Henriette McCall berichtet in ihrem Buch Mesopotamian Myth, dass Pietro della Valle, ein italienischer Adeliger, der in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts lebte eine spektakuläre Reise in den Orient unternahm. Nachdem er zwölf Jahre später zurückkehrte, wurde er von der einbalsamierten Leiche seiner Frau begleitet, die zehn Jahre zuvor gestorben war, und die ihn auf der Reise überallhin begleitet hatte.
Warum können Menschen so schwer von den Toten loslassen?
Im Gilgamesch Epos beweint Gilgamesch seinen toten Freund Enkidu,
"Ob mein Freund nicht doch aufstünde von meinem Geschrei -
Sechs Tage und sieben Nächte,
Bis dass der Wurm sein Gesicht befiel."
Quelle. McCall Mesopotamian Myth
Der Tod seines Freundes ist unfassbar für den trauernden Gilgamesch, dass er ihn nicht beerdigt und während ich davon lese, gruselt es mich. Dieses Gruseln hat auch Hollywood vermarktet z.B. im Hitchcock Film Psycho, in dem ein junger Mann zusammen mit seiner toten Mutter im Haus lebt, ein Motel betreibt und Frauen umbringt. Seine tote Mutter hat immer noch Gewalt über ihn, so scheint es. Oder die Mumienfilme, die mich das Gruseln lehren.
Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass die alten Mesopotamier ihre Toten unter dem Fußboden bestatteten, dann wird mir vollends klar, warum ich als Kind Angst hatte in den Keller zu gehen.
Nicht loslassen können aus Liebe mag ein Grund sein Tote zu verwahren, manchmal ist Geldbedarf der Beweggrund. So wird einer alten Dame vorgeworfen den Tod ihres Mannes verheimlicht zu haben, um seine Rente weiter zu beziehen. Sie bewahrte ihren Gatten 10 Monate lang im Bett auf.
So wohl auch ein 56 -Jähriger Mann, der den Tod einer alten Dame nicht angab.
In diesen speziellen Fällen bewahrheiten sich die Sprüche, das Festhalten der Tod ist und Loslassen das Leben ist. Aber auch Reden ist Silber und Schweigen ist Geld äh Gold.
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