mir vor, mein Spiegelbild berührte mich in der Magengrube. Die Berührung setze ich fort, bis sich in mir ein intensives Gefühl des Geliebtseins ausbreit.
Nun ist es Zeit zurückzukehren. Ich verabschiede meinen Speigel und komme bewusst in den Alltag zurück.
Es gibt Menschen, die sich schwer damit tun, sich geliebt zu fühlen. Das kann viele Gründe haben. Sich zu lieben ist eine Fähigkeit, die uns stärkt und die behütet sein will, denn Liebe ist eine Quelle unserer Lebensenergie.
Das Wasser in der Übung reinigt das Gefühl für mich selbst von all den negativen Gefühlen und Schwingungen, die mich tagsüber von außen getroffen haben. Ist das Wasser bei der Rückkehr aus der Übung schwarz gefärbt oder kommen mir faulige Gerüche in die Nase, dann lasse ich das Wasser in meiner Vorstellung in die Erde fließen, die das Wasser reinigen wird.
Das ich mein Bild in der Wasseroberfläche suche, hilft mir meine Gefühle von fremden Gefühlen zu unterscheiden. Als Faustregel bei der Reise nach Innen gilt, wenn ich mich sehe, sind es meine Gefühle, sehe ich andere Personen, können die Gefühle die ich spüre beeinflusst oder vermischt mit fremden Gefühlen sein.
Probiert es mal aus.
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