Wednesday, December 5, 2007

Kampf den Top-Ten Liebesblockern, Egozentrik!

Auf meiner persönlichen Top-Ten-Liste der Liebesblocker ganz oben steht das Gefühl mehr wert zu sein als andere Menschen – Egozentrik. Sich selber zu lieben, ist eine für das Wohlbefinden unerlässliche Sache. Gerät die Eigenliebe aus dem Rahmen, bilde ich mir ein, über den Menschen in meiner Umgebung zu stehen, dann verändert sich das Gefühl der Selbstliebe. Sie wird zu einer Wand, die andere Menschen ausschließt, die den freien Fluss von Energie unterbricht.

Da diese Wand in meinem Inneren besteht, merkt meine Umwelt nur an der Art und Weise wie ich mit ihr umgehe, dass ich ein Problem habe. Treffe ich auf egozentrische Menschen, dann spüre ich schnell, dass ich sie nicht erreichen kann. Ein gegenseitiger Austausch, ein gegenseitiges Helfen ist ausgeschlossen. Sie schweben aus ihrer Sicht über mir und ich habe kein Bedürfnis mich von Egozentrikern ausnutzen zu lassen. Meiner Erfahrung nach merkt ein Egozentriker nicht, dass er fortlaufend ärmer wird. Er verbindet seinen Wert mit Äußerlichkeiten wie Besitz, Status, Geburt, körperliche Vorzüge und andere denkbare Privilegien.

Da die Welt ein Energiefluss ist, fließt aus dem Egozentriker beständig Lebensenergie ab, ohne dass dem ein gleicher Zufluss entgegenstünde. Der Wasserpegel im Teich der Lebenskraft sinkt unmerklich. Es entwickelt sich ein stehendes Gewässer, aus dem die Egozentrik selbstbewusst zum Himmel stinkt. Diesen Geruch werden wir in der heutigen Meditationsübung unter die feinstoffliche Nase nehmen.

Der Scheideweg für den Egozentriker ist die Todeserfahrung. Während er das Thema Tod vermeidet und er sich aufgrund seiner eingebildeten besonderen Überlegenheit für unsterblich hält, erschüttert die erste Begegnung mit dem Tod den Egozentriker schwer. All das, worauf er seinen Wert gründet, soll ihm auf immer entrissen werden. Schrecklich. Doch leider beobachte ich hier im Wesentlichen die falschen selbstwertdienlichen Lernschritte. Der Egozentriker erklärt; meine Todeserfahrung war:

  • Das Verschulden Anderer.

  • Ein einmaliges Erlebnis.

  • Dass ich überlebt habe, zeigt meine Besonderheit.

  • Wenn ich nur noch wenig Zeit habe, dann muss ich meinen überlegenen Status so gut wie möglich ausnutzen. Ich werde nichts hinterlassen außer verbrannter Erde.

  • Und so weiter und so fort.

Zöge der Egozentriker die Lehre, dass alle Menschen im Angesicht des Todes gleich sind, und dass er jetzt in dem Moment lebt, in dem er sterben wird, dann hätte er einen fließenden Bezug zur Welt. Er würde die Welt lieben, jeder Tag wäre ein Geschenk für ihn.

Wie kann ich prüfen, ob ich egozentrisch bin? Ich begebe mich auf meine persönliche Trainingsstrecke. Nachdem ich die vorbereitenden Schritte durchgeführt habe, stelle ich mir Bekannte vor. Ich rieche sie in meiner Vortselllung. Sehr schnell stelle ich fest, dass einige unangenehm riechen. Ich kann sozusagen die Person nicht riechen. Der Geruch ist ein Produkt mangelnder seelischer Hygiene. Menschen die angenehm riechen gibt es natürlich auch und jetzt kommt's drauf an, ich rieche mich selbst.

Ich experimentiere dabei mit meinen Gefühlen. Wie rieche ich, wenn ich mich überlegen fühle, oder rachsüchtig? Wie rieche ich, wenn ich von Liebe erfüllt bin? So finde ich schnell heraus, dass es unangenehm riechende Gefühle gibt, die ich den stehenden Gewässer Gefühlen zuordnen würde. Sie hemmen den Fluss der Liebe.

Was tue ich, um mich zu reinigen? Einfache Sache das. Ich stelle mir vor, durch eine naturbelassene Landschaft zu gehen, die ich sehr schätze. Ich gebe den Pflanzen Wasser, füttere die Tiere und begegne den Menschen unterwegs mit Wertschätzung. Als Nagelprobe gilt es die Stimmung mit der feinstofflichen Nase prüfen. Rieche ich angenehm? Ok, dann habe ich die Übung richtig gemacht. Die in der Meditation gefundene Stimmung werde ich später im Alltag immer wieder erinnern und in das eigene Handeln einfließen lassen und ich werde feststellen, dass man mich riechen kann.


Jemand geht euch auf den Keks, wie riecht er in eurer Vorstellung?

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