Saturday, March 12, 2011

Grießbreimauern


Als kleiner Junge bekam ich ein buntes Buch geschenkt. Dort sah und las ich die Geschichte eines Jungens, der sich durch die Grießbreimauer zu einem Schlaraffenland durchgegessen hatte. Im Schlaraffenland lagen die Menschen mit einem dicken runden Bauch auf dem Rücken und waren glücklich.

Einiges in meinem späteren Leben hatte die Qualität von Grießbreimauern. Schule, Bundeswehrzeit, manche Arbeitsstellen. Zuerst muss ich Grießbrei essen, sprich, Anstrengungen aufwenden, lernen, an mir arbeiten und dann kommt das Schlaraffenland, wenn ich diese neudeutschen Challenges / Herausforderungen bestanden habe.

Aber, (rhetorische Frage) ist das nicht ein Glaubenssatz? Ja, ich denke schon. In diesem perfekten Universum kann ich doch auf einfache Art und ohne Grießbreimauer in mein Schlaraffenland kommen. Ich brauche doch nur meinen Glaubenssatz gegen einen neuen tauschen. Es gibt einen einfachen Weg zu Hülle und Fülle und ich kenne ihn oder lasse ihn mir bekannt werden.

 Bei einer Arbeitsstelle arbeitete ich in einer großen Halle. Wenn ich zur Arbeit kam, saß dort ein Kollege, der morgens erst einmal zwei Stunden lang vor allen Kollegen seine Zeitung las und während dieser Zeit mürrisch nicht ansprechbar war. Sein (auch mein ) Chef sagte kein Wort dazu. Sein Leben auf dieser Arbeitsstelle war einfach und wie im Schlaraffenland. Er war der Liebling des Chefs, abgesichert und faul und mürrisch bis zum Abwinken. Während er für uns Kollegen die Pest am A**** war, hat er sich bestimmt wohl gefühlt, denn er führte das Leben einer Made im Speck.

Was will ich damit sagen? Es ist alles denkbar und möglich. Zum Beispiel Geld zu verdienen ohne dafür arbeiten zu müssen, wie der Zeitungsleser. Also, dies ist kein Aufruf zum Faulenzen. Wer seine Arbeit liebt, arbeitet freudig und motiviert, ohne dass er das Gefühl hat, sich durch eine Grießbreimauer zu essen.

Nein, einfach die Dinge in sein Leben einladen, ohne dass es anstrengende, schmerzende, harte Übergänge gibt. Jeder hat auch das schon erlebt, dass sich Wünsche erfüllten auf einfache Art. Dies lieber Leser wünsche ich Dir für all Deine Vorhaben, dass sich der einfache Weg einstellt, auf Deinem Weg zum Glück.

10 comments:

Das Kreativ-Team said...

Der einfach Weg zum eigenen Leben - guter Ansatz.
Vielleicht ist uns der Weg auch schon "einfach" vorgegeben nur sehen wir ihn nicht oder können der Einfachheit keinen Glauben schenken und machen es uns deshalb manchmal schwer und verkomplizieren ihn.
Lg,
Sabine

Gabriela said...

Lieber Rainer,
ich habe schon oft darüber nachgedacht, wie das Schlaraffen-Land heute aussehen könnte. Woraus würde wohl die Mauer heute bestehen?
Ich denke, die meisten Menchen leben schon darin. Sie merken es nur manchmal nicht.
Vielen Dank für Deine schönen Gedanken.
Gedanken werden zu Worten und Taten.
Ich wünsche Dir einen schönen Samstag,
besser und besser,
Gaba

AnnaFelicitas said...

Das wäre ja noch schöner,lieber Rainer ;) ohne Fleiß - kein Preis, DAS wussten schon unsere Altvorderen. Und so viele Leute können doch nicht irren? :0)))

Schöner Beitrag!!

Alles Liebe
Anna

Anonymous said...

Ein schöner Beitrag. Leider kann ich, aus eigener Erfahrung heraus, nicht bestätigen, dass es diese Situationen - in dieser Form - tatsächlich gibt.

Andererseits aber geht es mir (im Augenblick) gut. Vielleicht hat also Gabaretha recht?

Rein technisch halte ich's ja mehr mit Annas Meinung. Aber wie gesagt - nichts ist unmöglich...;)

lG,
Daniel

Ray Gratzner said...

Liebes Kreativ-Team,

den einfachen Weg bekannt werden lassen, beziehungsweise einfach denken - ja ein prüfenswerter Gedanke.

Liebe Grüße an die liebe Sabine

Ray Gratzner said...

Liebe Gaba,

im Paradies bereits angekommen, würde es ausreichen sich dessen bewusst zu werden. Auch dies ist eine denkbare zutreffende Analyse...

Vielen Dank alles Liebe an die Sonnenfrau.

Ray Gratzner said...

Liebe Anna,

Deine Zauberwesen haben es bereits vorgemacht, sie sind wirklich schlau... ;-)

Liebe Grüße Rainer

Ray Gratzner said...

Lieber Daniel,

ein echter geheimnisvoller Mann kann rundheraus sagen, was er tatsächlich denkt. Es wird ihm nicht übel genommen werden. Jedenfalls nicht von mir.

Liebe Grüße Rainer

AnnaFelicitas said...

Lieber Daniel und lieber Rainer,

habt ihr meinen obigen Kommentar für bare Münze genommen? Er war aber doch ironisch gemeint! ;)

Tatsächlich bin ich nämlich der Meinung, dass wir - ohne uns verbiegen zu müssen - all das bekommen, was wir bekommen sollen. Es fällt uns einfach zu. Zufall eben.

Was die Meinung hunderter (oder tausender) Vorfahren anbelangt, gilt: Ich gebe nichts auf die Meinung vieler, sondern bilde mir lieber eine eigene.

Da dies nun geklärt ist, fühle ich mich gleich viel wohler und ihr hoffentlich auch. :))

Alles Liebe
Anna

Ray Gratzner said...

Liebe Anna,

ich habe Deine Ironie schon verstanden und daher meinte ich ja auch, dass die lieben Zauberwesen bereits heute die Kunst beherrschen ohne harte Arbeit ein Leben in Hülle und Fülle zu erleben...

Danke Dir für die lebhafte Ergänzung...

Liebe Grüße