Tuesday, March 25, 2008

Drei mal vier Meter


Gestern habe ich eine Geschichte über einen Bären gelesen, der in einem Wanderzirkus auf einer Fläche von drei mal vier Metern leben musste. Diese nicht artgerechte Haltung rief Tierschützer auf den Plan. Ihnen gelang es den Bären freizukaufen und sie brachten ihn einem Zoo unter. Er bewohnte ein schönes Gehege mit viel Platz, aber er bewegte sich weiterhin nur auf einer Fläche von drei mal vier Metern.

Ob so eine Geschichte passiert ist, weiß ich nicht. Sie verbildlicht aber wunderschön die Macht der Gewohnheiten. Bei meiner Abendmetitation streifte ich diese Geschichte wieder und ich erinnerte mich an ein Gefühl aus meiner Jugend, als ich mir eine Zeitlang mit einem Bruder ein Zimmer teilte. In diesem gemeinsamen Zimmer fühlte ich mich nie richtig frei, konnte ich mich nicht so entfalten, wie in einem eigenen Zimmer. Das Gefühl war unterschwellig noch da. Ich reinigte mich von diesem Gefühl. Danke Bärengeschichte. Mir hast Du geholfen.

Ihr lauft doch nicht etwa auf drei mal vier Metern durch Euer Leben? Nein. Klasse.

4 comments:

Anonymous said...

Das erinnert mich irgendwie an den schönen Vogel, der jahrelang in einem goldenen Käfig saß. Und als seine Käfigtür endlich aufgesperrrt wurde und er in die Freiheit hätte fliegen können, blieb er lieber in der Sicherheit seines Käfigs hocken.

Ray Gratzner said...

Liebe Dori,
das Bild mit dem Vogel im goldenen Käfig ist ein ebenfalls sehr treffendes Bild. Die goldenen Gitter, die man nicht verlassen möchte. Danke

Anonymous said...

Lieber Ray, es gehört eine große Portion Aufmerksamkeit dazu, sich nicht in festgefahrenen Bahnen zu bewegen. Kaum hat man sich an die neue Freiheit gewöhnt, wird sie uns nach einer gewissen Zeit schon wieder zu eng, zu gewohnt, d.h. wir müssen uns wieder auf den Weg machen. Gewohnheit, Angst, Bequemlichkeit, lassen viele Menschen mahnchmal jahrelang stagnieren. Oft kennen sie den Ausweg aus den drei mal vier Metern nicht, obwohl es keine sichtbaren Begrenzungen gibt.

Gute Nacht
und herzliche Grüße
Barbara

Ray Gratzner said...

Liebe Barbare, Aufmerksamkeit im Alltag, das ist keine so einfache Sache und die Gewohnheiten können einen jahrelang beschäftigen. Danke