Ein älterer Mann tritt in mein Blickfeld. Ich kenne ihn, aber ich weiß nicht woher. Er sagt: "Dieser Körper", dabei macht er eine an seiner Körperform herabstreichende Bewegung mit der Hand, "ist nicht das richtige Bild von mir."
„Ich habe weitaus mehr Energie gesammelt in all den Jahren, als ich in meiner Jugend je besessen habe. Ich müsste jung aussehen, wie ein Baby! Oder wie ein Kleinkind." Der alte Mann kichert vergnügt.
"Vor mir liegen nur noch ein paar Jahre, aber es werden die intensivsten und schönsten meines Lebens werden- so hoffe ich und das ist möglich, weil ich frühzeitig angefangen habe mich mit dem Altern auseinanderzusetzen. Und frühzeitig bedeutet schon vor fünfzig Jahren, in den sogenannten besten Jahren."
Ich möchte mich bewegen, doch meine Füße sind seltsam starr. Ich blicke auf meine Beine, die schwer und schwarz aussehen. Er hat meinen Blick verfolgt und kommentiert:
"Die Müdigkeit der schwarzen Beine. Wenn du damit häufiger konfrontiert wirst, dann passiert um dich herum etwas, das vielleicht für dich nicht einfach zu verstehen ist. Die Menschen um dich herum, meistens alle in deinem oder ähnlichen Alter verlieren an der Oberfläche ihrer Energiekörper an Leuchtkraft. Die schönen Körper werden fahl von einer schwarzen Kruste überzogen und der Prozess beginnt am Boden, sozusagen bodenständig. Die Leute haben sich Routinen zugelegt, möchten nicht mehr umdenken oder umlernen und verknöchern mental und hier komme ich ins Spiel, weil du ab jetzt mit dem Alter zu tun bekommst. Jetzt müssen wir anfangen dem Alter zu begegnen, denn vielleicht musst du 100 Jahre alt werden und musst gut in Form sein trotz allem."
Ich schüttle zweifelnd den Kopf. "100 Jahre? Wie soll ich 100 Jahre schaffen?"
"Ganz einfach, vertrau dir, indem du jung bleibst, du musst jünger werden. Du musst träumen, lernen und Energie sammeln und merkwürdige Dinge tun, die dich verändern und mit deinen Beinen fangen wir an. Fühle mal deine Beine und sag mir die Farbe, die dazu passt."
Ich fühle meine Beine, sie scheinen grün zu schimmern - normal denn ich träume ja. "Ja, was ist damit, grün irgendwie."
Er macht eine weit ausladende Geste mit dem Arm. "Stell dir vor, es sind Faserstrahlen, die in keinem festen Boden verankert sind. Lass sie fließen."
Ich probiere es aus. Mein Traum verändert sich. Ich lande als Kind in meiner Heimatstadt. Die Straße meiner Jugend ist das Thema des Traumes.
Er räuspert sich, der alte Mann ist mitgekommen. "Aha, jetzt hast du verstanden, was Kinder ausmacht. Die sind nicht verwurzelt, haben keine Routinen, sind fähig sich neu zu verwurzeln. Gehe mal an den Ort deiner Arbeit und schau dir deine Beine in Ruhe an, jede Wette, die sind schwarz und verkrustet."
Wieder wechselt die Traumszene. Ich bin in einem Büro einer Firma, in der ich vor Jahren einmal gearbeitet habe. Ich betrachte meine Beine, die von einer schwarzen krustigen Schicht bedeckt zu sein scheinen. "Ja, stimmt du hast recht."
"Und, wenn du das festgestellt hast, dann überträgst du nicht einfach dein altes Kindergefühl auf deine 'Berufsbeine' Nein, lass die grünen Helfer ran. Es sind freundliche kleine Flämmchen, die diesen schwarzen Mist auflösen, sie leben von so etwas, aber sie brauchen auch eine Einladung, also lade sie ein, setzte sie auf deine Berufsbeine und warte bis eine deutliche farbliche Veränderung einsetzt."
Im Traum scheint alles einfach zu sein. Ich wünsche mir grüne Flämmchen, die meine Beine besuchen, und schon sind sie da. Sie befreien meine Beine von der schwarzen Last. Ich kann mich wieder bewegen. Ein befreites Gefühl und eine Lust zu arbeiten erfasst mich.
Der Alte klopft mir auf die Schulter. "Fassen wir zusammen. Im Laufe der Jahre verknöchert der Energiekörper deiner Mitstreiter im Alltag. Mit den grünen Helferlein reinigen wir unsere Beine. Im Ergebnis werden wir froh und stehen auf einer uns Kraft gebenden Umgebung, die uns zu unseren Zielen bringt."
Wem dieses Bild etwas sagt, der versuche es mal nachzuvollziehen. Ansonsten: Träume sind Schäume.
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