Die Wiener Zeitung berichtet am 12.12.2007 in ihrer Internetausgabe von einem Prozess, den eine Krankenpflegerin gegen einen Chirurg führt.
"...für die 48-Jährige, die sich heute Christiane nennt, ist es ein "falsches Leben" gewesen, in das sie da vor 30 Jahren, ohne gefragt worden zu sein, hineingestoßen wurde. Damals, im August 1977, wurden der Krankenpflegerin von einem Arzt in einer Kölner Klinik ohne Aufklärung intakte Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt."
Während der Prozess sich aufgrund der Aktenlage schwierig gestaltet so existiert anscheinend ein Schreiben des Chirurgen an das Kreiswehrersatzamt. Danach:
"Allerdings gibt es da noch einen Brief vom 5. Juni 1979, in dem der Chirurg sich an die Musterungsstelle der Bundeswehr wandte – mit der Bitte, Völling nicht einzuziehen, weil dieser "genotypisch weiblich ist". "Völling", so schrieb der Arzt damals weiter, "ist aber über das Ausmaß der Erkrankung noch nicht vollständig informiert worden". Die Diagnose solle dem Patienten deshalb "auf keinen Fall mitgeteilt werden"."
Die Sachlage werden die Richter klären, wäre es so gewesen, wie die Klägerin es behauptet, dann wäre dies ein gutes Beispiel, wie der Typ "geheimnisvolle Männer" mit Menschen umgeht. Hier wäre über den Kopf eines Menschen hinweg entschieden worden, was zu seinem Besten sei, ohne dass ein Unrechtsbewußtsein existierte.
Entscheidungen für einen Menschen zu treffen, dessen Auswirkungen er alleine tragen muss, ohne sein Einverständnis, ist aus meiner Sicht unethisch. So meint denn auch die Krankenschwester.
"Nach Ansicht der Klägerin hätte der Chirurg die OP sofort abbrechen müssen, als er bemerkte, dass die inneren weiblichen Geschlechtsorgane voll entwickelt waren. Mit dem Eingriff sei sie biologisch unumkehrbar zum Mann gemacht worden."
Eine solche Nachricht zu lesen, macht mich wütend und nachdenklich zugleich. Sie motiviert mich, mir stets klar darüber zu sein, was ich will und von Anderen einzufordern, meine persönlichen Entscheidungen zu respektieren.
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