Nun die Anzahl der Treffer, die Google anbietet, zeigt das vielen Leuten zu der Formulierung etwas einfällt. Aber für mich hat der 'der Weg ist das Ziel' eine besondere Bedeutung.
Ich stelle mir mal in einem Gedankenexperiment vor, ich wäre von heute an 100 Jahre älter geworden. Dich gäbe es mich nach Adam Riese überhaupt nicht mehr. Tot, ab geritten zu den Ahnen. Die Summe eines Lebens ist vollbracht. Erfolge nach dem Tode sind - wenn sie bemerkt werden - zwar spektakulär, doch rechnen sollte ich eher nicht damit. Nein in 100 Jahren von jetzt an interessieren die Menschen zwei Dinge. Was ließ ich zurück und was können ich ihnen bedeuten.
Die einen möchten erben oder sich an Dingen erfreuen, die mich erfreut haben. Bestens, ich tue das jetzt wahrscheinlich, andere tun es wahrscheinlich, Dinge nutzen, die einem Verstorbenen gehörten.
Aber was kann ich Menschen bedeuten, wenn es mich nicht mehr gibt. Das was ich Leutenbedeuten kann über den Tod hinaus, sind Anregungen zu geben, wie ein Leben sinnvoll geführt werden kann. Ich kann Inspirationen hinterlassen, mit der Art wie ich Dinge angegangen bin.
Wir alle gehen Dinge an, die andere vor uns ausprobiert haben und die weiterhin gültig sind. So schnell mein Menschenleben entweicht, die Summe meiner Erfahrungen ist wertvoll und die Summe seiner Erfahrungen sind mein Weg.
Nehmen wir zum Beispiel ein Rezept für Waffeln.
Man nehme 500g Mehl, 250 g Butter, Vanillinzucker, 250g Zucker, Zitronenaroma, 4 Eier, ein bisschen Backpulver und soviel Milch, dass wenn alles vermischt ist, ein für das Waffeleisen geeigneter Teig entstanden ist.
Das Rezept mag nach moderner Küche ungesund sein, aber es schmeckt garantiert. Die Bäcker, die den Waffelteigweg zuerst gegangen sind, sind lange nicht mehr unter den Lebenden, aber ihr Weg ist mit uns geblieben, weil wir Menschen vom Bauplan, Geschmack u.a. dieselben sind wie vor vielen Jahrhunderten und Jahrtausenden.
Ich mache meine Waffeln heute ein wenig anders, mit weniger Butter und Zucker. Dafür nehme ich vielleicht Honig und Olivenöl in den Teig, aber ich folge dennoch einem Weg, den ein anderer Mensch zuvor gegangen ist.
Und so ändern sich die Wege im Laufe der Zeit. Bestand haben nur die Wege, die die menschliche Natur treffen und zu jeder Zeit einen Menschen motivieren können.
Ich behaupte jetzt dies: Es gibt dem Grundsatz nach vier Wege, die Menschen im Laufe ihres Lebens gehen. Alle Unterschiede im Einzelnen dieser vier Wege untereinander sind den menschlichen Typen geschuldet. Siehe die Posts mit Wer ist...?
Die vier Wege sind:
- Der Mensch erstellt eine Landkarte der Welt.
- Der Mensch liebt sein Bild in der Welt
- Der Mensch erfährt sein Drama
- Der Mensch stellt sich seinem Tod
Wie ist eure Meinung dazu?
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