Auf meiner persönlichen Top-Ten-Liste von Krankmachern gibt es ganz oben einen Platz für den Hass. Hass verschlingt Unmengen an seelischer Energie, und schadet der Gesundheit. Wie kann ich das für mich herausfinden?
Ich begebe mich zu meiner seelischen Fitnessstrecke. Nachdem ich mich auf meine Übung vorbereitet habe (wie sie o.a. Link) lasse ich mich in ein hasserfülltes Gefühl hineinfallen. Wie mit einer Fahrstuhltreppe fahre ich tief in hasserfüllte Gefühle hinein. Ich lege mir in der Intensität des Gefühls keine Beschränkungen auf. Wenn ich intensiv von Hass durchdrungen gehe ich in der Vorstellung an einem Ort, den ich liebe. Ich spaziere mit dem hasserfüllten Gefühl umher. Was passiert? Der Ort wird in meiner Vorstellung düster und unbelebt, die Vegetation geht ein, die Landschaft nimmt ein verwüstetes Aussehen an. Warum ist das so?
Nun die Bilder, die ich mir vorstelle, die in meinem Inneren entstehen, werden von meinem Körper erstellt. Sie sind ein Teil meiner Innenwelt, auch wenn sie die Außenwelt zeigen. Indem ich hasserfüllte Vorstellungen hege, fügen ich meinem Inneren Schaden zu, denn die verdorrten Landschaften, das sind Bilder in mir, das sind Dinge, die für meinen Körper die Qualität von Realität besitzen und deswegen auf ihn wirken.
Ein schönes Beispiel dafür ist Körpersprache. Wer schon einmal bei einem Körpersprachetrainer war, der bekommt die Bedeutung der inneren Bilder beigebracht. Wenn ich mich an positive Dinge erinnere, dann strahlt mein Körper das ab. Habe ich eine bedrückte Körperhaltung, dann wirkt dies auf meinen Körper zurück. Der Körper erinnert sich an Situationen, in denen er bedrückt war. Der Körper kennt nur eins, den Moment und er nimmt die inneren Bilder als wirklich an.
Andere Personen würde in ihrer Vorstellung vielleicht andere Dinge sehen als ich, doch die Wirkung des Geschehens auf den Körper wären vergleichbar. Also, Hass richtet sich in meinem Inneren sofort gegen mich, wie ich es in der Übung herausgefunden haben.
Wie aber mit Hass umgehen? Nun zuerst repariere ich die Schäden, die die Vorstellung in mir angerichtet hat. Ich gehen erneut an meinen Lieblingsplatz und empfinden dabei ein tiefes Gefühl von Liebe. Sofort erwacht die Landschaft zu blühendem leben und regenerieren sich.
Hass ist Ausdruck einer Zurückweisung durch Dritte, das mir in meiner Wahrnehmung nicht gefällt, mir schadet oder mich bedroht. Der Hass mobilisiert meinen Körper für einen Kampf, sei er direkt oder indirekt. Ich fühle elementare Interessen in Gefahr. Daher ist der erste Schritt zu Überwindung von Hass ihn zu integrieren und das Gefühl nach seiner Bedeutung zu befragen. Warum bist du da. Was willst du bewahren?
Wenn ich mir diese Frage gestellt habe, kann ich dazu übergehen, über die Antwort zu meditieren, wie ich mein Interesse schützen kann. Dazu richte ich ein intensives Liebegefühl auf das Interesse. Was immer ich jetzt vor meinem inneren Auge sehe, es sind die Schritte, die mich seelisch stärken und zugleich abgrenzen werden von dem, was ich hasste . In diesem Moment ist der Hass nicht mehr notwendig. Ich bin mit positiver Energie erfüllt und zum Handeln bereit.
Ein Freund erzählte mir: "Als ich ein kleiner Junge war, machte mir mein größerer Bruder ein Spielzeug kaputt. Ich hasste ihn dafür. Das was er mir zerstörte, war ein Unikat gewesen und es ließ sich nicht wieder herstellen. Jahre später meditierte ich darüber und ich fühlte in der Meditation, wie mein Bruder sich fühlte, als er mein Geschenk zerstörte. Er war innerlich verzweifelt und von Neid zerfressen. Er hatte das Gefühl, nie selbst so etwas Schönes geschenkt bekommen zu haben und er stand wie unter einem Zwang, das Geschenk zu zerstören, um nicht länger darunter zu leiden, dass ich ein solches Geschenk besaß und er nicht. Als ich meinen Bruder in der Meditation so fühlen und erleben konnte, da konnte ich ihm verzeihen und mein Hass war fort."
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