Friday, February 15, 2008

Wanderung


Stundenlang war ich hinter ihr hergetrottet. Die Landschaft war lieblich, gesprenkelt mit weißen Steinen, das setzten wir uns abrupt hin.

„Hör mal zu Ray.“

„Männer lieben, um sich einem Größeren unterzuordnen. Sie lieben den Staat, die Vernunft, das Börsenwesen oder das Geld. Wichtig ist nur eins, größer und stärker als ein Mann muss es sein. Männer lieben daher Frauen nicht, es sei denn Frauen größer und stärker als ein Mann, diese wären die Madonna, die Chefin, die Mutter oder die Göttin.“

„Eine kleine schwache Frau lieben Männer nicht, die wollen sie beschützen. Liebe ist hier Selbstliebe und daher habe ich ein Gedicht gemacht.“

„Männer sind groß und stark und voller Liebe

Sie lieben die Macht, den Staat und die Hiebe“

„Geht es nicht weiter?“, fragte ich.


„Nein.“

Ich kratzte mich am Kopf. Wie sollte ich das einordnen, was sie da zu mir sagte?

„Eine Frau liebt, was Liebe verdient, ungeachtet der Größe, der Macht und des Geldes. Frauen wissen um die Beschränktheit des männlichen Liebesverständnisses, aber sie können Männer trotzdem lieben, aus ihrem weiblichen Wesen heraus, die Welt zu lieben. Die Seele der Männer hat sich verirrt in einer Rangreihenfolge der Welt.“

2 comments:

Gabaretha said...

Lieber Ray,
glücklicherweise gibt es noch ein paar "seltene" Exemplare der Gattung Mann, die sichtbar in ihrer Mitte wohnen. Das beweisen Deine wunderschönen Posts der letzten Tage. Ich hab mich nach der Zeit der Absenz und (Blog-)Abstinenz sehr gefreut Deine inspirierenden Beiträge zu lesen. Danke dafür!
Alles Liebe,
Gaba

Ray Gratzner said...

Liebe Gabaretha,

danke für das Kompliment und schön das Du wieder wohlbehalten aus London zurück bist.