Also Freitag erzählte mir Martin eine Geschichte. Martin ist ein Arbeitskollege, der es geschafft hat seine Erwartungen an die Menschen im Straßenverkehr auf ein Minimum zu reduzieren. Raser z.B. können ihn nicht erreichen, er fährt gleichmütig vorsichtig weiter und im engeren Sinne hat die Geschichte, die er mir erzählte auch mit Straßenverkehr zu tun.
Ein General kommt hoch zu Ross auf eine Brücke geritten. Dort sitzt ein Mönch der meditiert. "Aus dem Weg!", ruft der General und er greift zu seinem Schwert. "Siehst du nicht, wen du vor dir hast? Ich bin ein General und mit meinem Schwert kann ich dich jederzeit töten."
Da steht der Mönch auf und breitet die Arme aus und sagt, "Und siehst du nicht, dass ich ein Mönch bin, der jederzeit bereit ist zu sterben."
Ob diese Geschichte eine alltagstaugliche Moral hat?
12 comments:
mir gefällt der stil von martin im strassenverkehr.
könnte eine moderne version der alten geschichte sein.
wie würde die klingen?
herzlich
kastanie
Ja, das ist die Kunst des Lebens, jederzeit bereit zum sterben zu sein. Da bleibt nicht viele an Ängesten......aber mehr Platz für´s Leben....
Liebe Grüße
Grey Owl
Liebe Kastanie,
ja der Martin wäre sozusagen der moderne Mönch am Steuer, während der Rasergeneral daherkäme?
Ok. Eine inspirierende Richtung...
Vielen Dank liebe Kastanie.
Liebe Grey Owl,
ohne Angst kann sich das Leben ausbreiten. Ein sehr schöner Gedanke, der sehr weise ist.
Vielen Dank und Liebe Grüße nach Thüringen Rainer
Lieber Rainer,
ich finde, Deine bzw. Martins Geschichte ist ein schönes Beispiel dafür, dass Demut nicht mit Schwäche gleichzusetzen ist.
Andererseits hätte der Mönch sich auch nicht mitten auf die Brücke setzen müssen...er kann sich doch vorstellen, dass er damit andere Menschen behindern könnte, nicht?
In der Welt der Psychologie nennt man solches Verhalten häufig passiv-aggressiv ;-)
Alles lässt sich aus vielen Blickwinkeln betrachten und ich empfinde es als Kunst, den richtigen für mich heraus zu finden.
Findest Du diese Moral alltagstauglich?
Alles Liebe aus dem Isartal,
besser und besser,
Gaba
So kann jemand reagieren, der ganz im Augenblick und im Einklang mit sich selbst und seinen Leben lebt. Für den Vergangenheit und Zukunft keine Bedeutung haben. Der die Endlichkeit seines Seins akzeptiert und einfach er selbst ist.
Wunderbar, lieber Rainer!
Alles Liebe
Anna
Liebe Gaba,
Deine Sichtweise ist sehr alltagstauglich. Wenn zwei Extreme aufeinandertreffen, so ist deren innere Wahl für uns Zuschauer immer noch nicht relevant. Wir sind auf einem anderen Weg...
Vielen Dank für diese wunderbare Ergänzung.
Liebe Grüße an das alpha-wellen-Tal der Isar
Rainer
Liebe Anna,
ja, stimmt, der Mönch ist im Einklang mit sich und der Welt und selbst der Tod würde dies nicht ändern. Auch diese Sichtweise finde ich sehr weise und danke Dir dafür...
Liebe Grüße Rainer
Sehen und gesehen werden - egal was man ist und was man vermag zu sein oder zu tun.
Lg,
Sabine
Aloha!
Leider geht nicht hervor ob der Mönch denn tatsächlich im Weg saß oder nicht.
Nehmen wir an, dass er mitten auf der Brücke (und somit im Weg) saß - wieso riskiert er andere Menschen auf deren Weg zu behindern? War er egozentrisch genug gar nicht daran zu denken?
Oder war sein Leben nicht mehr lebenswert genug, dass er sich dem General als Schwertopfer anbot? Für mich ist der Mönch ein genauso großer Aggressor wie der General - beide wollen, auf ihrem Weg, dem anderen ihren Willen aufzwingen.
lG,
Daniel
Liebe Sabine,
ja, eine Art von Showing-off kann man darin auch sehen. Auch diese Facette könnte die Geschichte beschreiben...
Vielen Dank
Liebe Grüße Rainer
Lieber Daniel,
auch Deine Interpretation der Geschichte wäre eine mögliche Sichtweise. Die Geschichte von Egozentrik. Alles kreist nur um mich...
Das kann zu Konflikten führen...
Liebe Grüße Rainer
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